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Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756.

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Des ersten Hauptstücks, dritter Abschnitt.
§. 13.

Nun kommen wir auf die noch übrige musikalischen Zeichen. Diese sind
das sogenannte Kreutzel (), das B () und das H (), welches die Jta-
liäner das B quadro oder das viereckigte B nennen. Das erste, nämlich
das Kreutzel () zeiget an, daß die Note, vor welcher es stehet, um einen hal-
ben Ton muß erhöhet werden. Es wird also der Finger um einen halben Ton
vorwärts gerücket (e). Z. E.

[Musik]

Die mit bezeichnete No-
ten heissen: Ais, His, Cis
Dis, Eis, Fis
und Gis.

Das zweyte, nämlich das () ist ein Zeichen der Erniedrigung. Es wird
demnach wenn ein vor der Note stehet der Finger zurück gezogen, und die
Note um einen halben Ton tiefer gegriffen (f). Z. E.
[Musik]

Die durch erniedrigte
Noten heissen: As, B, Ces,
Des, Es, Fes
und Ges.

Das dritte Zeichen, nämlich das (), vertreibt sowohl als b, und ruft
die Note in ihren eigentlichen Ton zurück. Denn es wird allezeit gesetzet, wenn
eines dieser beyden Zeichen kurz vorher bey der nämlichen Note, oder vorne bey
dem Schlüssel in dem nämlichen Tone stehet (g). Z. E.
[Abbildung]
[Abbildung]
Hier wird die erste Note tiefer genommen; weil vor derselben ein gezeichnet
ist. Da aber die zwote Note in dem nämlichen Tone stehet, und ein vor-

ausge-
(e) Es wird von dem griechischen (Diesis) Diesis genennet. Auch Signum Intensionis.
(f) Das ist das Signum remissionis.
(g) Signum Restitutionis. Diejenigen, welche das Zeichen in ihrer Composition
nicht brauchen wollen, die irren sich. Wenn sie es nicht glauben, mögen
sie mich darum fragen.
Mozarts Violinschule. F
Des erſten Hauptſtuͤcks, dritter Abſchnitt.
§. 13.

Nun kommen wir auf die noch uͤbrige muſikaliſchen Zeichen. Dieſe ſind
das ſogenannte Kreutzel (𝇏), das B (♭) und das H (♮), welches die Jta-
liaͤner das B quadro oder das viereckigte B nennen. Das erſte, naͤmlich
das Kreutzel (𝇏) zeiget an, daß die Note, vor welcher es ſtehet, um einen hal-
ben Ton muß erhoͤhet werden. Es wird alſo der Finger um einen halben Ton
vorwaͤrts geruͤcket (e). Z. E.

[Musik]

Die mit 𝇏 bezeichnete No-
ten heiſſen: Ais, His, Cis
Dis, Eis, Fis
und Gis.

Das zweyte, naͤmlich das (♭) iſt ein Zeichen der Erniedrigung. Es wird
demnach wenn ein ♭ vor der Note ſtehet der Finger zuruͤck gezogen, und die
Note um einen halben Ton tiefer gegriffen (f). Z. E.
[Musik]

Die durch ♭ erniedrigte
Noten heiſſen: As, B, Ces,
Des, Es, Fes
und Ges.

Das dritte Zeichen, naͤmlich das (♮), vertreibt ſowohl 𝇏 als b, und ruft
die Note in ihren eigentlichen Ton zuruͤck. Denn es wird allezeit geſetzet, wenn
eines dieſer beyden Zeichen kurz vorher bey der naͤmlichen Note, oder vorne bey
dem Schluͤſſel in dem naͤmlichen Tone ſtehet (g). Z. E.
[Abbildung]
[Abbildung]
Hier wird die erſte Note tiefer genommen; weil vor derſelben ein ♭ gezeichnet
iſt. Da aber die zwote Note in dem naͤmlichen Tone ſtehet, und ein ♮ vor-

ausge-
(e) Es wird von dem griechiſchen (Διεσις) Dieſis genennet. Auch Signum Intenſionis.
(f) Das iſt das Signum remiſſionis.
(g) Signum Reſtitutionis. Diejenigen, welche das ♮ Zeichen in ihrer Compoſition
nicht brauchen wollen, die irren ſich. Wenn ſie es nicht glauben, moͤgen
ſie mich darum fragen.
Mozarts Violinſchule. F
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[41/0063] Des erſten Hauptſtuͤcks, dritter Abſchnitt. §. 13. Nun kommen wir auf die noch uͤbrige muſikaliſchen Zeichen. Dieſe ſind das ſogenannte Kreutzel (𝇏), das B (♭) und das H (♮), welches die Jta- liaͤner das B quadro oder das viereckigte B nennen. Das erſte, naͤmlich das Kreutzel (𝇏) zeiget an, daß die Note, vor welcher es ſtehet, um einen hal- ben Ton muß erhoͤhet werden. Es wird alſo der Finger um einen halben Ton vorwaͤrts geruͤcket (e). Z. E. [Abbildung Die mit 𝇏 bezeichnete No- ten heiſſen: Ais, His, Cis Dis, Eis, Fis und Gis.] Das zweyte, naͤmlich das (♭) iſt ein Zeichen der Erniedrigung. Es wird demnach wenn ein ♭ vor der Note ſtehet der Finger zuruͤck gezogen, und die Note um einen halben Ton tiefer gegriffen (f). Z. E. [Abbildung Die durch ♭ erniedrigte Noten heiſſen: As, B, Ces, Des, Es, Fes und Ges.] Das dritte Zeichen, naͤmlich das (♮), vertreibt ſowohl 𝇏 als b, und ruft die Note in ihren eigentlichen Ton zuruͤck. Denn es wird allezeit geſetzet, wenn eines dieſer beyden Zeichen kurz vorher bey der naͤmlichen Note, oder vorne bey dem Schluͤſſel in dem naͤmlichen Tone ſtehet (g). Z. E. [Abbildung] [Abbildung] Hier wird die erſte Note tiefer genommen; weil vor derſelben ein ♭ gezeichnet iſt. Da aber die zwote Note in dem naͤmlichen Tone ſtehet, und ein ♮ vor- ausge- (e) Es wird von dem griechiſchen (Διεσις) Dieſis genennet. Auch Signum Intenſionis. (f) Das iſt das Signum remiſſionis. (g) Signum Reſtitutionis. Diejenigen, welche das ♮ Zeichen in ihrer Compoſition nicht brauchen wollen, die irren ſich. Wenn ſie es nicht glauben, moͤgen ſie mich darum fragen. Mozarts Violinſchule. F

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Zitationshilfe: Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/63>, abgerufen am 23.11.2024.