Vielleicht werden sie dieselben in diesem Buche ganz lebhaft abgemahlet finden; und vielleicht wird mancher, wenn er es gleich nicht gestehet, durch das überzeugende Gewissen zur Besserung gerühret werden. Nur das will ich öffentlich verbetten haben, daß man nicht glaube, als hätte ich bey ein und andern Fehlern, die ich in diesem Bu- che verächtlich vorstelle, auf gewisse Personen geziehlet. Jch bediene mich hier der Worte, mit welchen sich Herr Rabener am Ende des Vorberichtes seiner satyrischen Schriften vor solcher Nachrede verwahret, und erkläre mich: daß ich niemand meyne, als dieienigen, welche wissen, wen ich gemeynet habe.
Omni Musarum licuit Cultoribus aevo Parcere Personis, dicere de Vitiis, Quae si irascere agnita videntur. Sen.
Salzburg, geschrieben den 26. des Heumonats, 1756.
Mozart.
Einleitung
Vorbericht.
Vielleicht werden ſie dieſelben in dieſem Buche ganz lebhaft abgemahlet finden; und vielleicht wird mancher, wenn er es gleich nicht geſtehet, durch das uͤberzeugende Gewiſſen zur Beſſerung geruͤhret werden. Nur das will ich oͤffentlich verbetten haben, daß man nicht glaube, als haͤtte ich bey ein und andern Fehlern, die ich in dieſem Bu- che veraͤchtlich vorſtelle, auf gewiſſe Perſonen geziehlet. Jch bediene mich hier der Worte, mit welchen ſich Herr Rabener am Ende des Vorberichtes ſeiner ſatyriſchen Schriften vor ſolcher Nachrede verwahret, und erklaͤre mich: daß ich niemand meyne, als dieienigen, welche wiſſen, wen ich gemeynet habe.
Omni Muſarum licuit Cultoribus ævo Parcere Perſonis, dicere de Vitiis, Quæ ſi iraſcere agnita videntur. Sen.
Salzburg, geſchrieben den 26. des Heumonats, 1756.
Mozart.
Einleitung
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0022"/><fwplace="top"type="header">Vorbericht.</fw><lb/><p>Vielleicht werden ſie dieſelben in dieſem Buche ganz<lb/>
lebhaft abgemahlet finden; und vielleicht wird mancher,<lb/>
wenn er es gleich nicht geſtehet, durch das uͤberzeugende<lb/>
Gewiſſen zur Beſſerung geruͤhret werden. Nur das will<lb/>
ich oͤffentlich verbetten haben, daß man nicht glaube, als<lb/>
haͤtte ich bey ein und andern Fehlern, die ich in dieſem Bu-<lb/>
che veraͤchtlich vorſtelle, auf gewiſſe Perſonen geziehlet.<lb/>
Jch bediene mich hier der Worte, mit welchen ſich <hirendition="#b">Herr<lb/>
Rabener</hi> am Ende des Vorberichtes ſeiner ſatyriſchen<lb/>
Schriften vor ſolcher Nachrede verwahret, und erklaͤre mich:<lb/>
daß ich niemand meyne, als dieienigen, welche wiſſen, wen<lb/>
ich gemeynet habe.</p><lb/><cit><quote><hirendition="#et #aq">Omni Muſarum licuit Cultoribus ævo<lb/>
Parcere Perſonis, dicere de Vitiis,<lb/>
Quæ ſi iraſcere agnita videntur.<lb/></hi></quote><bibl><hirendition="#aq #et2 #i">Sen.</hi><lb/><lb/><lb/></bibl></cit><lb/><closer><dateline><hirendition="#et">Salzburg, geſchrieben den 26.<lb/>
des Heumonats, 1756.</hi></dateline><lb/><salute><hirendition="#et2">Mozart.</hi></salute></closer><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Einleitung</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[0022]
Vorbericht.
Vielleicht werden ſie dieſelben in dieſem Buche ganz
lebhaft abgemahlet finden; und vielleicht wird mancher,
wenn er es gleich nicht geſtehet, durch das uͤberzeugende
Gewiſſen zur Beſſerung geruͤhret werden. Nur das will
ich oͤffentlich verbetten haben, daß man nicht glaube, als
haͤtte ich bey ein und andern Fehlern, die ich in dieſem Bu-
che veraͤchtlich vorſtelle, auf gewiſſe Perſonen geziehlet.
Jch bediene mich hier der Worte, mit welchen ſich Herr
Rabener am Ende des Vorberichtes ſeiner ſatyriſchen
Schriften vor ſolcher Nachrede verwahret, und erklaͤre mich:
daß ich niemand meyne, als dieienigen, welche wiſſen, wen
ich gemeynet habe.
Omni Muſarum licuit Cultoribus ævo
Parcere Perſonis, dicere de Vitiis,
Quæ ſi iraſcere agnita videntur.
Sen.
Salzburg, geſchrieben den 26.
des Heumonats, 1756.
Mozart.
Einleitung
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/22>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.