Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.mate Henriciano nichts darüber zu sagen gehabt/ und die Neu-Stadt durch Was p. 32. hierauf noch weiter von dieser neu-erfundenen Immedietät Was gleich darauf eadem pag. 33. von derer Dom-Pröbste Juribus über Wider das 2te Diploma de An. 1257. weiß der Gegner nichts weiteres zu Wie schön nun diesem allem nach der tumultuantische Causidicus erwie- cum,
mate Henriciano nichts daruͤber zu ſagen gehabt/ und die Neu-Stadt durch Was p. 32. hierauf noch weiter von dieſer neu-erfundenen Immedietaͤt Was gleich darauf eadem pag. 33. von derer Dom-Proͤbſte Juribus uͤber Wider das 2te Diploma de An. 1257. weiß der Gegner nichts weiteres zu Wie ſchoͤn nun dieſem allem nach der tumultuantiſche Cauſidicus erwie- cum,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" n="36"/><hi rendition="#aq">mate Henriciano</hi> nichts daruͤber zu ſagen gehabt/ und die Neu-Stadt durch<lb/> erſtgemeldetes <hi rendition="#aq">Diploma</hi> den <hi rendition="#aq">Character</hi> einer Frey-Stadt erhalten habe/ da-<lb/> durch als durch einen Blitz ploͤtzlich zu Boden geſchlagen werden.</p><lb/> <p>Was <hi rendition="#aq">p.</hi> 32. hierauf noch weiter von dieſer neu-erfundenen <hi rendition="#aq">Immediet</hi>aͤt<lb/> der Neu-Stadt <hi rendition="#aq">raiſoni</hi>rt wird/ flieſſet theils aus dem erſt widerlegten <hi rendition="#aq">princi-<lb/> pio,</hi> theils ſeynd es <hi rendition="#aq">recocta</hi> und koͤnnen alſo beyde auf ihren <hi rendition="#aq">notori</hi>ſchen Un-<lb/> wehrt ſo wohl beruhen bleiben/ als die <hi rendition="#aq">p.</hi> 33. beſcheheue <hi rendition="#aq">abſurde</hi> und Pflicht-<lb/> loſe/ auch der Kayſerlichen ſelbſt-angezogenen <hi rendition="#aq">Senten</hi>tz (worin die Neuſtaͤdter<lb/><hi rendition="#aq">expreßè</hi> <hi rendition="#fr">Unterthanen</hi> derer Herrn Dom-Proͤbſte genennet werden) widrige<lb/><hi rendition="#aq">Extenuation</hi> des <hi rendition="#aq">nexûs</hi> zwiſchen denen Herrn Dom-Proͤbſten und der Neu-<lb/> Stadt/ zu deſſen Behauptung die von denen Herrn Dom-Proͤbſten bey der<lb/> Huldigung beſcheheude Zuſage/ die Stadt bey ihren <hi rendition="#aq">Privilegiis</hi> zu <hi rendition="#aq">manuteni-</hi><lb/> ren/ recht einfaͤltiger Weiſe angefuͤhret wird/ indeme auch Burgeren und<lb/> Bauren wiſſend iſt/ daß dergleichen auch von <hi rendition="#aq">Souverain</hi>en Prinzen und ge-<lb/> kroͤnten Hauptern/ <hi rendition="#aq">reſp.</hi> bey ihrer Croͤnung oder einnehmenden Huldigung/<lb/> und zwar manchmalen gar mittelſt Ablegung eines coͤrperlichen Eydes/ gegeu<lb/> ihren Unterthanen zu geſchehen pfleget.</p><lb/> <p>Was gleich darauf <hi rendition="#aq">eadem pag.</hi> 33. von derer Dom-Proͤbſte <hi rendition="#aq">Juribus</hi> uͤber<lb/> die Neuſtadt verkleinerlich- und <hi rendition="#aq">rebelli</hi>ſcher Weiſe <hi rendition="#aq">in ſpecie</hi> geſchmieret wird/<lb/> als ob nehmlich ein zeitiger Herr Dom-Probſt/ auſſer der Huldigung und et-<lb/> lichen wenigen Geld-<hi rendition="#aq">Præſtation</hi>en/ ſo dann der <hi rendition="#aq">Civil-Jurisdiction in ſecunda<lb/> Inſtantia</hi> (wiewol dieſe <hi rendition="#aq">Jura,</hi> wann ſie <hi rendition="#aq">in ſano ſenſu</hi> genommen werden/ ge-<lb/> nug