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Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.

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Gehänge. Der Arm der uns abgewandten rechten Seite ist verhüllt von einem großen Umschlagetuch, welches von der rechten Schulter hinter ihr herüber in die herunterhängende linke Hand fällt, welche es vornehm hält. Weiß und Grün, die Farben der Unschuld und Hoffnung; denn hier ist die Unschuld guter Hoffnung. Wie hier drei Bittende, die junge Frau mit ihren zwei Begleitern, so erscheinen auch die Bittegewährenden in drei Personen: Maria und der Täufer, das Jesuskind in der Mitten.

Maria in rothem Gewande, das blaue Umwerftuch über den Schooß und ein weißes Tuch über das Haupt gebreitet, neigt sich mit unendlicher schmerzlichsüßer Theilnahme und Verheißung der Flehenden zu, indem das Jesuskind, auf ihrem Schooße stehend, an ihre rechte Schulter gelehnt, zart von der rechten Hand der Mutter gesichert und stark vom muskelgewaltigen Täufer am rechten Aermchen gehalten, sich ihr entgegenneigt. So wird ihr, der Hoffnungsreichen, ein schöner, starker Knabe zum Erstgeborenen verheißen.

Ich kenne für die plastische Kunst keinen zarteren Gegenstand und kein Gemälde, welches heiliger und schöner empfunden ist.

Lucrezia Borgia vor der heiligen Familie.

Vor der heiligen Familie erscheint die schöne, blonde Giftmischerin in schwerseidenem, weißen Gewande,

Gehänge. Der Arm der uns abgewandten rechten Seite ist verhüllt von einem großen Umschlagetuch, welches von der rechten Schulter hinter ihr herüber in die herunterhängende linke Hand fällt, welche es vornehm hält. Weiß und Grün, die Farben der Unschuld und Hoffnung; denn hier ist die Unschuld guter Hoffnung. Wie hier drei Bittende, die junge Frau mit ihren zwei Begleitern, so erscheinen auch die Bittegewährenden in drei Personen: Maria und der Täufer, das Jesuskind in der Mitten.

Maria in rothem Gewande, das blaue Umwerftuch über den Schooß und ein weißes Tuch über das Haupt gebreitet, neigt sich mit unendlicher schmerzlichsüßer Theilnahme und Verheißung der Flehenden zu, indem das Jesuskind, auf ihrem Schooße stehend, an ihre rechte Schulter gelehnt, zart von der rechten Hand der Mutter gesichert und stark vom muskelgewaltigen Täufer am rechten Aermchen gehalten, sich ihr entgegenneigt. So wird ihr, der Hoffnungsreichen, ein schöner, starker Knabe zum Erstgeborenen verheißen.

Ich kenne für die plastische Kunst keinen zarteren Gegenstand und kein Gemälde, welches heiliger und schöner empfunden ist.

Lucrezia Borgia vor der heiligen Familie.

Vor der heiligen Familie erscheint die schöne, blonde Giftmischerin in schwerseidenem, weißen Gewande,

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[36/0046] Gehänge. Der Arm der uns abgewandten rechten Seite ist verhüllt von einem großen Umschlagetuch, welches von der rechten Schulter hinter ihr herüber in die herunterhängende linke Hand fällt, welche es vornehm hält. Weiß und Grün, die Farben der Unschuld und Hoffnung; denn hier ist die Unschuld guter Hoffnung. Wie hier drei Bittende, die junge Frau mit ihren zwei Begleitern, so erscheinen auch die Bittegewährenden in drei Personen: Maria und der Täufer, das Jesuskind in der Mitten. Maria in rothem Gewande, das blaue Umwerftuch über den Schooß und ein weißes Tuch über das Haupt gebreitet, neigt sich mit unendlicher schmerzlichsüßer Theilnahme und Verheißung der Flehenden zu, indem das Jesuskind, auf ihrem Schooße stehend, an ihre rechte Schulter gelehnt, zart von der rechten Hand der Mutter gesichert und stark vom muskelgewaltigen Täufer am rechten Aermchen gehalten, sich ihr entgegenneigt. So wird ihr, der Hoffnungsreichen, ein schöner, starker Knabe zum Erstgeborenen verheißen. Ich kenne für die plastische Kunst keinen zarteren Gegenstand und kein Gemälde, welches heiliger und schöner empfunden ist. Lucrezia Borgia vor der heiligen Familie. Vor der heiligen Familie erscheint die schöne, blonde Giftmischerin in schwerseidenem, weißen Gewande,

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Zitationshilfe: Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/46>, abgerufen am 27.11.2024.