Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.Weiß und Olivengrün. Dasselbe weißatlasene Fräulein hat sich zur Profilansicht herumgedreht und wäscht sich die Hände in dem Becken, welches die Zofe ihr mit der Linken vorhält, während sie mit der Rechten aus einem Kruge Wasser aufgießt. Es ist die Musik der weißen Farbe des Fräuleins in der Scala abtönend zum Grünlichen und Bräunlichen in der Zofe und der Umgebung mit Grazie im Adagio gegeben. Der Trompeter. Ein prächtiger Trompeter im Pelzbarette mit hoch über die Kniee hinaufgezogenen Reiterstiefeln steht vor einem Tische, hinter welchem ein junger Offizier sitzt, dem er die Aufforderung, sich zu ergeben, überbracht haben mag. Diesem ist die Thonpfeife aus dem Mund und das Herz im Coeur-As symbolisch vor die Füße gefallen. Er unterzeichnet die Punctation seiner Uebergabe. Der feindliche Trompeter lacht in heller, blauer und brauner Farbe, welche im schreibenden Offizier ihren silbergrauen Gegensatz hat. Ein anderer, wenn auch mehr einseitiger Virtuos ist Weiß und Olivengrün. Dasselbe weißatlasene Fräulein hat sich zur Profilansicht herumgedreht und wäscht sich die Hände in dem Becken, welches die Zofe ihr mit der Linken vorhält, während sie mit der Rechten aus einem Kruge Wasser aufgießt. Es ist die Musik der weißen Farbe des Fräuleins in der Scala abtönend zum Grünlichen und Bräunlichen in der Zofe und der Umgebung mit Grazie im Adagio gegeben. Der Trompeter. Ein prächtiger Trompeter im Pelzbarette mit hoch über die Kniee hinaufgezogenen Reiterstiefeln steht vor einem Tische, hinter welchem ein junger Offizier sitzt, dem er die Aufforderung, sich zu ergeben, überbracht haben mag. Diesem ist die Thonpfeife aus dem Mund und das Herz im Coeur-As symbolisch vor die Füße gefallen. Er unterzeichnet die Punctation seiner Uebergabe. Der feindliche Trompeter lacht in heller, blauer und brauner Farbe, welche im schreibenden Offizier ihren silbergrauen Gegensatz hat. Ein anderer, wenn auch mehr einseitiger Virtuos ist <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0174" n="164"/> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Weiß und Olivengrün.</hi> </p> <p>Dasselbe weißatlasene Fräulein hat sich zur Profilansicht herumgedreht und wäscht sich die Hände in dem Becken, welches die Zofe ihr mit der Linken vorhält, während sie mit der Rechten aus einem Kruge Wasser aufgießt. Es ist die Musik der weißen Farbe des Fräuleins in der Scala abtönend zum Grünlichen und Bräunlichen in der Zofe und der Umgebung mit Grazie im Adagio gegeben.</p> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Der Trompeter.</hi> </p> <p>Ein prächtiger Trompeter im Pelzbarette mit hoch über die Kniee hinaufgezogenen Reiterstiefeln steht vor einem Tische, hinter welchem ein junger Offizier sitzt, dem er die Aufforderung, sich zu ergeben, überbracht haben mag. Diesem ist die Thonpfeife aus dem Mund und das Herz im Coeur-As symbolisch vor die Füße gefallen. Er unterzeichnet die Punctation seiner Uebergabe. Der feindliche Trompeter lacht in heller, blauer und brauner Farbe, welche im schreibenden Offizier ihren silbergrauen Gegensatz hat.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Ein anderer, wenn auch mehr einseitiger Virtuos ist </p> </div> </body> </text> </TEI> [164/0174]
Weiß und Olivengrün.
Dasselbe weißatlasene Fräulein hat sich zur Profilansicht herumgedreht und wäscht sich die Hände in dem Becken, welches die Zofe ihr mit der Linken vorhält, während sie mit der Rechten aus einem Kruge Wasser aufgießt. Es ist die Musik der weißen Farbe des Fräuleins in der Scala abtönend zum Grünlichen und Bräunlichen in der Zofe und der Umgebung mit Grazie im Adagio gegeben.
Der Trompeter.
Ein prächtiger Trompeter im Pelzbarette mit hoch über die Kniee hinaufgezogenen Reiterstiefeln steht vor einem Tische, hinter welchem ein junger Offizier sitzt, dem er die Aufforderung, sich zu ergeben, überbracht haben mag. Diesem ist die Thonpfeife aus dem Mund und das Herz im Coeur-As symbolisch vor die Füße gefallen. Er unterzeichnet die Punctation seiner Uebergabe. Der feindliche Trompeter lacht in heller, blauer und brauner Farbe, welche im schreibenden Offizier ihren silbergrauen Gegensatz hat.
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Zitationshilfe: | Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/174>, abgerufen am 18.07.2024. |