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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796.

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in seiner Last zu Hälfe kommen, mit Seufzen
und mit Beten.

Endlich zum dritten dienet es dazu, dass wir
Gott dem Herrn dancken, wenn uns Gott eine
gewissenhaffte recht christlishe Obrigkeit be-
scheret, und dass wir desto mehr und hefftiger
für dieselbige zu Gott beten. Das wollen wir
nun auch auff dissmahl thun:


Grosser Gott, du Herr aller Herren, der Du
Fürsten, als deines Reichs Amptleute, über dein
Volck gesetzet hast, und befohlen, dass sie, als
deine Stadthalter, für ihre Unterthanen sorgen
und Schutz halten sollen: Wir dancken dir für
solche deine heilsame Ordnung. Nun Vater,
diese unsere Fürsten sind, als Menschen, viel
zu schwach, solchen Stand recht zu führen;
darumb bitten wir demütig, sey du ein Regierer
der Regenten, ein Schild und Gewalt der Ge-
waltigen. Lass Fürsten fürstliche Gedancken
haben, und darüber halten. So sie aber ihre
Gewalt missbrauchen, so schone ihrer gnädig-
lich, und gib ihnen ein ander Hertz; denn das
kanst du. O du gewaltiger Gott, Du hast die
Hertzen aller Herren in deinen Händen, und
lenckest sie wie Du wilt. Insonderheit befehlen

in seiner Last zu Hälfe kommen, mit Seufzen
und mit Beten.

Endlich zum dritten dienet es dazu, daſs wir
Gott dem Herrn dancken, wenn uns Gott eine
gewissenhaffte recht christlishe Obrigkeit be-
scheret, und daſs wir desto mehr und hefftiger
für dieselbige zu Gott beten. Das wollen wir
nun auch auff diſsmahl thun:


Groſser Gott, du Herr aller Herren, der Du
Fürsten, als deines Reichs Amptleute, über dein
Volck gesetzet hast, und befohlen, daſs sie, als
deine Stadthalter, für ihre Unterthanen sorgen
und Schutz halten sollen: Wir dancken dir für
solche deine heilsame Ordnung. Nun Vater,
diese unsere Fürsten sind, als Menschen, viel
zu schwach, solchen Stand recht zu führen;
darumb bitten wir demütig, sey du ein Regierer
der Regenten, ein Schild und Gewalt der Ge-
waltigen. Laſs Fürsten fürstliche Gedancken
haben, und darüber halten. So sie aber ihre
Gewalt miſsbrauchen, so schone ihrer gnädig-
lich, und gib ihnen ein ander Hertz; denn das
kanst du. O du gewaltiger Gott, Du hast die
Hertzen aller Herren in deinen Händen, und
lenckest sie wie Du wilt. Insonderheit befehlen

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[310/0316] in seiner Last zu Hälfe kommen, mit Seufzen und mit Beten. Endlich zum dritten dienet es dazu, daſs wir Gott dem Herrn dancken, wenn uns Gott eine gewissenhaffte recht christlishe Obrigkeit be- scheret, und daſs wir desto mehr und hefftiger für dieselbige zu Gott beten. Das wollen wir nun auch auff diſsmahl thun: Groſser Gott, du Herr aller Herren, der Du Fürsten, als deines Reichs Amptleute, über dein Volck gesetzet hast, und befohlen, daſs sie, als deine Stadthalter, für ihre Unterthanen sorgen und Schutz halten sollen: Wir dancken dir für solche deine heilsame Ordnung. Nun Vater, diese unsere Fürsten sind, als Menschen, viel zu schwach, solchen Stand recht zu führen; darumb bitten wir demütig, sey du ein Regierer der Regenten, ein Schild und Gewalt der Ge- waltigen. Laſs Fürsten fürstliche Gedancken haben, und darüber halten. So sie aber ihre Gewalt miſsbrauchen, so schone ihrer gnädig- lich, und gib ihnen ein ander Hertz; denn das kanst du. O du gewaltiger Gott, Du hast die Hertzen aller Herren in deinen Händen, und lenckest sie wie Du wilt. Insonderheit befehlen

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Zitationshilfe: Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/316>, abgerufen am 22.11.2024.