bedeuten) bey der Neu-Stadt Hildesheim lediglich nichts zu ſagen habe/<lb/> iſt wiederum erſtgemelter Kayſerlichen <hi rendition="#aq">Senten</hi>tz ſchnurſtracks zuwider: Dann<lb/> indeme die Neuſtaͤdter <hi rendition="#aq">ſimpliciter</hi> fuͤr derer Herrn Dom-Proͤbſte Unterthanen<lb/> erklaͤret werden/ ſo werden dieſen dadurch nohtwendiger Weiſe <hi rendition="#aq">eo ipſo</hi> auch<lb/> zugleich alle diejenige Obrigkeitliche <hi rendition="#aq">Jura</hi> beygelegt/ welche nicht vermoͤge de-<lb/> rer Reichs-Geſetze oder des Reichs- und Stifft-Hildesheimiſchen <hi rendition="#aq">Particular-</hi><lb/> Herkommens der denen Herrn Biſchoͤffen zuſtaͤndigen Landes-Hoheit ankle-<lb/> ben. Was aber von der Neu-Stadt vorgeblichen <hi rendition="#aq">Criminal-Jurisdiction a-<lb/> vanci</hi>ret wird/ iſt ſchon anderswo beantwortet/ auch dem Gegner aus der<lb/> Kayſerlichen <hi rendition="#aq">Paritoria</hi> vom 26. <hi rendition="#aq">Sept.</hi> 1730. hoffentlich erinnerlich/ daß hieruͤber<lb/> noch <hi rendition="#aq">lis coram Judicio Aulico Imperiali pendens</hi> ſeye/ nicht zu gedencken/ daß<lb/> allenfalls/ und wann <hi rendition="#aq">per inconceſſum</hi> die Sache auch Grund haͤtte/ dieſes<lb/> doch uͤbel als ein <hi rendition="#aq">Argument</hi> angefuͤhret wuͤrde/ daß ein zeitiger Herr Dom-<lb/> Probſt nicht wahrer <hi rendition="#aq">Dominus immediatus</hi> der Neu-Stadt ſeye/ indeme be-<lb/> kanntlich auch viele andere <hi rendition="#aq">mediati Jurisdictionem criminalem ſive ex pacto,<lb/> ſive ex privilegio, ſive ex præſcriptione, ſive ex contractu &c.</hi> haben und<lb/> wann des Gegners Schluß wider den Herrn Dom-Probſten gelten ſolle/ die<lb/> Neu-Stadt <hi rendition="#aq">ex eodem principio</hi> auch denen Herrn Biſchoͤffen die Landes-<lb/> Hoheit uͤber die Neuſtadt abſprechen koͤnte/ auf welches <hi rendition="#aq">abſurdum</hi> zu verfal-<lb/> len ſie ſich doch ſelbſt nicht getrauet.</p><lb/> <p>Wider das 2te <hi rendition="#aq">Diploma de An.</hi> 1257. weiß der Gegner nichts weiteres zu<lb/> ſagen/ als daß die Neuſtadt <hi rendition="#fr">vielleicht</hi> damalen ſich wider eine neue <hi rendition="#aq">Superio-<lb/> rit</hi>aͤt/ welche ihr von anderwaͤrts her zugemuhtet worden/ habe ſicher ſtellen<lb/> wollen; Doch man weiß diſſeits/ daß dieſer nicht nur vielleicht/ ſondern gantz<lb/> gewiß und ohnbetruͤglich ein erſt ſelbige Nacht in dem Gehirn des Gegners<lb/> entſproſſener Pfifferling und er ſo wenig in dem Stand ſeye/ dieſes zu erwei-<lb/> ſen/ ſo wenig <hi rendition="#aq">Ingreß</hi> dieſes ſein <hi rendition="#fr">villeicht</hi> bey vernuͤnfftigen Leuten finden wird.</p><lb/> <p>Wie ſchoͤn nun dieſem allem nach der tumultuantiſche <hi rendition="#aq">Cauſidicus</hi> erwie-<lb/> ſen habe/ daß es eine pure Fabel ſeye/ ob waͤre die Neu-Stadt Hildesheim<lb/> aus den zerſtoͤrten Dorff Loſebeck entſtanden/ daruͤber urtheile nun das <hi rendition="#aq">publi-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">cum,</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0038]
mate Henriciano nichts daruͤber zu ſagen gehabt/ und die Neu-Stadt durch
erſtgemeldetes Diploma den Character einer Frey-Stadt erhalten habe/ da-
durch als durch einen Blitz ploͤtzlich zu Boden geſchlagen werden.
