Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.Jch auch 3.) die arrestirt gewesene Bürger nicht arrestiren, noch 4.) die Bürgerschafft, So thue vor dem Hrn. Notario und seinen Gezeugen zu Abwendung ferneren Be- Melchior Friderich Dörrien, regierend. Burgerm. Lit. Ff. Praesent. den 27ten Julii 1729.Als ich Endes Unterschriebener am 27ten Junii auf meinen Bürger-Eyd folgenden Ta- Als nun am 24ten Julii abermahl beym Bürger-Eyde in des regierenden Herrn Bür- pro-
Jch auch 3.) die arreſtirt geweſene Buͤrger nicht arreſtiren, noch 4.) die Buͤrgerſchafft, So thue vor dem Hrn. Notario und ſeinen Gezeugen zu Abwendung ferneren Be- Melchior Friderich Doͤrrien, regierend. Burgerm. Lit. Ff. Præſent. den 27ten Julii 1729.Als ich Endes Unterſchriebener am 27ten Junii auf meinen Buͤrger-Eyd folgenden Ta- Als nun am 24ten Julii abermahl beym Buͤrger-Eyde in des regierenden Herrn Buͤr- pro-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0085" n="43"/> Jch auch 3.) die <hi rendition="#aq">arreſti</hi>rt geweſene Buͤrger nicht <hi rendition="#aq">arreſti</hi>ren, noch 4.) die Buͤrgerſchafft,<lb/> wie ſie <hi rendition="#aq">arreſti</hi>ret worden, <hi rendition="#aq">convoci</hi>ren laſſen, ſondern ſolche <hi rendition="#aq">Convocation</hi> wider meinen<lb/> Willen und <hi rendition="#aq">expreſſe Inhibition</hi> geſchehen iſt, 5.) Weil auch Jhro Biſchoͤffl. Gnaden<lb/> auch Burgermeiſter und Raht ſelbſt von der Urſach, warum die Buͤrger <hi rendition="#aq">ad cuſtodiam</hi> ge-<lb/> kommen noch nicht eigentlich <hi rendition="#aq">informi</hi>ret waren, ſo iſt die Sache und die <hi rendition="#aq">demandi</hi>rte Los-<lb/> laſſung der <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrger bey Rahthauſe den erſten Rahts-Tag nach erhaltenen Befehl vorge-<lb/> nommen, mithin meiner Seits keine <hi rendition="#aq">Reniten</hi>tz bezeiget, wohl aber von denen <hi rendition="#aq">Arreſtan</hi>ten<lb/> ſelbſt die Loslaſſung nicht angenommen worden, noch <hi rendition="#aq">ex cuſtodia</hi> auf dem Rahthauſe vor<lb/> ihrer Obrigkeit erſcheinen wollen. 6.) Uber <hi rendition="#aq">gravi</hi>rlich, daß man mich erſt ungehoͤrt <hi rendition="#aq">con-<lb/> demni</hi>ren, <hi rendition="#aq">exequi</hi>ren, <hi rendition="#aq">Commiſſionem</hi> halten, und ſolchemnach klagender Buͤrger ihre <hi rendition="#aq">Im-<lb/> ploration</hi> mir <hi rendition="#aq">communici</hi>ren wil, uͤber das auch 7.) mir allzubedencklich ja bey meinem<lb/> Amte hoͤchſt verantwortlich ausfallen koͤnte, ſofort in eine koſtbahre weitlaͤufftige <hi rendition="#aq">Com-<lb/> miſſion</hi> uͤber die Neuſtadt und geſamte Buͤrgerſchafft und dazu auf dem Neuſtaͤdter Raht-<lb/> Hauſe zu <hi rendition="#aq">condeſcendi</hi>ren, da ja 8.) die gantze Sache von der damahls vorgeweſenen<lb/> Prediger-Wahl herruͤhret, und daraus eine <hi rendition="#aq">particulier Injuti</hi>en-Klagde der <hi rendition="#aq">inhaffti</hi>rt ge-<lb/> weſenen Buͤrger erfolget, ſo <hi rendition="#aq">via ordinaria</hi> abgemacht, auch auf erhaltene <hi rendition="#aq">Communication</hi><lb/> der Klag-Schrifften, worauf eine <hi rendition="#aq">Commiſſion</hi> erkannt werden wollen, von allen unter-<lb/> thaͤniger Bericht erſtattet werden kan. 9.) Klagende <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrger, die eine <hi rendition="#aq">Commiſſion</hi> ver-<lb/> langen, ſich billig nennen, und die gegen welche ſie auf eine <hi rendition="#aq">Commiſſion</hi> antragen, uͤber<lb/> ihre Urſachen, warum ſie dieſelbe verlangen, gehoͤret werden muͤſſen, andere noch wichti-<lb/> gere Urſachen mehr jetzo nicht zu beruͤhren.