Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.Hunden ihrem ersten Ursprung nach in einer *) In den Anecdoten von K. Friedrich, II. B. 2ten Heft
S. 214. Hunden ihrem ersten Ursprung nach in einer *) In den Anecdoten von K. Friedrich, II. B. 2ten Heft
S. 214. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0159" n="153"/> Hunden ihrem ersten Ursprung nach in einer<lb/> Nachahmung von Ludwig XIV. zu suchen.<lb/> Wer von dieser ausserordentlichen Vorliebe und<lb/> Gedult des Königs, von der Oeconomie und<lb/> Rang-Ordnung unter diesen Thieren, von den<lb/> Schicksalen der vorzüglichsten unter ihnen etc.<lb/> mehreres zu wissen verlangt, findet sich in<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Büschings</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Zimmermanns</hi></hi> Schriften hin-<lb/> reichend befriedigt. Drolligt genug ists aber,<lb/> wenn <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Nicolai</hi></hi> <note place="foot" n="*)">In den <hi rendition="#i">Anecdoten von K. Friedrich,</hi> II. B. 2ten Heft<lb/> S. 214.</note> einen Umstand erzählt, wel-<lb/> cher just das beweiset, was ich oben von der<lb/> Achtung und Schonung gegen Favoriten der<lb/> untern Classen unter Menschen und Thieren an-<lb/> deutete: „Der König„, sagt er, „wählte unter<lb/> seinen Windspielen den Gefährten seiner einsa-<lb/> men Stunden, um sie mit nach Berlin zu neh-<lb/> men. — Sie wurden in einer sechsspänigen Kut-<lb/> sche nach Berlin gefahren, unter der Aufsicht<lb/> eines von den sogenannten Königlichen klei-<lb/> nen Lakayen, der gewöhnlich ihre Wartung<lb/> und Fütterung besorgte. Man versichert, die-<lb/> ser habe sich allemahl in der Kutsche auf den<lb/> Rücksitz gesezt, da die Windspiele den Vor-<lb/> dersitz einnahmen; habe auch die Hunde an-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0159]
Hunden ihrem ersten Ursprung nach in einer
Nachahmung von Ludwig XIV. zu suchen.
Wer von dieser ausserordentlichen Vorliebe und
Gedult des Königs, von der Oeconomie und
Rang-Ordnung unter diesen Thieren, von den
Schicksalen der vorzüglichsten unter ihnen etc.
mehreres zu wissen verlangt, findet sich in
Büschings und Zimmermanns Schriften hin-
reichend befriedigt. Drolligt genug ists aber,
wenn Nicolai *) einen Umstand erzählt, wel-
cher just das beweiset, was ich oben von der
Achtung und Schonung gegen Favoriten der
untern Classen unter Menschen und Thieren an-
deutete: „Der König„, sagt er, „wählte unter
seinen Windspielen den Gefährten seiner einsa-
men Stunden, um sie mit nach Berlin zu neh-
men. — Sie wurden in einer sechsspänigen Kut-
sche nach Berlin gefahren, unter der Aufsicht
eines von den sogenannten Königlichen klei-
nen Lakayen, der gewöhnlich ihre Wartung
und Fütterung besorgte. Man versichert, die-
ser habe sich allemahl in der Kutsche auf den
Rücksitz gesezt, da die Windspiele den Vor-
dersitz einnahmen; habe auch die Hunde an-
*) In den Anecdoten von K. Friedrich, II. B. 2ten Heft
S. 214.
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