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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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muthigen Zelter, und jetzt zum ersten Male fühlte er etwas, das sein Herz lebhafter berührte. Das junge Mädchen sah wirklich schön und stattlich aus. Es kam ihm vor, als sei sie über Nacht frisch aufgeblüht, wie eine Blume, der es an Wasser gemangelt, oder als sei er blind gewesen und habe nicht bemerkt, welche Reize sie besitze.

Ihr sanftes Gesicht war heut lieblich geröthet, ihre tief blauen Augen schimmerten klar unter langen Wimpern und schienen ihm etwas sagen zu wollen. Ihr Hut mit dem grünen Schleier hinderte nicht die Fülle der braunen Locken an einem neckischen Spiel mit Luft und Sonnenschein. Und ihre Füße waren schmal, ihre Hände klein und rund, sie konnte in allen Salons erscheinen und mit Hülfe von Putz und Moden dort Aufsehen erregen.

Der feurige Pony, welcher das hübsche Mädchen trug, schien stolzer unter der leichten Last. Er war von ächter Race, isabellfarbig, mit schwarzem Streif vom Maule bis zur Schwanzspitze. Sein schwarzer Kamm, borstig und kurz geschoren, stand steil auf dem schön gebogenen Halse, seine zierlichen schwarzen Füße und Hufe waren spiegelblank, und wie der Schaum um die rothen Zügel flockte, die mit weißen Schlangenmuscheln besetzt waren, wie die Sonne auf dem Juchtensattel glänzte, der seine gelben, funkelnden Nägelreihen zeigte, und das edle Thier auf der moosigen Ebene des Fjeldes leicht dahinflog, wie ein Hippogryph, den die

muthigen Zelter, und jetzt zum ersten Male fühlte er etwas, das sein Herz lebhafter berührte. Das junge Mädchen sah wirklich schön und stattlich aus. Es kam ihm vor, als sei sie über Nacht frisch aufgeblüht, wie eine Blume, der es an Wasser gemangelt, oder als sei er blind gewesen und habe nicht bemerkt, welche Reize sie besitze.

Ihr sanftes Gesicht war heut lieblich geröthet, ihre tief blauen Augen schimmerten klar unter langen Wimpern und schienen ihm etwas sagen zu wollen. Ihr Hut mit dem grünen Schleier hinderte nicht die Fülle der braunen Locken an einem neckischen Spiel mit Luft und Sonnenschein. Und ihre Füße waren schmal, ihre Hände klein und rund, sie konnte in allen Salons erscheinen und mit Hülfe von Putz und Moden dort Aufsehen erregen.

Der feurige Pony, welcher das hübsche Mädchen trug, schien stolzer unter der leichten Last. Er war von ächter Race, isabellfarbig, mit schwarzem Streif vom Maule bis zur Schwanzspitze. Sein schwarzer Kamm, borstig und kurz geschoren, stand steil auf dem schön gebogenen Halse, seine zierlichen schwarzen Füße und Hufe waren spiegelblank, und wie der Schaum um die rothen Zügel flockte, die mit weißen Schlangenmuscheln besetzt waren, wie die Sonne auf dem Juchtensattel glänzte, der seine gelben, funkelnden Nägelreihen zeigte, und das edle Thier auf der moosigen Ebene des Fjeldes leicht dahinflog, wie ein Hippogryph, den die

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[0140] muthigen Zelter, und jetzt zum ersten Male fühlte er etwas, das sein Herz lebhafter berührte. Das junge Mädchen sah wirklich schön und stattlich aus. Es kam ihm vor, als sei sie über Nacht frisch aufgeblüht, wie eine Blume, der es an Wasser gemangelt, oder als sei er blind gewesen und habe nicht bemerkt, welche Reize sie besitze. Ihr sanftes Gesicht war heut lieblich geröthet, ihre tief blauen Augen schimmerten klar unter langen Wimpern und schienen ihm etwas sagen zu wollen. Ihr Hut mit dem grünen Schleier hinderte nicht die Fülle der braunen Locken an einem neckischen Spiel mit Luft und Sonnenschein. Und ihre Füße waren schmal, ihre Hände klein und rund, sie konnte in allen Salons erscheinen und mit Hülfe von Putz und Moden dort Aufsehen erregen. Der feurige Pony, welcher das hübsche Mädchen trug, schien stolzer unter der leichten Last. Er war von ächter Race, isabellfarbig, mit schwarzem Streif vom Maule bis zur Schwanzspitze. Sein schwarzer Kamm, borstig und kurz geschoren, stand steil auf dem schön gebogenen Halse, seine zierlichen schwarzen Füße und Hufe waren spiegelblank, und wie der Schaum um die rothen Zügel flockte, die mit weißen Schlangenmuscheln besetzt waren, wie die Sonne auf dem Juchtensattel glänzte, der seine gelben, funkelnden Nägelreihen zeigte, und das edle Thier auf der moosigen Ebene des Fjeldes leicht dahinflog, wie ein Hippogryph, den die

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/140>, abgerufen am 27.11.2024.