Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796.für die Krankheit eines Edelmanns ausgab. So O wüssten die Götter der Erde, oder woll- Wer gedultig ist, der ist weise. Ein Gedultiger stillet den Streit. Ein Gedultiger ist besser, denn ein Starker, Ein gedultiger Geist ist besser, denn ein ho- Es ist ein köstlich Ding, gedultig seyn und Und wenn alle diese Schriften längst unterge- Welch schöner, hoher und heiliger Anblick! für die Krankheit eines Edelmanns ausgab. So O wüſsten die Götter der Erde, oder woll- Wer gedultig ist, der ist weise. Ein Gedultiger stillet den Streit. Ein Gedultiger ist besser, denn ein Starker, Ein gedultiger Geist ist besser, denn ein ho- Es ist ein köstlich Ding, gedultig seyn und Und wenn alle diese Schriften längst unterge- Welch schöner, hoher und heiliger Anblick! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0154" n="148"/> für die Krankheit eines Edelmanns ausgab. So<lb/> auch wird wohl die Ungedult nur ein Königs-<lb/> und Fürsten-Recht seyn dürfen.</p><lb/> <p>O wüſsten die Götter der Erde, oder woll-<lb/> ten sie es wissen, daſs sie durch Gedult ganz<lb/> vorzüglich das Bild Gottes, ihres höchsten Ober-<lb/> herrn, als seine Repräsentanten, tragen; daſs<lb/> darinn erst die wahre Weisheit und ächte Gröſse<lb/> besteht! Denn, wenn es auch Salomo und Sy-<lb/> rach nicht so oft und so schön gesagt hätten:</p><lb/> <p>Wer gedultig ist, der ist weise.</p><lb/> <p>Ein Gedultiger stillet den Streit.</p><lb/> <p>Ein Gedultiger ist besser, denn ein Starker,<lb/> und der seines Muths Herr ist, denn der Städte<lb/> gewinnt.</p><lb/> <p>Ein gedultiger Geist ist besser, denn ein ho-<lb/> her Geist.</p><lb/> <p>Es ist ein köstlich Ding, gedultig seyn und<lb/> auf die Hülfe des Herrn hoffen u. s. w.</p><lb/> <p>Und wenn alle diese Schriften längst unterge-<lb/> gangen wären, so würde es doch eine durch tau-<lb/> sendfache Erfahrungen bestätigte ewige Wahr-<lb/> heit bleiben.</p><lb/> <p>Welch schöner, hoher und heiliger Anblick!<lb/> einen demüthigen, nicht nur gedemüthigten,<lb/> sondern sich unter die Hand Gottes, des All-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0154]
für die Krankheit eines Edelmanns ausgab. So
auch wird wohl die Ungedult nur ein Königs-
und Fürsten-Recht seyn dürfen.
O wüſsten die Götter der Erde, oder woll-
ten sie es wissen, daſs sie durch Gedult ganz
vorzüglich das Bild Gottes, ihres höchsten Ober-
herrn, als seine Repräsentanten, tragen; daſs
darinn erst die wahre Weisheit und ächte Gröſse
besteht! Denn, wenn es auch Salomo und Sy-
rach nicht so oft und so schön gesagt hätten:
Wer gedultig ist, der ist weise.
Ein Gedultiger stillet den Streit.
Ein Gedultiger ist besser, denn ein Starker,
und der seines Muths Herr ist, denn der Städte
gewinnt.
Ein gedultiger Geist ist besser, denn ein ho-
her Geist.
Es ist ein köstlich Ding, gedultig seyn und
auf die Hülfe des Herrn hoffen u. s. w.
Und wenn alle diese Schriften längst unterge-
gangen wären, so würde es doch eine durch tau-
sendfache Erfahrungen bestätigte ewige Wahr-
heit bleiben.
Welch schöner, hoher und heiliger Anblick!
einen demüthigen, nicht nur gedemüthigten,
sondern sich unter die Hand Gottes, des All-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |