Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.ihres Arrestes erlassen solle, abschicken wollen, dafür erstatten wir unterthänigsten Danck; Lit. Aa. Drittmahliges Noht-dringliches Memoriale und gerechteste Bitte pro Unser der unschuldig und wiederrechtlich incarcerirte 6. Bürgere der Neustadt Hildesheim Praesent. den 17ten May 1729. Hochwürdigster Bischoff etc. Gnädig-und hochgebietender Herr Dom-Probst Ew. Hoch-Bischöffl. und Dom-Probstl. Gnaden haben zwar für uns aussen bemerckte Alldieweilen aber diese Ew. Hoch-Bischöffl. Gnaden gnädige hohe Gütigkeit mißbrau- Bischöffl.
ihres Arreſtes erlaſſen ſolle, abſchicken wollen, dafuͤr erſtatten wir unterthaͤnigſten Danck; Lit. Aa. Drittmahliges Noht-dringliches Memoriale und gerechteſte Bitte pro Unſer der unſchuldig und wiederrechtlich incarcerirte 6. Buͤrgere der Neuſtadt Hildesheim Præſent. den 17ten May 1729. Hochwuͤrdigſter Biſchoff ꝛc. Gnaͤdig-und hochgebietender Herr Dom-Probſt Ew. Hoch-Biſchoͤffl. und Dom-Probſtl. Gnaden haben zwar fuͤr uns auſſen bemerckte Alldieweilen aber dieſe Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden gnaͤdige hohe Guͤtigkeit mißbrau- Biſchoͤffl.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0082" n="40"/> ihres <hi rendition="#aq">Arreſt</hi>es erlaſſen ſolle, abſchicken wollen, dafuͤr erſtatten wir unterthaͤnigſten Danck;<lb/> Alldieweilen wir aber von Dero Gerichts-Pedellen muͤndlich vernommen, daß gedachter<lb/> Hr. Buͤrgermeiſter denenſelben nicht allein eine unbeſonnene und Jhro Hoch-Biſchoͤffl.<lb/> Gnaden hoͤchſt-<hi rendition="#aq">diſreputi</hi>rliche Antwort ertheilet haben ſolle, ſondern auch ſo gar nicht ein-<lb/> mahl dieſe Schrifft annehmen wollen, wie Sie von Dero abgeſchickten und zuruͤck kom-<lb/> menden Bedienten ſelbſt muͤndlich werden vernommen haben; So werden Ew. Hoch-<lb/> Biſchoͤffl. Gnaden von ſelbſten gnaͤdig erwegen koͤnnen, was gegen ſeine gehuldigte<lb/> hohe Obrigkeit jetzo regierender Hr. 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ihres Arreſtes erlaſſen ſolle, abſchicken wollen, dafuͤr erſtatten wir unterthaͤnigſten Danck;
Alldieweilen wir aber von Dero Gerichts-Pedellen muͤndlich vernommen, daß gedachter
Hr. Buͤrgermeiſter denenſelben nicht allein eine unbeſonnene und Jhro Hoch-Biſchoͤffl.
Gnaden hoͤchſt-diſreputirliche Antwort ertheilet haben ſolle, ſondern auch ſo gar nicht ein-
mahl dieſe Schrifft annehmen wollen, wie Sie von Dero abgeſchickten und zuruͤck kom-
menden Bedienten ſelbſt muͤndlich werden vernommen haben; So werden Ew. Hoch-
Biſchoͤffl. Gnaden von ſelbſten gnaͤdig erwegen koͤnnen, was gegen ſeine gehuldigte
hohe Obrigkeit jetzo regierender Hr. Buͤrgermeiſter auf der Neuſtadt Hildesheim fuͤr einen
Reſpect habe, und wie er mit ſeinen unſchuldigen Buͤrgeren umſpringe; Jndem Ew.
Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden aber allſolches wiederrechtliches Verfahren verhoffentlich nicht
laͤnger dulden und Dero eigenen Hohen Reſpect alſo unter die Fuͤſſe zu tretten nicht laͤn-
ger anſehen werden; So ergehet an Dieſelbe unſer abermahliges unterthaͤniges Suchen
und Bitten, Die gnaͤdig geruhen wollen um Liebe der heylſamen Juſtitz mehrbeſagten
Buͤrgermeiſter Doͤrrien bey einer hohen nahmhafften Straff und deren wuͤrcklichen Ex-
ecution ernſtlich anzubefehlen, daß er uns Angeſichts dieſes des Arreſtes ſo fort entlaſſen,
und auf freye Fuͤſſe ſtellen ſolle. Deſuper iteratò humillimè implorando.
Lit. Aa.
Drittmahliges Noht-dringliches Memoriale und gerechteſte Bitte pro
gratiosè decernendo Mandatum pœnale pro relaxando Incarceratos.
Unſer der unſchuldig und wiederrechtlich incarcerirte 6. Buͤrgere der Neuſtadt Hildesheim
Godtfried Gruͤndeler H. W. Foderloh, Peter Melchior Kniep, J. Chriſtian Gruͤndeler,
J. Chriſtoph Hoffman und J. Jobſt Reineken.
Præſent. den 17ten May 1729.
Hochwuͤrdigſter Biſchoff ꝛc.
Gnaͤdig-und hochgebietender Herr Dom-Probſt
Ew. Hoch-Biſchoͤffl. und Dom-Probſtl. Gnaden haben zwar fuͤr uns auſſen bemerckte
von hieſigen Hrn. Buͤrgermeiſter Doͤrrien und unſern Mitbuͤrgern incarcerirte ſechs
Buͤrgere die hohe Gnade gehabt, nunmehro zu zweyen mahlen als den 14. und 15ten hu-
jus zu gedachten Hrn. regierenden Burgermeiſter Dero Pedellum Judicii mit denen von
uns uͤbergebenen Schrifften zu ſenden, und denſelben nebſt Darreichung horum Produ-
ctorum muͤndlich nachdruͤcklich befehlen laſſen, daß er uns ſofort los laſſen ſolte wie deß-
falls gemelter Pedelle ſeine muͤndliche Relation wird abgeſtattet haben, und beygehendes
Documentum mit mehreren ausweiſet;
Alldieweilen aber dieſe Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden gnaͤdige hohe Guͤtigkeit mißbrau-
chender Mann ſich an eines ſo wenig als das andere geſtoͤret, ſondern uns bis hiehin in
dem Carcere wider die dem Pedello nach Ausweis Docum. gegebenen Parole ſitzen laſſen,
inzwiſchen aber auch ſo wohl wider Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden hohes Gebott gehandelt,
indeme er die ihme ohne ſchrifftlichen Befelch zugeſandte Schrifften als Zettulgens gehal-
ten und dieſelbe denen Buͤrgeren, hinter welchen er ſich verſtecket, herrum zu tragen hin-
gethan, wie ſolches Dero Gerichts-Pedell wird atteſtiren koͤnnen, auch oͤffentlich ſagen,
und uns im Gefaͤngnuͤß wiſſen laſſen doͤrffen: Der Herr Dom-Probſt haͤtte ihme kein
Befelch zu unſerer Loslaſſung geſchicket, ſondern er haͤtte durch den Pedellum nur ſagen
laſſen, daß er die Buͤrgerſchafft citiren und wir ins Verhoͤr kommen ſolten; Gleichwie
wir aber ſolches nicht glauben koͤnten, indem das Documentum ein anderes im Munde
fuͤhret, ſo haben wir uns auch vor der Buͤrgerſchafft (die Er Hr. Burgermeiſter vor die
Bruſt ſpannet und unter den Deck-Mantel die von ihm veruͤbte ungerechte Incarcerirung
beſchoͤnigen wil) nicht ſtellen wollen, und das zwar aus dieſem gerechten Fundament, quod
par in parem non habeat jurisdictionem, welches dann auch verhoffentlich Ew. Hoch-
Biſchoͤffl.
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