</p><lb/> <p>So thue vor dem Hrn. <hi rendition="#aq">Notario</hi> und ſeinen Gezeugen zu Abwendung ferneren <hi rendition="#fr">B</hi>e-<lb/> ſchwerden hiemit <hi rendition="#aq">appelli</hi>ren und gegen alles <hi rendition="#aq">attenti</hi>rliche Verfahren <hi rendition="#aq">proteſti</hi>ren, denſelben<lb/><hi rendition="#aq">datâ arrhâ requiri</hi>rend, dieſe meine nohtdraͤnglich eingewandte <hi rendition="#aq">Appellation</hi> und <hi rendition="#aq">Proteſta-<lb/> tion</hi> wohl <hi rendition="#aq">ad Notam</hi> zu nehmen, ſolche dem Dom-Probſteyl. <hi rendition="#aq">Syndico</hi> Hrn. <hi rendition="#aq">Dri Heiſing</hi><lb/> der Gebuͤhr zu <hi rendition="#aq">inſinui</hi>ren, <hi rendition="#aq">Acta</hi> zu <hi rendition="#aq">requi</hi>ren, <hi rendition="#aq">ad ſolennia</hi> ſich zu <hi rendition="#aq">offeri</hi>ren, und mir uͤber<lb/> alles beglaubtes <hi rendition="#aq">Documentum vel Inſtrumentum</hi> fuͤr die Gebuͤhr mitzutheilen. <date>Hildes-<lb/> heim den 31ten <hi rendition="#aq">Maji</hi> 1729.</date></p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Melchior Friderich Doͤrrien, regierend. <hi rendition="#fr">B</hi>urgerm.</hi> </salute> </closer> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Lit. <hi rendition="#g">Ff</hi>.</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Præſent.</hi> den 27ten <hi rendition="#aq">Julii</hi> 1729.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>ls ich Endes Unterſchriebener am 27ten <hi rendition="#aq">Junii</hi> auf meinen <hi rendition="#fr">B</hi>uͤrger-Eyd folgenden Ta-<lb/> ges Morgens um 6. 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Jch auch 3.) die arreſtirt geweſene Buͤrger nicht arreſtiren, noch 4.) die Buͤrgerſchafft,
wie ſie arreſtiret worden, convociren laſſen, ſondern ſolche Convocation wider meinen
Willen und expreſſe Inhibition geſchehen iſt, 5.) Weil auch Jhro Biſchoͤffl. Gnaden
auch Burgermeiſter und Raht ſelbſt von der Urſach, warum die Buͤrger ad cuſtodiam ge-
kommen noch nicht eigentlich informiret waren, ſo iſt die Sache und die demandirte Los-
laſſung der Buͤrger bey Rahthauſe den erſten Rahts-Tag nach erhaltenen Befehl vorge-
nommen, mithin meiner Seits keine Renitentz bezeiget, wohl aber von denen Arreſtanten
ſelbſt die Loslaſſung nicht angenommen worden, noch ex cuſtodia auf dem Rahthauſe vor
ihrer Obrigkeit erſcheinen wollen. 6.) Uber gravirlich, daß man mich erſt ungehoͤrt con-
demniren, exequiren, Commiſſionem halten, und ſolchemnach klagender Buͤrger ihre Im-
ploration mir communiciren wil, uͤber das auch 7.) mir allzubedencklich ja bey meinem
Amte hoͤchſt verantwortlich ausfallen koͤnte, ſofort in eine koſtbahre weitlaͤufftige Com-
miſſion uͤber die Neuſtadt und geſamte Buͤrgerſchafft und dazu auf dem Neuſtaͤdter Raht-
Hauſe zu condeſcendiren, da ja 8.) die gantze Sache von der damahls vorgeweſenen
Prediger-Wahl herruͤhret, und daraus eine particulier Injutien-Klagde der inhafftirt ge-
weſenen Buͤrger erfolget, ſo via ordinaria abgemacht, auch auf erhaltene Communication
der Klag-Schrifften, worauf eine Commiſſion erkannt werden wollen, von allen unter-
thaͤniger Bericht erſtattet werden kan. 9.) Klagende Buͤrger, die eine Commiſſion ver-
langen, ſich billig nennen, und die gegen welche ſie auf eine Commiſſion antragen, uͤber
ihre Urſachen, warum ſie dieſelbe verlangen, gehoͤret werden muͤſſen, andere noch wichti-
gere Urſachen mehr jetzo nicht zu beruͤhren.
