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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.

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nen oder auch nur zu kennen verlangen, ge-
schweige vertragen mögen, wenn sie davon
belehrt und in dieselben zurück gewiesen wer-
den wollen.


So sehr das angeführte auf allgemein bekann-
ten Thatsachen beruhet, so ist es doch wohl
nicht überflüssig, aus der französischen Geschich-
te des jezigen Jahrhunderts einige Beweis-Stel-
len von der eigenen Hand und Gesinnung zwoer
Könige beyzufügen. So schriebe K. Ludwig
XIV. in Frankreich im Jahr 1705. an seinen En-
kel K. Philipp V. in Spanien: "Ich kann das
Ihrer Geburt so sehr würdige Project nicht
anders als beloben. -- Wenn es darum gilt, ei-
ne Crone zu vertheidigen, so muss man lieber
sein Leben verlieren, als sie fahren lassen; und
mit Vergnügen bemerke ich diese Gesinnungen
in allem, was mir von Ew. Majestät gesagt
worden."

Im Jahr 1706. hatte Ludwig XIV. die entschei-
dende Schlacht bey Ramilies in Flandern ver-
lohren, und sein Enkel Philipp V. in Spanien
hatte die Belagerung von Barcelona aufheben
müssen. In dem Schreiben, das ersterer an den
leztern erliesse, liesst man die rührende Stelle:

nen oder auch nur zu kennen verlangen, ge-
schweige vertragen mögen, wenn sie davon
belehrt und in dieselben zurück gewiesen wer-
den wollen.


So sehr das angeführte auf allgemein bekann-
ten Thatsachen beruhet, so ist es doch wohl
nicht überflüssig, aus der französischen Geschich-
te des jezigen Jahrhunderts einige Beweis-Stel-
len von der eigenen Hand und Gesinnung zwoer
Könige beyzufügen. So schriebe K. Ludwig
XIV. in Frankreich im Jahr 1705. an seinen En-
kel K. Philipp V. in Spanien: „Ich kann das
Ihrer Geburt so sehr würdige Project nicht
anders als beloben. — Wenn es darum gilt, ei-
ne Crone zu vertheidigen, so muſs man lieber
sein Leben verlieren, als sie fahren lassen; und
mit Vergnügen bemerke ich diese Gesinnungen
in allem, was mir von Ew. Majestät gesagt
worden.„

Im Jahr 1706. hatte Ludwig XIV. die entschei-
dende Schlacht bey Ramilies in Flandern ver-
lohren, und sein Enkel Philipp V. in Spanien
hatte die Belagerung von Barcelona aufheben
müssen. In dem Schreiben, das ersterer an den
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[136/0142] nen oder auch nur zu kennen verlangen, ge- schweige vertragen mögen, wenn sie davon belehrt und in dieselben zurück gewiesen wer- den wollen. So sehr das angeführte auf allgemein bekann- ten Thatsachen beruhet, so ist es doch wohl nicht überflüssig, aus der französischen Geschich- te des jezigen Jahrhunderts einige Beweis-Stel- len von der eigenen Hand und Gesinnung zwoer Könige beyzufügen. So schriebe K. Ludwig XIV. in Frankreich im Jahr 1705. an seinen En- kel K. Philipp V. in Spanien: „Ich kann das Ihrer Geburt so sehr würdige Project nicht anders als beloben. — Wenn es darum gilt, ei- ne Crone zu vertheidigen, so muſs man lieber sein Leben verlieren, als sie fahren lassen; und mit Vergnügen bemerke ich diese Gesinnungen in allem, was mir von Ew. Majestät gesagt worden.„ Im Jahr 1706. hatte Ludwig XIV. die entschei- dende Schlacht bey Ramilies in Flandern ver- lohren, und sein Enkel Philipp V. in Spanien hatte die Belagerung von Barcelona aufheben müssen. In dem Schreiben, das ersterer an den leztern erlieſse, lieſst man die rührende Stelle:

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Zitationshilfe: Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische01_1796/142>, abgerufen am 23.11.2024.