Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.tete aus seinen Blicken, auch du wirst von mir weichen; sie werden dich dazu zwingen. Der wüste Mann, der gestern den Fuß in deines Vaters Haus gesetzt hat, lauert auf dich, wie der graue Wolf an den Seitas meiner Heimath, wenn in den heiligen Steinen ein zitterndes Geschöpf sich verirrt hat. Ich mag ihn nicht, er ist mir verhaßt, flüsterte sie ängstlich bittend. Du mußt ihn mögen, erwiderte Olaf verzweifelnd. Ich habe es in deines Vaters Auge gelesen, und in den seinigen sah ich dein Verderben. -- Er, der gewissenlose, gierige Mann, der hergekommen ist, wie der Voigt heimlich sagte, weil er im Süden nicht mehr zu dulden war, dem Sünde und Gewalt aufgeprägt sind mit allen Zeichen: er wird dich in sein Haus schleppen, und ich, Mary, ich werde draußen in der Nacht stehen und ihn lachen hören, wenn du weinst. Nein, Olaf! O, mein Gott! -- Nein, nein! Ja, ja! rief er heftig. Ich höre sein Hohngelächter, aber wisse, ich will mit meinem Leben dich beschützen. Du! schrie Stureson mit seiner rauhen tiefen Stimme, außer sich vor Wuth von dem, was er hörte, und mit einem Sprunge war er aus dem Spalt. -- Was willst du, du Wurm! du Kobold! du lappiger Hund! Seine fürchterliche Hand schnürte sich um Olafs Kehle fest, der vergebene Anstrengungen machte, sich zu tete aus seinen Blicken, auch du wirst von mir weichen; sie werden dich dazu zwingen. Der wüste Mann, der gestern den Fuß in deines Vaters Haus gesetzt hat, lauert auf dich, wie der graue Wolf an den Seitas meiner Heimath, wenn in den heiligen Steinen ein zitterndes Geschöpf sich verirrt hat. Ich mag ihn nicht, er ist mir verhaßt, flüsterte sie ängstlich bittend. Du mußt ihn mögen, erwiderte Olaf verzweifelnd. Ich habe es in deines Vaters Auge gelesen, und in den seinigen sah ich dein Verderben. — Er, der gewissenlose, gierige Mann, der hergekommen ist, wie der Voigt heimlich sagte, weil er im Süden nicht mehr zu dulden war, dem Sünde und Gewalt aufgeprägt sind mit allen Zeichen: er wird dich in sein Haus schleppen, und ich, Mary, ich werde draußen in der Nacht stehen und ihn lachen hören, wenn du weinst. Nein, Olaf! O, mein Gott! — Nein, nein! Ja, ja! rief er heftig. Ich höre sein Hohngelächter, aber wisse, ich will mit meinem Leben dich beschützen. Du! schrie Stureson mit seiner rauhen tiefen Stimme, außer sich vor Wuth von dem, was er hörte, und mit einem Sprunge war er aus dem Spalt. — Was willst du, du Wurm! du Kobold! du lappiger Hund! Seine fürchterliche Hand schnürte sich um Olafs Kehle fest, der vergebene Anstrengungen machte, sich zu <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="3"> <p><pb facs="#f0091"/> tete aus seinen Blicken, auch du wirst von mir weichen; sie werden dich dazu zwingen. Der wüste Mann, der gestern den Fuß in deines Vaters Haus gesetzt hat, lauert auf dich, wie der graue Wolf an den Seitas meiner Heimath, wenn in den heiligen Steinen ein zitterndes Geschöpf sich verirrt hat. </p><lb/> <p> Ich mag ihn nicht, er ist mir verhaßt, flüsterte sie ängstlich bittend. </p><lb/> <p> Du mußt ihn mögen, erwiderte Olaf verzweifelnd. Ich habe es in deines Vaters Auge gelesen, und in den seinigen sah ich dein Verderben. — Er, der gewissenlose, gierige Mann, der hergekommen ist, wie der Voigt heimlich sagte, weil er im Süden nicht mehr zu dulden war, dem Sünde und Gewalt aufgeprägt sind mit allen Zeichen: er wird dich in sein Haus schleppen, und ich, Mary, ich werde draußen in der Nacht stehen und ihn lachen hören, wenn du weinst. </p><lb/> <p> Nein, Olaf! O, mein Gott! — Nein, nein! </p><lb/> <p> Ja, ja! rief er heftig. Ich höre sein Hohngelächter, aber wisse, ich will mit meinem Leben dich beschützen. </p><lb/> <p> Du! schrie Stureson mit seiner rauhen tiefen Stimme, außer sich vor Wuth von dem, was er hörte, und mit einem Sprunge war er aus dem Spalt. — Was willst du, du Wurm! du Kobold! du lappiger Hund! </p><lb/> <p> Seine fürchterliche Hand schnürte sich um Olafs Kehle fest, der vergebene Anstrengungen machte, sich zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0091]
tete aus seinen Blicken, auch du wirst von mir weichen; sie werden dich dazu zwingen. Der wüste Mann, der gestern den Fuß in deines Vaters Haus gesetzt hat, lauert auf dich, wie der graue Wolf an den Seitas meiner Heimath, wenn in den heiligen Steinen ein zitterndes Geschöpf sich verirrt hat.
Ich mag ihn nicht, er ist mir verhaßt, flüsterte sie ängstlich bittend.
Du mußt ihn mögen, erwiderte Olaf verzweifelnd. Ich habe es in deines Vaters Auge gelesen, und in den seinigen sah ich dein Verderben. — Er, der gewissenlose, gierige Mann, der hergekommen ist, wie der Voigt heimlich sagte, weil er im Süden nicht mehr zu dulden war, dem Sünde und Gewalt aufgeprägt sind mit allen Zeichen: er wird dich in sein Haus schleppen, und ich, Mary, ich werde draußen in der Nacht stehen und ihn lachen hören, wenn du weinst.
Nein, Olaf! O, mein Gott! — Nein, nein!
Ja, ja! rief er heftig. Ich höre sein Hohngelächter, aber wisse, ich will mit meinem Leben dich beschützen.
Du! schrie Stureson mit seiner rauhen tiefen Stimme, außer sich vor Wuth von dem, was er hörte, und mit einem Sprunge war er aus dem Spalt. — Was willst du, du Wurm! du Kobold! du lappiger Hund!
Seine fürchterliche Hand schnürte sich um Olafs Kehle fest, der vergebene Anstrengungen machte, sich zu
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