Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.Bibel, hier der Papst den Namen her. Zu jener Zeit wollte eben Niemand mehr gehorchen, aber herrschen mit allen zügellosen, unbändigen Leidenschaften. Herrscher und Völker wurden dadurch von selbst auf einander getrieben. Dieses Verhängniß steigerte sich zwischen den Niederländern und Philipp II. zur Katastrophe. Dieses Drama fand seinen symbolisirenden Spiegel in Er war mitten in dem heftigsten Kampfe der Niederländer mit Spanien zu Cöln am 28. Juni 1577 geboren, wohin sich seine Aeltern aus Antwerpen geflüchtet hatten. Als der Herzog von Parma Antwerpen der spanischen Herrschaft wieder unterworfen hatte, kehrte sein Vater dorthin und zu seinem Rathsherrnamt, das er vorher bekleidet hatte, zurück. Der junge, schöne Paul wurde zuerst Page der Gräfin Halain, nach des Vaters Tode aber Maler. Empfohlen von Erzherzog Albert von Oesterreich, kam er an den Hof des Herzogs von Mantua, des Vincenzo Gonzaga. So fand er Gelegenheit, in Italien, besonders in Venedig, wo er sich oft und lange aufhielt, die früheren Meister seiner Kunst, besonders Tizian und Paul aus Verona zu studiren. Er kehrte nach sieben Jahren in seine Heimath zurück, wo er von seinem Gönner, dem Erzherzoge, und von seiner Liebe zu Elisabeth Brants, welche er heirathete, Bibel, hier der Papst den Namen her. Zu jener Zeit wollte eben Niemand mehr gehorchen, aber herrschen mit allen zügellosen, unbändigen Leidenschaften. Herrscher und Völker wurden dadurch von selbst auf einander getrieben. Dieses Verhängniß steigerte sich zwischen den Niederländern und Philipp II. zur Katastrophe. Dieses Drama fand seinen symbolisirenden Spiegel in Er war mitten in dem heftigsten Kampfe der Niederländer mit Spanien zu Cöln am 28. Juni 1577 geboren, wohin sich seine Aeltern aus Antwerpen geflüchtet hatten. Als der Herzog von Parma Antwerpen der spanischen Herrschaft wieder unterworfen hatte, kehrte sein Vater dorthin und zu seinem Rathsherrnamt, das er vorher bekleidet hatte, zurück. Der junge, schöne Paul wurde zuerst Page der Gräfin Halain, nach des Vaters Tode aber Maler. Empfohlen von Erzherzog Albert von Oesterreich, kam er an den Hof des Herzogs von Mantua, des Vincenzo Gonzaga. So fand er Gelegenheit, in Italien, besonders in Venedig, wo er sich oft und lange aufhielt, die früheren Meister seiner Kunst, besonders Tizian und Paul aus Verona zu studiren. Er kehrte nach sieben Jahren in seine Heimath zurück, wo er von seinem Gönner, dem Erzherzoge, und von seiner Liebe zu Elisabeth Brants, welche er heirathete, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0088" n="78"/> Bibel, hier der Papst den Namen her. Zu jener Zeit wollte eben Niemand mehr gehorchen, aber herrschen mit allen zügellosen, unbändigen Leidenschaften. Herrscher und Völker wurden dadurch von selbst auf einander getrieben. Dieses Verhängniß steigerte sich zwischen den Niederländern und Philipp II. zur Katastrophe. Dieses Drama fand seinen symbolisirenden Spiegel in<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Paul Rubens.</hi></hi></p> <p>Er war mitten in dem heftigsten Kampfe der Niederländer mit Spanien zu Cöln am 28. Juni 1577 geboren, wohin sich seine Aeltern aus Antwerpen geflüchtet hatten. Als der Herzog von Parma Antwerpen der spanischen Herrschaft wieder unterworfen hatte, kehrte sein Vater dorthin und zu seinem Rathsherrnamt, das er vorher bekleidet hatte, zurück. Der junge, schöne Paul wurde zuerst Page der Gräfin <hi rendition="#g">Halain,</hi> nach des Vaters Tode aber Maler. Empfohlen von Erzherzog Albert von Oesterreich, kam er an den Hof des Herzogs von Mantua, des Vincenzo Gonzaga. So fand er Gelegenheit, in Italien, besonders in Venedig, wo er sich oft und lange aufhielt, die früheren Meister seiner Kunst, besonders Tizian und Paul aus Verona zu studiren. Er kehrte nach sieben Jahren in seine Heimath zurück, wo er von seinem Gönner, dem Erzherzoge, und von seiner Liebe zu Elisabeth Brants, welche er heirathete, </p> </div> </body> </text> </TEI> [78/0088]
Bibel, hier der Papst den Namen her. Zu jener Zeit wollte eben Niemand mehr gehorchen, aber herrschen mit allen zügellosen, unbändigen Leidenschaften. Herrscher und Völker wurden dadurch von selbst auf einander getrieben. Dieses Verhängniß steigerte sich zwischen den Niederländern und Philipp II. zur Katastrophe. Dieses Drama fand seinen symbolisirenden Spiegel in
Paul Rubens.
Er war mitten in dem heftigsten Kampfe der Niederländer mit Spanien zu Cöln am 28. Juni 1577 geboren, wohin sich seine Aeltern aus Antwerpen geflüchtet hatten. Als der Herzog von Parma Antwerpen der spanischen Herrschaft wieder unterworfen hatte, kehrte sein Vater dorthin und zu seinem Rathsherrnamt, das er vorher bekleidet hatte, zurück. Der junge, schöne Paul wurde zuerst Page der Gräfin Halain, nach des Vaters Tode aber Maler. Empfohlen von Erzherzog Albert von Oesterreich, kam er an den Hof des Herzogs von Mantua, des Vincenzo Gonzaga. So fand er Gelegenheit, in Italien, besonders in Venedig, wo er sich oft und lange aufhielt, die früheren Meister seiner Kunst, besonders Tizian und Paul aus Verona zu studiren. Er kehrte nach sieben Jahren in seine Heimath zurück, wo er von seinem Gönner, dem Erzherzoge, und von seiner Liebe zu Elisabeth Brants, welche er heirathete,
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