Was p. 32. hierauf noch weiter von dieſer neu-erfundenen Immedietaͤt
der Neu-Stadt raiſonirt wird/ flieſſet theils aus dem erſt widerlegten princi-
pio, theils ſeynd es recocta und koͤnnen alſo beyde auf ihren notoriſchen Un-
wehrt ſo wohl beruhen bleiben/ als die p. 33. beſcheheue abſurde und Pflicht-
loſe/ auch der Kayſerlichen ſelbſt-angezogenen Sententz (worin die Neuſtaͤdter
expreßè Unterthanen derer Herrn Dom-Proͤbſte genennet werden) widrige
Extenuation des nexûs zwiſchen denen Herrn Dom-Proͤbſten und der Neu-
Stadt/ zu deſſen Behauptung die von denen Herrn Dom-Proͤbſten bey der
Huldigung beſcheheude Zuſage/ die Stadt bey ihren Privilegiis zu manuteni-
ren/ recht einfaͤltiger Weiſe angefuͤhret wird/ indeme auch Burgeren und
Bauren wiſſend iſt/ daß dergleichen auch von Souverainen Prinzen und ge-
kroͤnten Hauptern/ reſp. bey ihrer Croͤnung oder einnehmenden Huldigung/
und zwar manchmalen gar mittelſt Ablegung eines coͤrperlichen Eydes/ gegeu
ihren Unterthanen zu geſchehen pfleget.
Was gleich darauf eadem pag. 33. von derer Dom-Proͤbſte Juribus uͤber
die Neuſtadt verkleinerlich- und rebelliſcher Weiſe in ſpecie geſchmieret wird/
als ob nehmlich ein zeitiger Herr Dom-Probſt/ auſſer der Huldigung und et-
lichen wenigen Geld-Præſtationen/ ſo dann der Civil-Jurisdiction in ſecunda
Inſtantia (wiewol dieſe Jura, wann ſie in ſano ſenſu genommen werden/ ge-
nug bedeuten) bey der Neu-Stadt Hildesheim lediglich nichts zu ſagen habe/
iſt wiederum erſtgemelter Kayſerlichen Sententz ſchnurſtracks zuwider: Dann
indeme die Neuſtaͤdter ſimpliciter fuͤr derer Herrn Dom-Proͤbſte Unterthanen
erklaͤret werden/ ſo werden dieſen dadurch nohtwendiger Weiſe eo ipſo auch
zugleich alle diejenige Obrigkeitliche Jura beygelegt/ welche nicht vermoͤge de-
rer Reichs-Geſetze oder des Reichs- und Stifft-Hildesheimiſchen Particular-
Herkommens der denen Herrn Biſchoͤffen zuſtaͤndigen Landes-Hoheit ankle-
ben. Was aber von der Neu-Stadt vorgeblichen Criminal-Jurisdiction a-
vanciret wird/ iſt ſchon anderswo beantwortet/ auch dem Gegner aus der
Kayſerlichen Paritoria vom 26. Sept. 1730. hoffentlich erinnerlich/ daß hieruͤber
noch lis coram Judicio Aulico Imperiali pendens ſeye/ nicht zu gedencken/ daß
allenfalls/ und wann per inconceſſum die Sache auch Grund haͤtte/ dieſes
doch uͤbel als ein Argument angefuͤhret wuͤrde/ daß ein zeitiger Herr Dom-
Probſt nicht wahrer Dominus immediatus der Neu-Stadt ſeye/ indeme be-
kanntlich auch viele andere mediati Jurisdictionem criminalem ſive ex pacto,
ſive ex privilegio, ſive ex præſcriptione, ſive ex contractu &c. haben und
wann des Gegners Schluß wider den Herrn Dom-Probſten gelten ſolle/ die
Neu-Stadt ex eodem principio auch denen Herrn Biſchoͤffen die Landes-
Hoheit uͤber die Neuſtadt abſprechen koͤnte/ auf welches abſurdum zu verfal-
len ſie ſich doch ſelbſt nicht getrauet.
Wider das 2te Diploma de An. 1257. weiß der Gegner nichts weiteres zu
ſagen/ als daß die Neuſtadt vielleicht damalen ſich wider eine neue Superio-
ritaͤt/ welche ihr von anderwaͤrts her zugemuhtet worden/ habe ſicher ſtellen
wollen; Doch man weiß diſſeits/ daß dieſer nicht nur vielleicht/ ſondern gantz
gewiß und ohnbetruͤglich ein erſt ſelbige Nacht in dem Gehirn des Gegners
entſproſſener Pfifferling und er ſo wenig in dem Stand ſeye/ dieſes zu erwei-
ſen/ ſo wenig Ingreß dieſes ſein villeicht bey vernuͤnfftigen Leuten finden wird.
Wie ſchoͤn nun dieſem allem nach der tumultuantiſche Cauſidicus erwie-
ſen habe/ daß es eine pure Fabel ſeye/ ob waͤre die Neu-Stadt Hildesheim
aus den zerſtoͤrten Dorff Loſebeck entſtanden/ daruͤber urtheile nun das publi-
cum,
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