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Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.

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Vermischte Gedichte.
Hochzeit-Lieder.
1.
HJer müssen frische Myrten stehn/
Mein Fuß soll itzt auf Rosen gehn;
Das Glücke will mir selber betten/
Denn die/ so meine Seele liebt/
Und der mein Hertze sich ergiebt/
Bind mich mit allzuschönen Ketten.
2.
Sie zeigt die Schätze ihrer Gunst
Jn gleicher Gluth in gleicher Brunst:
Jhr Blick entdecket die Gedancken.
Hierleg ich meine Freyheit hin/
Weil ich ihr Liebs-Gefangner bin.
Jhr Wille setzt mir Ziel und Schrancken.
3.
Der Frühling ihrer besten Zeit
Voll Anmuth voller Lieblichkeit.
Gibt meinen Geistern neues Leben.
Jch seh' auf ihrer Wangen Rund
Jn dem so schönen Zucker-Mund
Der Gratien leibhafftig schweben.
4.
Komm Schönste meiner Seelen Licht
Laß mich aus meinem Angesicht
Des Hertzens wahre Meynung lesen.
Jch weiß von deiner edlen Treu/
Daß ihr nichts vorzuziehen sey.
Noch jemals etwas gleich gewesen.
5.
Du bist mein Stern mein Paradeiß/
Und was ich nicht zu nennen weiß/
Der Kern und Außzug meiner Seele/
Es soll in diesem Leib und Blut
Stets brennen meine Liebes-Gluth
Biß zu der schwartzen Grabes Höle.
6.
Laß uns/ weil es der Himmel schafft/
Der Jugend voller Blüth und Safft/
Der
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Vermiſchte Gedichte.
Hochzeit-Lieder.
1.
HJer muͤſſen friſche Myrten ſtehn/
Mein Fuß ſoll itzt auf Roſen gehn;
Das Gluͤcke will mir ſelber betten/
Denn die/ ſo meine Seele liebt/
Und der mein Hertze ſich ergiebt/
Bind mich mit allzuſchoͤnen Ketten.
2.
Sie zeigt die Schaͤtze ihrer Gunſt
Jn gleicher Gluth in gleicher Brunſt:
Jhr Blick entdecket die Gedancken.
Hierleg ich meine Freyheit hin/
Weil ich ihr Liebs-Gefangner bin.
Jhr Wille ſetzt mir Ziel und Schrancken.
3.
Der Fruͤhling ihrer beſten Zeit
Voll Anmuth voller Lieblichkeit.
Gibt meinen Geiſtern neues Leben.
Jch ſeh’ auf ihrer Wangen Rund
Jn dem ſo ſchoͤnen Zucker-Mund
Der Gratien leibhafftig ſchweben.
4.
Komm Schoͤnſte meiner Seelen Licht
Laß mich aus meinem Angeſicht
Des Hertzens wahre Meynung leſen.
Jch weiß von deiner edlen Treu/
Daß ihr nichts vorzuziehen ſey.
Noch jemals etwas gleich geweſen.
5.
Du biſt mein Stern mein Paradeiß/
Und was ich nicht zu nennen weiß/
Der Kern und Außzug meiner Seele/
Es ſoll in dieſem Leib und Blut
Stets brennen meine Liebes-Gluth
Biß zu der ſchwartzen Grabes Hoͤle.
6.
Laß uns/ weil es der Himmel ſchafft/
Der Jugend voller Bluͤth und Safft/
Der
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[7/0703] Vermiſchte Gedichte. Hochzeit-Lieder. 1. HJer muͤſſen friſche Myrten ſtehn/ Mein Fuß ſoll itzt auf Roſen gehn; Das Gluͤcke will mir ſelber betten/ Denn die/ ſo meine Seele liebt/ Und der mein Hertze ſich ergiebt/ Bind mich mit allzuſchoͤnen Ketten. 2. Sie zeigt die Schaͤtze ihrer Gunſt Jn gleicher Gluth in gleicher Brunſt: Jhr Blick entdecket die Gedancken. Hierleg ich meine Freyheit hin/ Weil ich ihr Liebs-Gefangner bin. Jhr Wille ſetzt mir Ziel und Schrancken. 3. Der Fruͤhling ihrer beſten Zeit Voll Anmuth voller Lieblichkeit. Gibt meinen Geiſtern neues Leben. Jch ſeh’ auf ihrer Wangen Rund Jn dem ſo ſchoͤnen Zucker-Mund Der Gratien leibhafftig ſchweben. 4. Komm Schoͤnſte meiner Seelen Licht Laß mich aus meinem Angeſicht Des Hertzens wahre Meynung leſen. Jch weiß von deiner edlen Treu/ Daß ihr nichts vorzuziehen ſey. Noch jemals etwas gleich geweſen. 5. Du biſt mein Stern mein Paradeiß/ Und was ich nicht zu nennen weiß/ Der Kern und Außzug meiner Seele/ Es ſoll in dieſem Leib und Blut Stets brennen meine Liebes-Gluth Biß zu der ſchwartzen Grabes Hoͤle. 6. Laß uns/ weil es der Himmel ſchafft/ Der Jugend voller Bluͤth und Safft/ Der A a a a a 4

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Zitationshilfe: Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muehlpfort_gedichte01_1686/703>, abgerufen am 22.11.2024.