Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.und den Weg von Gotha bis Eisenach auf der Mit dieser Anrede von Eckhof war auf ein¬ Er gieng also, da es hoch Mittag war, aus und den Weg von Gotha bis Eiſenach auf der Mit dieſer Anrede von Eckhof war auf ein¬ Er gieng alſo, da es hoch Mittag war, aus <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0089" n="75"/> und den Weg von Gotha bis Eiſenach auf der<lb/> Chauſſee wie einen Spatziergang machen.</p><lb/> <p>Mit dieſer Anrede von Eckhof war auf ein¬<lb/> mal das ganze Projekt mit dem Steine zufuͤh¬<lb/> ren, und dem Arbeiten ums Tagelohn aus<lb/> Reiſers Gedanken verſchwunden. — Denn das<lb/> Ziel, wohin er doch am Ende wollte, ſahe er<lb/> auf einmal wieder nahe vor ſich, und alle Be¬<lb/> denklichkeiten hoͤrten auf, da er ſich den Weg<lb/> von Gotha nach Eiſenach wie einen Spatzier¬<lb/> gang dachte, wodurch er gar keine Untreue an<lb/> ſeinem Wirth begieng, dem er von Eiſenach als<lb/> Schauſpieler, doch eher und leichter, wie von<lb/> ſeiner Tageloͤhnerarbeit bezahlen konnte.</p><lb/> <p>Er gieng alſo, da es hoch Mittag war, aus<lb/> Eckhofs Hauſe, ſo wie er war, und ohne ſich<lb/> umzuſehen, gerade auf Eiſenach zu. Und die¬<lb/> ſer Weg wurde ihm nun auch wuͤrklich ſo leicht,<lb/> wie ein Spatziergang. Denn alle die erſtor¬<lb/> benen Hoffnungen waren nun auf einmal in ſei¬<lb/> ner Seele wieder erneuert, und machten einen<lb/> lebhaften und angenehmen Kontraſt gegen die<lb/> melancholiſchen Ideen, womit er ſich an dieſem<lb/></p> </body> </text> </TEI> [75/0089]
und den Weg von Gotha bis Eiſenach auf der
Chauſſee wie einen Spatziergang machen.
Mit dieſer Anrede von Eckhof war auf ein¬
mal das ganze Projekt mit dem Steine zufuͤh¬
ren, und dem Arbeiten ums Tagelohn aus
Reiſers Gedanken verſchwunden. — Denn das
Ziel, wohin er doch am Ende wollte, ſahe er
auf einmal wieder nahe vor ſich, und alle Be¬
denklichkeiten hoͤrten auf, da er ſich den Weg
von Gotha nach Eiſenach wie einen Spatzier¬
gang dachte, wodurch er gar keine Untreue an
ſeinem Wirth begieng, dem er von Eiſenach als
Schauſpieler, doch eher und leichter, wie von
ſeiner Tageloͤhnerarbeit bezahlen konnte.
Er gieng alſo, da es hoch Mittag war, aus
Eckhofs Hauſe, ſo wie er war, und ohne ſich
umzuſehen, gerade auf Eiſenach zu. Und die¬
ſer Weg wurde ihm nun auch wuͤrklich ſo leicht,
wie ein Spatziergang. Denn alle die erſtor¬
benen Hoffnungen waren nun auf einmal in ſei¬
ner Seele wieder erneuert, und machten einen
lebhaften und angenehmen Kontraſt gegen die
melancholiſchen Ideen, womit er ſich an dieſem
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