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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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So wollen wir Ihnen zeigen, was schön hier ist. Oben auf den Felsen kann man weit hinaus über viele Fjorde und auf die Schneegipfel und Inseln schauen. Wenn wir zurückkehren, scheint die Sonne in mein Gärtchen, und wenn Sie Musik lieben oder selbst treiben, so haben wir hier ein Instrument.

Stureson griff ein paar Octaven, um zu zeigen, daß er etwas verstehe, dann sagte er: Meine Kunst ist gering, ich habe nie Zeit und Ausdauer genug gehabt, aber ich liebe Musik über alle Maßen und bringe einen schönen Flügel aus Wien mit, der Ihnen besser gefallen soll, als dies Klavier. -- Was Sie aber auch thun wollen, Jungfrau Mary, ich will gern folgen, sehen und genießen und dankbar sein für jede Güte.

Der Kaufmann mischte sich ein; er hatte gern gehört, was Stureson sagte, und eben so gern seine Blicke, Mienen und sein ganzes Benehmen betrachtet, was er heimlich berechnete und ein Facit herausbrachte, das der Rechnung des Landrichters ziemlich nahe kam. Während des Frühstücks dachte er weiter darüber nach und beobachtete Stureson, der sich fortgesetzt mit Mary unterhielt, ihr von Drontheim erzählte, einzelne Personen kannte, die sie gekannt hatte, mit ihr scherzte und lachte, von seinen reichen und angesehenen Verwandten sprach, welche überall im Lande wohnten, alten Familien angehörten und hohe Aemter bekleideten. Dazwischen erzählte er auch Manches von sich selbst, von Unglück und Leid, das ihn getroffen, von Kränkungen, die er

So wollen wir Ihnen zeigen, was schön hier ist. Oben auf den Felsen kann man weit hinaus über viele Fjorde und auf die Schneegipfel und Inseln schauen. Wenn wir zurückkehren, scheint die Sonne in mein Gärtchen, und wenn Sie Musik lieben oder selbst treiben, so haben wir hier ein Instrument.

Stureson griff ein paar Octaven, um zu zeigen, daß er etwas verstehe, dann sagte er: Meine Kunst ist gering, ich habe nie Zeit und Ausdauer genug gehabt, aber ich liebe Musik über alle Maßen und bringe einen schönen Flügel aus Wien mit, der Ihnen besser gefallen soll, als dies Klavier. — Was Sie aber auch thun wollen, Jungfrau Mary, ich will gern folgen, sehen und genießen und dankbar sein für jede Güte.

Der Kaufmann mischte sich ein; er hatte gern gehört, was Stureson sagte, und eben so gern seine Blicke, Mienen und sein ganzes Benehmen betrachtet, was er heimlich berechnete und ein Facit herausbrachte, das der Rechnung des Landrichters ziemlich nahe kam. Während des Frühstücks dachte er weiter darüber nach und beobachtete Stureson, der sich fortgesetzt mit Mary unterhielt, ihr von Drontheim erzählte, einzelne Personen kannte, die sie gekannt hatte, mit ihr scherzte und lachte, von seinen reichen und angesehenen Verwandten sprach, welche überall im Lande wohnten, alten Familien angehörten und hohe Aemter bekleideten. Dazwischen erzählte er auch Manches von sich selbst, von Unglück und Leid, das ihn getroffen, von Kränkungen, die er

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[0048] So wollen wir Ihnen zeigen, was schön hier ist. Oben auf den Felsen kann man weit hinaus über viele Fjorde und auf die Schneegipfel und Inseln schauen. Wenn wir zurückkehren, scheint die Sonne in mein Gärtchen, und wenn Sie Musik lieben oder selbst treiben, so haben wir hier ein Instrument. Stureson griff ein paar Octaven, um zu zeigen, daß er etwas verstehe, dann sagte er: Meine Kunst ist gering, ich habe nie Zeit und Ausdauer genug gehabt, aber ich liebe Musik über alle Maßen und bringe einen schönen Flügel aus Wien mit, der Ihnen besser gefallen soll, als dies Klavier. — Was Sie aber auch thun wollen, Jungfrau Mary, ich will gern folgen, sehen und genießen und dankbar sein für jede Güte. Der Kaufmann mischte sich ein; er hatte gern gehört, was Stureson sagte, und eben so gern seine Blicke, Mienen und sein ganzes Benehmen betrachtet, was er heimlich berechnete und ein Facit herausbrachte, das der Rechnung des Landrichters ziemlich nahe kam. Während des Frühstücks dachte er weiter darüber nach und beobachtete Stureson, der sich fortgesetzt mit Mary unterhielt, ihr von Drontheim erzählte, einzelne Personen kannte, die sie gekannt hatte, mit ihr scherzte und lachte, von seinen reichen und angesehenen Verwandten sprach, welche überall im Lande wohnten, alten Familien angehörten und hohe Aemter bekleideten. Dazwischen erzählte er auch Manches von sich selbst, von Unglück und Leid, das ihn getroffen, von Kränkungen, die er

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/48>, abgerufen am 27.11.2024.