Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.fen seye", bekannt zu machen. Die zwo Grund- Lange ward zu dieser Schrift geschwiegen D
fen seye„, bekannt zu machen. Die zwo Grund- Lange ward zu dieser Schrift geschwiegen D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0055" n="49"/> fen seye„, bekannt zu machen. Die zwo Grund-<lb/> sätze, woraus er alles herleitet und dahin wie-<lb/> der zurückführt, sind: Daſs die Menschen im<lb/> Ganzen genommen <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Kinder</hi></hi> seyen, welche<lb/> eine beständige Aufsicht, Führ- und Leitung<lb/> bedürften; so dann, daſs in der menschlichen<lb/> Natur ein angebohrner Instinct liege, denjeni-<lb/> gen für unsern <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">natürlichen Obern</hi>, <hi rendition="#g">Führer</hi></hi><lb/> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Regenten</hi></hi> zu erkennen, und uns willig<lb/> von ihm leiten und meistern zu lassen, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">des-<lb/> sen Obermacht wir fühlen</hi></hi>. Darauf wird<lb/> dann der Schluſssatz von dem <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Recht der Stär-<lb/> kern</hi>,</hi> als der Quelle und Adern der obrigkeit-<lb/> lichen Gewalt unter den Menschen festgebun-<lb/> den und aus der Analogie der ganzen Natur<lb/> dessen <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">göttlicher Ursprung</hi></hi> behauptet.</p><lb/> <p>Lange ward zu dieser Schrift geschwiegen<lb/> und diſs Schweigen war so ziemlich natürlich;<lb/> die Kraft und Muth haben, einen solchen Gor-<lb/> dischen Knoten zu lösen oder zu durchhauen,<lb/> sind just die, so sich mit Lesung eines Mer-<lb/> kurs und ähnlicher Schriften abzugeben am we-<lb/> nigsten Zeit und Lust haben; und die sich mit<lb/> solchen Lectüren beschäftigen, haben nicht al-<lb/> lemal die zur Prüfung dergleichen miſslichen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0055]
fen seye„, bekannt zu machen. Die zwo Grund-
sätze, woraus er alles herleitet und dahin wie-
der zurückführt, sind: Daſs die Menschen im
Ganzen genommen Kinder seyen, welche
eine beständige Aufsicht, Führ- und Leitung
bedürften; so dann, daſs in der menschlichen
Natur ein angebohrner Instinct liege, denjeni-
gen für unsern natürlichen Obern, Führer
und Regenten zu erkennen, und uns willig
von ihm leiten und meistern zu lassen, des-
sen Obermacht wir fühlen. Darauf wird
dann der Schluſssatz von dem Recht der Stär-
kern, als der Quelle und Adern der obrigkeit-
lichen Gewalt unter den Menschen festgebun-
den und aus der Analogie der ganzen Natur
dessen göttlicher Ursprung behauptet.
Lange ward zu dieser Schrift geschwiegen
und diſs Schweigen war so ziemlich natürlich;
die Kraft und Muth haben, einen solchen Gor-
dischen Knoten zu lösen oder zu durchhauen,
sind just die, so sich mit Lesung eines Mer-
kurs und ähnlicher Schriften abzugeben am we-
nigsten Zeit und Lust haben; und die sich mit
solchen Lectüren beschäftigen, haben nicht al-
lemal die zur Prüfung dergleichen miſslichen
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