Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756.Das zehente Hauptstück. §. 31. Es giebt noch einen Doppeltriller, der aber nicht in der Terze, son- [Abbildung]
Jn dem gegenwärtigen Beyspiele wird im ersten halben Tacte bey der (h) Noteallein der Triller gemacht, und die Note (e) wird nur platthin dazu ausge- halten. Bey dem zweyten halben Tacte aber wird bey der (h) Note mit dem zweyten Finger vom cis und unten bey der Note (d) mit dem ersten Finger vom (e) der Triller gemacht. Da nun aber in solchem Falle der erste Finger gleich nach einander, und zwar in der Geschwindigkeit eines Trillers, im (h) liegen, und im (d) einen Triller schlagen muß; so ist es nur gar zu handgreif- lich, daß zu dem reinen Vortrage des Sechsttrillers eine besondere fleißige Uebung höchst nothwendig ist. Nur will ich dabey erinnern, daß man den ersten Finger niemal aufheben, sondern durch eine Bewegung der ganzen Hand nur mit dem vordersten Theile, und etwas weniges nach der Seite an die (d) Seyte bringen solle. Hier ist es, so viel es möglich, auch in Noten ausge- drücket. [Abbildung]
§. 32. Nun kommen wir noch auf einen Triller, den ich den begleiteten mit G g 2
Das zehente Hauptſtuͤck. §. 31. Es giebt noch einen Doppeltriller, der aber nicht in der Terze, ſon- [Abbildung]
Jn dem gegenwaͤrtigen Beyſpiele wird im erſten halben Tacte bey der (h) Noteallein der Triller gemacht, und die Note (e) wird nur platthin dazu ausge- halten. Bey dem zweyten halben Tacte aber wird bey der (h) Note mit dem zweyten Finger vom cis und unten bey der Note (d) mit dem erſten Finger vom (e) der Triller gemacht. Da nun aber in ſolchem Falle der erſte Finger gleich nach einander, und zwar in der Geſchwindigkeit eines Trillers, im (h) liegen, und im (d) einen Triller ſchlagen muß; ſo iſt es nur gar zu handgreif- lich, daß zu dem reinen Vortrage des Sechſttrillers eine beſondere fleißige Uebung hoͤchſt nothwendig iſt. Nur will ich dabey erinnern, daß man den erſten Finger niemal aufheben, ſondern durch eine Bewegung der ganzen Hand nur mit dem vorderſten Theile, und etwas weniges nach der Seite an die (d) Seyte bringen ſolle. Hier iſt es, ſo viel es moͤglich, auch in Noten ausge- druͤcket. [Abbildung]
§. 32. Nun kommen wir noch auf einen Triller, den ich den begleiteten mit G g 2
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Das zehente Hauptſtuͤck.
§. 31.
Es giebt noch einen Doppeltriller, der aber nicht in der Terze, ſon-
dern in der Sechſte gemacht wird. Man nennet ihn den Sechſttriller. Er
wird ſelten, und nur bey Cadenzen zu einer Abaͤnderung als etwas beſonders
angebracht. Er ſieht alſo aus (✽).
[Abbildung]
Jn dem gegenwaͤrtigen Beyſpiele wird im erſten halben Tacte bey der (h) Note
allein der Triller gemacht, und die Note (e) wird nur platthin dazu ausge-
halten. Bey dem zweyten halben Tacte aber wird bey der (h) Note mit dem
zweyten Finger vom cis und unten bey der Note (d) mit dem erſten Finger
vom (e) der Triller gemacht. Da nun aber in ſolchem Falle der erſte Finger
gleich nach einander, und zwar in der Geſchwindigkeit eines Trillers, im (h)
liegen, und im (d) einen Triller ſchlagen muß; ſo iſt es nur gar zu handgreif-
lich, daß zu dem reinen Vortrage des Sechſttrillers eine beſondere fleißige
Uebung hoͤchſt nothwendig iſt. Nur will ich dabey erinnern, daß man den
erſten Finger niemal aufheben, ſondern durch eine Bewegung der ganzen Hand
nur mit dem vorderſten Theile, und etwas weniges nach der Seite an die (d)
Seyte bringen ſolle. Hier iſt es, ſo viel es moͤglich, auch in Noten ausge-
druͤcket.
[Abbildung]
§. 32.
Nun kommen wir noch auf einen Triller, den ich den begleiteten
Triller (trillo accompagnato) nennen will: weil er von dem Violiniſten
mit
G g 2
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