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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sagte Stureson spottend. Wie man die feinen Gerichte der Kochkunst genießen lernen muß, ehe man sie vortrefflich findet, so ist es auch mit den Genüssen der Civilisation. -- Ihren wackeren Beichtkindern würde eine Fasanenpastete nicht schmecken, sie würden das scheußliche Gemengsel, das unsere gute Wirthin dort so eben aus dem Kessel schöpft, gewiß bei Weitem vorziehen.

Zuweilen aber sind diese rohen Speisen doch auch für den verwöhnten Geschmack nicht ganz übel, antwortete der Missionär lächelnd. Versuchen Sie nur, ob ich nicht Recht habe.

Die alte Frau reichte auf einem Holzteller dem Gaste unter Höflichkeitsbezeugungen seinen Antheil an dem blutig schwarz gefärbten Gericht. Es roch kräftig und gewürzig, und Stureson faßte nach einigem Bedenken muthig den Blechlöffel, der ihm angeboten wurde, und machte um so eher den Versuch, es zu kosten, als er sah, daß sein Diener, der so viel Ekel vor Allem hatte, was Lappe hieß, doch mit großer Begier davon aß.

Es schmeckte vortrefflich, Stureson mußte es eingestehen.

Sehen Sie wohl, lachte der Probst, diese elenden Gebirgshirten verstehen sich doch so übel nicht auf eine Kochkunst, die selbst Ihrem Gaumen behagt. Und dies ist ihr Nationalgericht. Sie leben überhaupt nur von der Milch und dem Fleische ihrer Rennthiere

sagte Stureson spottend. Wie man die feinen Gerichte der Kochkunst genießen lernen muß, ehe man sie vortrefflich findet, so ist es auch mit den Genüssen der Civilisation. — Ihren wackeren Beichtkindern würde eine Fasanenpastete nicht schmecken, sie würden das scheußliche Gemengsel, das unsere gute Wirthin dort so eben aus dem Kessel schöpft, gewiß bei Weitem vorziehen.

Zuweilen aber sind diese rohen Speisen doch auch für den verwöhnten Geschmack nicht ganz übel, antwortete der Missionär lächelnd. Versuchen Sie nur, ob ich nicht Recht habe.

Die alte Frau reichte auf einem Holzteller dem Gaste unter Höflichkeitsbezeugungen seinen Antheil an dem blutig schwarz gefärbten Gericht. Es roch kräftig und gewürzig, und Stureson faßte nach einigem Bedenken muthig den Blechlöffel, der ihm angeboten wurde, und machte um so eher den Versuch, es zu kosten, als er sah, daß sein Diener, der so viel Ekel vor Allem hatte, was Lappe hieß, doch mit großer Begier davon aß.

Es schmeckte vortrefflich, Stureson mußte es eingestehen.

Sehen Sie wohl, lachte der Probst, diese elenden Gebirgshirten verstehen sich doch so übel nicht auf eine Kochkunst, die selbst Ihrem Gaumen behagt. Und dies ist ihr Nationalgericht. Sie leben überhaupt nur von der Milch und dem Fleische ihrer Rennthiere

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[0129] sagte Stureson spottend. Wie man die feinen Gerichte der Kochkunst genießen lernen muß, ehe man sie vortrefflich findet, so ist es auch mit den Genüssen der Civilisation. — Ihren wackeren Beichtkindern würde eine Fasanenpastete nicht schmecken, sie würden das scheußliche Gemengsel, das unsere gute Wirthin dort so eben aus dem Kessel schöpft, gewiß bei Weitem vorziehen. Zuweilen aber sind diese rohen Speisen doch auch für den verwöhnten Geschmack nicht ganz übel, antwortete der Missionär lächelnd. Versuchen Sie nur, ob ich nicht Recht habe. Die alte Frau reichte auf einem Holzteller dem Gaste unter Höflichkeitsbezeugungen seinen Antheil an dem blutig schwarz gefärbten Gericht. Es roch kräftig und gewürzig, und Stureson faßte nach einigem Bedenken muthig den Blechlöffel, der ihm angeboten wurde, und machte um so eher den Versuch, es zu kosten, als er sah, daß sein Diener, der so viel Ekel vor Allem hatte, was Lappe hieß, doch mit großer Begier davon aß. Es schmeckte vortrefflich, Stureson mußte es eingestehen. Sehen Sie wohl, lachte der Probst, diese elenden Gebirgshirten verstehen sich doch so übel nicht auf eine Kochkunst, die selbst Ihrem Gaumen behagt. Und dies ist ihr Nationalgericht. Sie leben überhaupt nur von der Milch und dem Fleische ihrer Rennthiere

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/129>, abgerufen am 27.11.2024.