Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.mehr Statthalter Gottes, sondern lieber nur Je grösser der Umfang ihrer Staaten ist, je Sie sind eifersüchtig auf ihren vermeinten Sie setzen sich ohnbedenklich, wo und so Sie sind gefühllos gegen die Beschwerden, Sie wollen nicht Rath, sondern nur Gehorsam. Ihre Lieblings-Phrase ist: So solls seyn! mehr Statthalter Gottes, sondern lieber nur Je gröſser der Umfang ihrer Staaten ist, je Sie sind eifersüchtig auf ihren vermeinten Sie setzen sich ohnbedenklich, wo und so Sie sind gefühllos gegen die Beschwerden, Sie wollen nicht Rath, sondern nur Gehorsam. Ihre Lieblings-Phrase ist: So solls seyn! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0196" n="190"/> mehr Statthalter Gottes, sondern lieber <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">nur</hi></hi><lb/> Staats-Verwalter seyn.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Je gröſser der Umfang ihrer Staaten ist, je<lb/> gewisser und kühner <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">trotzen</hi></hi> sie bey sich<lb/> selbst auf ihre Gewalt, wenn auch bey ihnen<lb/> nur allzuoft in Erfüllung geht: „Ihr Hochmuth,<lb/> Stolz und Zorn ist gröſser, denn ihre Macht.„<lb/> Jesajas XVI, 6.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie sind eifersüchtig auf ihren vermeinten<lb/> Ruhm und wahre oder eingebildete Gröſse, und<lb/> deſswegen die unerträglichste Egoisten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie setzen sich ohnbedenklich, wo und so<lb/> viel sie können, über die Gesetze hinweg,<lb/> deren Hüter, Beschützer und Vollstrecker sie<lb/> seyn sollten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie sind gefühllos gegen die Beschwerden,<lb/> Noth, Klagen und Seufzer ihrer Unterthanen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Sie wollen nicht Rath, sondern <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">nur</hi></hi> Gehorsam.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Ihre Lieblings-Phrase ist: So <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">solls</hi></hi> seyn!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [190/0196]
mehr Statthalter Gottes, sondern lieber nur
Staats-Verwalter seyn.
Je gröſser der Umfang ihrer Staaten ist, je
gewisser und kühner trotzen sie bey sich
selbst auf ihre Gewalt, wenn auch bey ihnen
nur allzuoft in Erfüllung geht: „Ihr Hochmuth,
Stolz und Zorn ist gröſser, denn ihre Macht.„
Jesajas XVI, 6.
Sie sind eifersüchtig auf ihren vermeinten
Ruhm und wahre oder eingebildete Gröſse, und
deſswegen die unerträglichste Egoisten.
Sie setzen sich ohnbedenklich, wo und so
viel sie können, über die Gesetze hinweg,
deren Hüter, Beschützer und Vollstrecker sie
seyn sollten.
Sie sind gefühllos gegen die Beschwerden,
Noth, Klagen und Seufzer ihrer Unterthanen.
Sie wollen nicht Rath, sondern nur Gehorsam.
Ihre Lieblings-Phrase ist: So solls seyn!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |