Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796.übrigen Franzosen gemacht worden, dessen An- -- -- -- Denn Friedrich gleichet Gott; Er straft die Sünde zwar, Allein er liebt den Sünder. Ingleichen das spätere: Nicht lauter Weise braucht ein König, Er höret auch die Narren an. -- -- -- -- -- -- -- Der grösste Fürst kann diss nicht ändern; Doch der, den Witz und Geist erhob, Nimmt, zu der Unterthanen Lob, Die Narren nur aus andern Ländern. Ein erbeteltes, ein erkauftes Lob, eine übrigen Franzosen gemacht worden, dessen An- — — — Denn Friedrich gleichet Gott; Er straft die Sünde zwar, Allein er liebt den Sünder. Ingleichen das spätere: Nicht lauter Weise braucht ein König, Er höret auch die Narren an. — — — — — — — Der gröſste Fürst kann diſs nicht ändern; Doch der, den Witz und Geist erhob, Nimmt, zu der Unterthanen Lob, Die Narren nur aus andern Ländern. Ein erbeteltes, ein erkauftes Lob, eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0207" n="201"/> übrigen Franzosen gemacht worden, dessen An-<lb/> fang mir aber entfallen ist:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>— — — Denn Friedrich gleichet Gott;</l><lb/> <l>Er straft die Sünde zwar,</l><lb/> <l>Allein er liebt den Sünder.</l> </lg><lb/> <p>Ingleichen das spätere:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Nicht lauter Weise braucht ein König,</l><lb/> <l>Er höret auch die Narren an.</l><lb/> <l>— — — — — — —</l><lb/> <l>Der gröſste Fürst kann diſs nicht ändern;</l><lb/> <l>Doch der, den Witz und Geist erhob,</l><lb/> <l>Nimmt, zu der Unterthanen Lob,</l><lb/> <l>Die Narren nur aus andern Ländern.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Ein <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">erbeteltes</hi>,</hi> ein <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">erkauftes Lob</hi>,</hi> eine<lb/> Bestechung zum Loben ist, wenn ein König<lb/> oder Fürst einen Mann, den er zu seinen Ab-<lb/> sichten dienlich findet und dessen Empfänglich-<lb/> keit nnd Reizbarkeit er im Voraus versichert ist,<lb/> mit Höflichkeiten, Distinktionen, Ehren-Bezeu-<lb/> gungen, auch wohl mit wohl ausgesonnenen<lb/> Geschenken, auszeichnet, um durch sein Or-<lb/> gan sich Freunde an seinem Hof, vornehmlich<lb/> aber durch ihn sein eigenes Lob ausposaunen<lb/> zu machen. Wie viele politische Wunderwer-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0207]
übrigen Franzosen gemacht worden, dessen An-
fang mir aber entfallen ist:
— — — Denn Friedrich gleichet Gott;
Er straft die Sünde zwar,
Allein er liebt den Sünder.
Ingleichen das spätere:
Nicht lauter Weise braucht ein König,
Er höret auch die Narren an.
— — — — — — —
Der gröſste Fürst kann diſs nicht ändern;
Doch der, den Witz und Geist erhob,
Nimmt, zu der Unterthanen Lob,
Die Narren nur aus andern Ländern.
Ein erbeteltes, ein erkauftes Lob, eine
Bestechung zum Loben ist, wenn ein König
oder Fürst einen Mann, den er zu seinen Ab-
sichten dienlich findet und dessen Empfänglich-
keit nnd Reizbarkeit er im Voraus versichert ist,
mit Höflichkeiten, Distinktionen, Ehren-Bezeu-
gungen, auch wohl mit wohl ausgesonnenen
Geschenken, auszeichnet, um durch sein Or-
gan sich Freunde an seinem Hof, vornehmlich
aber durch ihn sein eigenes Lob ausposaunen
zu machen. Wie viele politische Wunderwer-
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