Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796.Am 14. Sept. 1655. liess Herzog August zum Die Predigt muss in der Stadtkirche gehalten *) Das vor mir habende Exemplar, welches ich der Güte
des verdienten und gelehrten Herrn Predigers und Pro- fessors Waldau zu Nürnberg zu verdanken habe, ist zu Halle in Sachsen im Jahr 1667. wieder neu aufge- legt worden. Am 14. Sept. 1655. lieſs Herzog August zum Die Predigt muſs in der Stadtkirche gehalten *) Das vor mir habende Exemplar, welches ich der Güte
des verdienten und gelehrten Herrn Predigers und Pro- fessors Waldau zu Nürnberg zu verdanken habe, ist zu Halle in Sachsen im Jahr 1667. wieder neu aufge- legt worden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0291" n="285"/> <p>Am 14. Sept. 1655. lieſs Herzog August zum<lb/> Angedenken der an diesem Tage vor zwölf Jah-<lb/> ren von den Kayserlichen wieder eingeraümten<lb/> Stadt und Vestung Wolfenbüttel, ein Dankfest<lb/> feyern; welche Gelegenheit dann Dr. Lütkemann<lb/> ergriff, diejenige merkwürdige so benahmte <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Re-<lb/> genten-Predigt</hi></hi> zu halten, wovon hier ein er-<lb/> neuerter Abdruck erscheint <note place="foot" n="*)">Das vor mir habende Exemplar, welches ich der Güte<lb/> des verdienten und gelehrten Herrn Predigers und Pro-<lb/> fessors <hi rendition="#i">Waldau</hi> zu Nürnberg zu verdanken habe, ist<lb/> zu Halle in Sachsen im Jahr 1667. wieder neu aufge-<lb/> legt worden.</note>.</p><lb/> <p>Die Predigt muſs in der Stadtkirche gehalten<lb/> worden und von der fürstlichen Familie niemand<lb/> dabey gegenwärtig gewesen seyn. Desto ge-<lb/> schäftiger aber war die Stimme des Neides und<lb/> der Verlaümdung, dem alten Fürsten zu hinterbrin-<lb/> gen, welch’ eine anzügliche und fürstenschände-<lb/> rische Predigt sein Generalissimus gehalten; wie<lb/> er sich an dem ganzen Regenten-Stand nicht nur<lb/> gröblich verschuldet, sondern auf welch’ bedenkliche<lb/> Weise er solchen in den Augen des Volks, durch die<lb/> schmälige Benennung eines <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Regenten-Thiers</hi>,</hi><lb/> herabgewürdigt habe. Zum Glück vor den Doc-<lb/> tor hatte er es mit einem Fürsten zu thun, der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [285/0291]
Am 14. Sept. 1655. lieſs Herzog August zum
Angedenken der an diesem Tage vor zwölf Jah-
ren von den Kayserlichen wieder eingeraümten
Stadt und Vestung Wolfenbüttel, ein Dankfest
feyern; welche Gelegenheit dann Dr. Lütkemann
ergriff, diejenige merkwürdige so benahmte Re-
genten-Predigt zu halten, wovon hier ein er-
neuerter Abdruck erscheint *).
Die Predigt muſs in der Stadtkirche gehalten
worden und von der fürstlichen Familie niemand
dabey gegenwärtig gewesen seyn. Desto ge-
schäftiger aber war die Stimme des Neides und
der Verlaümdung, dem alten Fürsten zu hinterbrin-
gen, welch’ eine anzügliche und fürstenschände-
rische Predigt sein Generalissimus gehalten; wie
er sich an dem ganzen Regenten-Stand nicht nur
gröblich verschuldet, sondern auf welch’ bedenkliche
Weise er solchen in den Augen des Volks, durch die
schmälige Benennung eines Regenten-Thiers,
herabgewürdigt habe. Zum Glück vor den Doc-
tor hatte er es mit einem Fürsten zu thun, der
*) Das vor mir habende Exemplar, welches ich der Güte
des verdienten und gelehrten Herrn Predigers und Pro-
fessors Waldau zu Nürnberg zu verdanken habe, ist
zu Halle in Sachsen im Jahr 1667. wieder neu aufge-
legt worden.
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