Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796.lässt er sich nicht von bringen". Die lange L. Philipps Freund, Zeit- und Bunds-Genos- Es ist bereits anderwärts gezeigt und bewie- (II. Band.) C
läſst er sich nicht von bringen„. Die lange L. Philipps Freund, Zeit- und Bunds-Genos- Es ist bereits anderwärts gezeigt und bewie- (II. Band.) C
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läſst er sich nicht von bringen„. Die lange
und harte Gefangenschaft L. Philipps nach der
Schlacht bey Wittemberg mag wohl diesen Für-
sten um etwas milder und weicher gemacht
haben; biſs zum Schmelzen aber kam es ge-
wiſs nicht.
L. Philipps Freund, Zeit- und Bunds-Genos-
se, Herzog Ulrich von Würtemberg, zeigte
sich in seinem ganzen Leben und Thaten so
sehr und ganz vor einen selbst-regierenden
Herrn, daſs er über dem Miſsbrauch und Ue-
bermaas seiner Selbst-Herrschaft von dem Kay-
ser geächtet, von Landen und Leuten gejagt
wurde, und fünfzehen lange Jahre hindurch
als ein von Land zu Land Irrender sich durch-
betteln muſste. Diſs alles gehörte aber noch
zu der Wildheit der damaligen Fehde-Zeiten,
von denen man sich heut zu Tage kaum mehr
einen Begriff zu machen vermag.
Es ist bereits anderwärts gezeigt und bewie-
sen worden, daſs die wahre Quelle der Selbst-
herrschaft- und Independenzsucht Deutscher
Reichsstände in dem Westphälischen Frieden,
und in einer übelverstandenen Nachahmung der
(II. Band.) C
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Zitationshilfe: | Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/39>, abgerufen am 16.02.2025. |