Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.Nach einiger Zeit führte sie der Bräutigam hinaus, um ihrem Vater entgegen zu gehen, der vom Marktplatze zurückkehrte, und mit Hvaland kamen mehrere Kaufleute, sammt Frauen und Töchtern, darunter manche Freundinnen Mary's, oder was man gewöhnlich so nennt. Sie hatten ihre Zelte und Buden aufgeschlagen, ihre Waarenvorräthe ausgeschifft, geordnet und unter Aufsicht gestellt und folgten nun Hvaland's Aufforderung, mit ihm seinen Schwiegersohn zu besuchen. -- Es waren die reichsten und geachtetsten Leute, welche hier zusammenkamen und ihre Glückwünsche über das junge Paar ausschütteten; in Stureson's prächtigem Hause verwandelte sich aber die Bewunderung der jungen Mädchen bald in Neid. -- Welche von ihnen hätte den stattlichen Mann nicht genommen, der so reiche, herrliche Sachen, solchen Geschmack und solch einträgliches Amt besaß! -- Keine verfehlte Mary zu sagen, wie glücklich sie sei, hier wohnen zu können und alle diese Herrlichkeiten zu genießen. Der Nachmittag vermehrte die Gäste des Landrichters, denn die rege Lebendigkeit am Fjord wuchs mit jeder Stunde. Boote und Yachten trafen von allen Seiten ein, und von den Fjellen herunter zogen die Männer des Gebirgs und machten Halt auf den kleinen Absätzen, wo der Rauch ihrer Feuer ringsum aufstieg. Stureson ließ sein schönes Luftboot zu einer Nach einiger Zeit führte sie der Bräutigam hinaus, um ihrem Vater entgegen zu gehen, der vom Marktplatze zurückkehrte, und mit Hvaland kamen mehrere Kaufleute, sammt Frauen und Töchtern, darunter manche Freundinnen Mary's, oder was man gewöhnlich so nennt. Sie hatten ihre Zelte und Buden aufgeschlagen, ihre Waarenvorräthe ausgeschifft, geordnet und unter Aufsicht gestellt und folgten nun Hvaland's Aufforderung, mit ihm seinen Schwiegersohn zu besuchen. — Es waren die reichsten und geachtetsten Leute, welche hier zusammenkamen und ihre Glückwünsche über das junge Paar ausschütteten; in Stureson's prächtigem Hause verwandelte sich aber die Bewunderung der jungen Mädchen bald in Neid. — Welche von ihnen hätte den stattlichen Mann nicht genommen, der so reiche, herrliche Sachen, solchen Geschmack und solch einträgliches Amt besaß! — Keine verfehlte Mary zu sagen, wie glücklich sie sei, hier wohnen zu können und alle diese Herrlichkeiten zu genießen. Der Nachmittag vermehrte die Gäste des Landrichters, denn die rege Lebendigkeit am Fjord wuchs mit jeder Stunde. Boote und Yachten trafen von allen Seiten ein, und von den Fjellen herunter zogen die Männer des Gebirgs und machten Halt auf den kleinen Absätzen, wo der Rauch ihrer Feuer ringsum aufstieg. Stureson ließ sein schönes Luftboot zu einer <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="6"> <pb facs="#f0152"/> <p> Nach einiger Zeit führte sie der Bräutigam hinaus, um ihrem Vater entgegen zu gehen, der vom Marktplatze zurückkehrte, und mit Hvaland kamen mehrere Kaufleute, sammt Frauen und Töchtern, darunter manche Freundinnen Mary's, oder was man gewöhnlich so nennt. Sie hatten ihre Zelte und Buden aufgeschlagen, ihre Waarenvorräthe ausgeschifft, geordnet und unter Aufsicht gestellt und folgten nun Hvaland's Aufforderung, mit ihm seinen Schwiegersohn zu besuchen. — Es waren die reichsten und geachtetsten Leute, welche hier zusammenkamen und ihre Glückwünsche über das junge Paar ausschütteten; in Stureson's prächtigem Hause verwandelte sich aber die Bewunderung der jungen Mädchen bald in Neid. — Welche von ihnen hätte den stattlichen Mann nicht genommen, der so reiche, herrliche Sachen, solchen Geschmack und solch einträgliches Amt besaß! — Keine verfehlte Mary zu sagen, wie glücklich sie sei, hier wohnen zu können und alle diese Herrlichkeiten zu genießen. </p><lb/> <p> Der Nachmittag vermehrte die Gäste des Landrichters, denn die rege Lebendigkeit am Fjord wuchs mit jeder Stunde. Boote und Yachten trafen von allen Seiten ein, und von den Fjellen herunter zogen die Männer des Gebirgs und machten Halt auf den kleinen Absätzen, wo der Rauch ihrer Feuer ringsum aufstieg. </p><lb/> <p> Stureson ließ sein schönes Luftboot zu einer<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0152]
Nach einiger Zeit führte sie der Bräutigam hinaus, um ihrem Vater entgegen zu gehen, der vom Marktplatze zurückkehrte, und mit Hvaland kamen mehrere Kaufleute, sammt Frauen und Töchtern, darunter manche Freundinnen Mary's, oder was man gewöhnlich so nennt. Sie hatten ihre Zelte und Buden aufgeschlagen, ihre Waarenvorräthe ausgeschifft, geordnet und unter Aufsicht gestellt und folgten nun Hvaland's Aufforderung, mit ihm seinen Schwiegersohn zu besuchen. — Es waren die reichsten und geachtetsten Leute, welche hier zusammenkamen und ihre Glückwünsche über das junge Paar ausschütteten; in Stureson's prächtigem Hause verwandelte sich aber die Bewunderung der jungen Mädchen bald in Neid. — Welche von ihnen hätte den stattlichen Mann nicht genommen, der so reiche, herrliche Sachen, solchen Geschmack und solch einträgliches Amt besaß! — Keine verfehlte Mary zu sagen, wie glücklich sie sei, hier wohnen zu können und alle diese Herrlichkeiten zu genießen.
Der Nachmittag vermehrte die Gäste des Landrichters, denn die rege Lebendigkeit am Fjord wuchs mit jeder Stunde. Boote und Yachten trafen von allen Seiten ein, und von den Fjellen herunter zogen die Männer des Gebirgs und machten Halt auf den kleinen Absätzen, wo der Rauch ihrer Feuer ringsum aufstieg.
Stureson ließ sein schönes Luftboot zu einer
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