Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.Gestalt richtete sich auf, in seinem Gesicht lag eine trotzige übermüthige Kraft, wollt starke und feste Männer, die, geschmeidig in eurem Dienst, gewaltig sind, wo Mannessinn nöthig ist. -- Aber deine Wünsche, liebe Mary, nenne mir deine Wünsche! Meine Wünsche, antwortete sie eingeschüchtert von seinen Blicken, sind fein, Gutes zu thun und durch dich Gutes zu fördern. Du bist angesehen in deinem Amte und kannst für Leidende und Unterdrückte viel bewirken. Holmböe hat Manches gethan; dies Haus, in welchem wir wohnen werden, besitzt ein gesegnetes Andenken. Aber Holmböe war zu arm, er konnte nicht ausführen, was er begonnen. -- Du wirst reich sein, theurer Lars, meines Vaters großes Vermögen wird dich in den Stand setzen, viel Glück und Freude um dich zu verbreiten. Wenn ich dich recht verstehe, erwiderte der Landrichter, so meinst du, daß ich mein Leben so gemeinnützlich anwenden soll, wie mein Vorgänger? Daß ich Lappen zähmen, den Boden bebauen, Colonieen errichten, Versuche machen soll, was hier wächst und gedeiht, und allerhand Experimente mit neuen Erfindungen anstellen? So schön und reich und noch reicher möge dein Leben sein, erwiderte Mary, ich will getreulich Alles mit dir theilen. Stureson lachte laut auf, indem er sie scherzend festhielt. Ich will Hals und Kragen wetten, rief er Gestalt richtete sich auf, in seinem Gesicht lag eine trotzige übermüthige Kraft, wollt starke und feste Männer, die, geschmeidig in eurem Dienst, gewaltig sind, wo Mannessinn nöthig ist. — Aber deine Wünsche, liebe Mary, nenne mir deine Wünsche! Meine Wünsche, antwortete sie eingeschüchtert von seinen Blicken, sind fein, Gutes zu thun und durch dich Gutes zu fördern. Du bist angesehen in deinem Amte und kannst für Leidende und Unterdrückte viel bewirken. Holmböe hat Manches gethan; dies Haus, in welchem wir wohnen werden, besitzt ein gesegnetes Andenken. Aber Holmböe war zu arm, er konnte nicht ausführen, was er begonnen. — Du wirst reich sein, theurer Lars, meines Vaters großes Vermögen wird dich in den Stand setzen, viel Glück und Freude um dich zu verbreiten. Wenn ich dich recht verstehe, erwiderte der Landrichter, so meinst du, daß ich mein Leben so gemeinnützlich anwenden soll, wie mein Vorgänger? Daß ich Lappen zähmen, den Boden bebauen, Colonieen errichten, Versuche machen soll, was hier wächst und gedeiht, und allerhand Experimente mit neuen Erfindungen anstellen? So schön und reich und noch reicher möge dein Leben sein, erwiderte Mary, ich will getreulich Alles mit dir theilen. Stureson lachte laut auf, indem er sie scherzend festhielt. Ich will Hals und Kragen wetten, rief er <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="6"> <p><pb facs="#f0149"/> Gestalt richtete sich auf, in seinem Gesicht lag eine trotzige übermüthige Kraft, wollt starke und feste Männer, die, geschmeidig in eurem Dienst, gewaltig sind, wo Mannessinn nöthig ist. — Aber deine Wünsche, liebe Mary, nenne mir deine Wünsche! </p><lb/> <p> Meine Wünsche, antwortete sie eingeschüchtert von seinen Blicken, sind fein, Gutes zu thun und durch dich Gutes zu fördern. Du bist angesehen in deinem Amte und kannst für Leidende und Unterdrückte viel bewirken. Holmböe hat Manches gethan; dies Haus, in welchem wir wohnen werden, besitzt ein gesegnetes Andenken. Aber Holmböe war zu arm, er konnte nicht ausführen, was er begonnen. — Du wirst reich sein, theurer Lars, meines Vaters großes Vermögen wird dich in den Stand setzen, viel Glück und Freude um dich zu verbreiten. </p><lb/> <p> Wenn ich dich recht verstehe, erwiderte der Landrichter, so meinst du, daß ich mein Leben so gemeinnützlich anwenden soll, wie mein Vorgänger? Daß ich Lappen zähmen, den Boden bebauen, Colonieen errichten, Versuche machen soll, was hier wächst und gedeiht, und allerhand Experimente mit neuen Erfindungen anstellen? </p><lb/> <p> So schön und reich und noch reicher möge dein Leben sein, erwiderte Mary, ich will getreulich Alles mit dir theilen. </p><lb/> <p> Stureson lachte laut auf, indem er sie scherzend festhielt. Ich will Hals und Kragen wetten, rief er<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0149]
Gestalt richtete sich auf, in seinem Gesicht lag eine trotzige übermüthige Kraft, wollt starke und feste Männer, die, geschmeidig in eurem Dienst, gewaltig sind, wo Mannessinn nöthig ist. — Aber deine Wünsche, liebe Mary, nenne mir deine Wünsche!
Meine Wünsche, antwortete sie eingeschüchtert von seinen Blicken, sind fein, Gutes zu thun und durch dich Gutes zu fördern. Du bist angesehen in deinem Amte und kannst für Leidende und Unterdrückte viel bewirken. Holmböe hat Manches gethan; dies Haus, in welchem wir wohnen werden, besitzt ein gesegnetes Andenken. Aber Holmböe war zu arm, er konnte nicht ausführen, was er begonnen. — Du wirst reich sein, theurer Lars, meines Vaters großes Vermögen wird dich in den Stand setzen, viel Glück und Freude um dich zu verbreiten.
Wenn ich dich recht verstehe, erwiderte der Landrichter, so meinst du, daß ich mein Leben so gemeinnützlich anwenden soll, wie mein Vorgänger? Daß ich Lappen zähmen, den Boden bebauen, Colonieen errichten, Versuche machen soll, was hier wächst und gedeiht, und allerhand Experimente mit neuen Erfindungen anstellen?
So schön und reich und noch reicher möge dein Leben sein, erwiderte Mary, ich will getreulich Alles mit dir theilen.
Stureson lachte laut auf, indem er sie scherzend festhielt. Ich will Hals und Kragen wetten, rief er
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-03-15T15:04:01Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-03-15T15:04:01Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |