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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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Von Gesandtschafften.
man weder Gesandte an einander, noch nimmt
man allenfalls selbige an.

§. 100.

Doch werden auch in Kriegszeiten zuweilen
von feindlichen Höfen Gesandte angenommen;

1. Um eine gewisse Ceremoniel-Angelegen-
heit zu beobachten;
2. Oder einen Versuch zu machen, zu ei-
nem Friden zu gelangen.
§. 101.

In dem lezteren Fall geschiehet es entweder
öffentlich, oder heimlich; doch mit Genehmi-
gung des Souverains.

*) Menager, Ripperda.
§. 102.

Ordentlicher Weise muß jeder Hof oder
Staat die auf seine Gesandtschafft gehende Ko-
sten selber tragen.

§. 103.

Die vormals zwischen verschidenen Höfen
üblich geweßte Defrayirung derer beederseitigen
Gesandten ist nun meistens abgekommen.

§. 104.

Nur wird etwa noch ein Gesandter an eini-
gen Orten wenige Tage auf Kosten des Landes-
herrens bewirthet.

§. 105.

Auch empfangen die Gesandte der Pforte,
so dann die Gesandte an dieselbe, in gewissen

Fällen

Von Geſandtſchafften.
man weder Geſandte an einander, noch nimmt
man allenfalls ſelbige an.

§. 100.

Doch werden auch in Kriegszeiten zuweilen
von feindlichen Hoͤfen Geſandte angenommen;

1. Um eine gewiſſe Ceremoniel-Angelegen-
heit zu beobachten;
2. Oder einen Verſuch zu machen, zu ei-
nem Friden zu gelangen.
§. 101.

In dem lezteren Fall geſchiehet es entweder
oͤffentlich, oder heimlich; doch mit Genehmi-
gung des Souverains.

*) Menager, Ripperda.
§. 102.

Ordentlicher Weiſe muß jeder Hof oder
Staat die auf ſeine Geſandtſchafft gehende Ko-
ſten ſelber tragen.

§. 103.

Die vormals zwiſchen verſchidenen Hoͤfen
uͤblich geweßte Defrayirung derer beederſeitigen
Geſandten iſt nun meiſtens abgekommen.

§. 104.

Nur wird etwa noch ein Geſandter an eini-
gen Orten wenige Tage auf Koſten des Landes-
herrens bewirthet.

§. 105.

Auch empfangen die Geſandte der Pforte,
ſo dann die Geſandte an dieſelbe, in gewiſſen

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[91/0103] Von Geſandtſchafften. man weder Geſandte an einander, noch nimmt man allenfalls ſelbige an. §. 100. Doch werden auch in Kriegszeiten zuweilen von feindlichen Hoͤfen Geſandte angenommen; 1. Um eine gewiſſe Ceremoniel-Angelegen- heit zu beobachten; 2. Oder einen Verſuch zu machen, zu ei- nem Friden zu gelangen. §. 101. In dem lezteren Fall geſchiehet es entweder oͤffentlich, oder heimlich; doch mit Genehmi- gung des Souverains. *⁾ Menager, Ripperda. §. 102. Ordentlicher Weiſe muß jeder Hof oder Staat die auf ſeine Geſandtſchafft gehende Ko- ſten ſelber tragen. §. 103. Die vormals zwiſchen verſchidenen Hoͤfen uͤblich geweßte Defrayirung derer beederſeitigen Geſandten iſt nun meiſtens abgekommen. §. 104. Nur wird etwa noch ein Geſandter an eini- gen Orten wenige Tage auf Koſten des Landes- herrens bewirthet. §. 105. Auch empfangen die Geſandte der Pforte, ſo dann die Geſandte an dieſelbe, in gewiſſen Faͤllen

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/103>, abgerufen am 23.11.2024.