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Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.

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ruht auf einem Postamente, die bloße Hand mit dem metallenen Herrscherstabe sinkt schwer herab, während die Linke, mit dem Handschuh bekleidet, den zweiten Handschuh zugleich mit dem Mantel hält, welcher dadurch faltig in die Höhe bauscht. Man muß von selbst hier an Uhland's Ballade: "der König auf dem Thurme" denken.

Der Legitimist.

Wir sehen hier einen alten Edelmann, einen Karlisten der damaligen Zeit, welcher die Glorie der spanisch-österreichischen Herrschaft Karl's V. und auch seines Sohnes Philipp's II. in den Niederlanden nicht vergessen kann. Er gehört zur Partei derjenigen, die mit dem Statthalter unzufrieden sind. Jeder Zug in seinem Gesichte ist eine Verbissenheit, mit dem Hochmuthe der Verachtung gepaart; "am Ende bin ich doch von altem Adel," scheint er sich immer wieder zu sagen.

"Was spricht der Leumund dort
Von einem Müller immerfort?
Den Stammbaum pflanzt' mir schon
Pipin des Kleinen einer Sohn.
Nach dem Wappenschild
Halt' ich - und das gilt! -
Mein Haus für edel mehr
Als die Bourbons - auf Ehr!"
Hut ab, ja!
Hut ab, da!
Ehre dem Marquis von Karabas!"

(Beranger.)

Er ist ein altes Herrlein in einem großen, ovalen, flachen, mit Perlenschnüren gezierten Hute; unheimlicher

ruht auf einem Postamente, die bloße Hand mit dem metallenen Herrscherstabe sinkt schwer herab, während die Linke, mit dem Handschuh bekleidet, den zweiten Handschuh zugleich mit dem Mantel hält, welcher dadurch faltig in die Höhe bauscht. Man muß von selbst hier an Uhland’s Ballade: „der König auf dem Thurme“ denken.

Der Legitimist.

Wir sehen hier einen alten Edelmann, einen Karlisten der damaligen Zeit, welcher die Glorie der spanisch-österreichischen Herrschaft Karl’s V. und auch seines Sohnes Philipp’s II. in den Niederlanden nicht vergessen kann. Er gehört zur Partei derjenigen, die mit dem Statthalter unzufrieden sind. Jeder Zug in seinem Gesichte ist eine Verbissenheit, mit dem Hochmuthe der Verachtung gepaart; „am Ende bin ich doch von altem Adel,“ scheint er sich immer wieder zu sagen.

„Was spricht der Leumund dort
Von einem Müller immerfort?
Den Stammbaum pflanzt’ mir schon
Pipin des Kleinen einer Sohn.
Nach dem Wappenschild
Halt’ ich – und das gilt! –
Mein Haus für edel mehr
Als die Bourbons – auf Ehr!“
Hut ab, ja!
Hut ab, da!
Ehre dem Marquis von Karabas!“

(Beranger.)

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[140/0150] ruht auf einem Postamente, die bloße Hand mit dem metallenen Herrscherstabe sinkt schwer herab, während die Linke, mit dem Handschuh bekleidet, den zweiten Handschuh zugleich mit dem Mantel hält, welcher dadurch faltig in die Höhe bauscht. Man muß von selbst hier an Uhland’s Ballade: „der König auf dem Thurme“ denken. Der Legitimist. Wir sehen hier einen alten Edelmann, einen Karlisten der damaligen Zeit, welcher die Glorie der spanisch-österreichischen Herrschaft Karl’s V. und auch seines Sohnes Philipp’s II. in den Niederlanden nicht vergessen kann. Er gehört zur Partei derjenigen, die mit dem Statthalter unzufrieden sind. Jeder Zug in seinem Gesichte ist eine Verbissenheit, mit dem Hochmuthe der Verachtung gepaart; „am Ende bin ich doch von altem Adel,“ scheint er sich immer wieder zu sagen. „Was spricht der Leumund dort Von einem Müller immerfort? Den Stammbaum pflanzt’ mir schon Pipin des Kleinen einer Sohn. Nach dem Wappenschild Halt’ ich – und das gilt! – Mein Haus für edel mehr Als die Bourbons – auf Ehr!“ Hut ab, ja! Hut ab, da! Ehre dem Marquis von Karabas!“ (Beranger.) Er ist ein altes Herrlein in einem großen, ovalen, flachen, mit Perlenschnüren gezierten Hute; unheimlicher

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Zitationshilfe: Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/150>, abgerufen am 22.11.2024.