So thue vor dem Hrn. Notario und ſeinen Gezeugen zu Abwendung ferneren Be-
ſchwerden hiemit appelliren und gegen alles attentirliche Verfahren proteſtiren, denſelben
datâ arrhâ requirirend, dieſe meine nohtdraͤnglich eingewandte Appellation und Proteſta-
tion wohl ad Notam zu nehmen, ſolche dem Dom-Probſteyl. Syndico Hrn. Dri Heiſing
der Gebuͤhr zu inſinuiren, Acta zu requiren, ad ſolennia ſich zu offeriren, und mir uͤber
alles beglaubtes Documentum vel Inſtrumentum fuͤr die Gebuͤhr mitzutheilen. Hildes-
heim den 31ten Maji 1729.
Melchior Friderich Doͤrrien, regierend. Burgerm.
Lit. Ff.
Præſent. den 27ten Julii 1729.
Als ich Endes Unterſchriebener am 27ten Junii auf meinen Buͤrger-Eyd folgenden Ta-
ges Morgens um 6. Uhr zu Rahthauſe citiret wurde, bin ich erſchienen, und als das
Rahthaus verſchloſſen und zwey Mann mit halben Lantzen davor geſtellet, wurde mit an-
gemuhtet, meinen Nahmen zu unterſchreiben, wie ich mich aber neutral erklaͤrete, und daß
mich der 6. arreſtirt geweſen ihre Klagte nichts anginge, auch nicht gegen ſie ſeyn wolte,
wurde mir noch zu zweyen mahlen hart zugeredet, als mich aber nicht anderſt als neutral
erklaͤren wolte, iſt mir von einigen darauf geantwortet, warum ich dann herauf kommen?
haͤtte ja koͤnnen hinunter bleiben, wie die andern gethan, ſo nicht erſchienen waͤren, wurde
auch darauf excludiret, und durffte ihrem gemachten Schluſſe nicht beywohnen, muſte aber
deſſen ungeachtet, ſo lange oben bleiben, bis die anderen Buͤrger dimittiret wurden.
Als nun am 24ten Julii abermahl beym Buͤrger-Eyde in des regierenden Herrn Buͤr-
germeiſters Nahmen auf den 25ten Morgens zu 7. Uhren zu Rahthauſe citiret, habe ver-
meynet, weilen das vorige mahl einen Abtritt nehmen muſte, und ihrem gemachten Schluſſe
nicht beywohnen doͤrffen, fuͤr dasmahl excuſiret zu ſeyn, und bin herunter geblieben, es iſt
aber des Nachmittags zwiſchen 5. und 6. Uhren der Buͤrgerbotte mit Jacob Meyer, wel-
cher eine halbe Lantze hatte, und drey andern Buͤrgeren, als Sohns, Buͤttner und Thier
in mein Haus kommen, und deßfalls, daß ich nicht erſchienen, einen halben Mfl. gefor-
dert, wie ich nun ſahe, daß benannte Buͤrgere allerhand Haus-Geraͤhte anderen Mitbuͤr-
geren bereits genommen hatten, ließ ich den Buͤrgerbotten in meine Stuben tretten, und
fragte denſelben, wer ihn beordert? antwortete derſelbe, die Buͤrgerſchafft, und um mich nicht
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