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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.

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konnte, der vierzig Meilen weit bei trockenem
Brodte zu Fuße gereißt war, um Eckhof zu
sehen und zu sprechen, und unter seiner Anfüh¬
rung Schauspieler zu werden.

Was nun sein Engagement anbeträfe, sagte
Eckhof, so müsse er sich deswegen vorzüglich bei
dem Bibliothekarius Reichardt melden, mit
welchem er selbst auch Reisers wegen sprechen
wolle.

Reiser versäumte keinen Augenblick dieser
Anweisung zu folgen, und gieng von Eckhof,
der in einem Beckerhause wohnte, nach dem
Hause des Bibliothekarius Reichardt, der ihn
zwar auch höflich empfing, aber sich doch nicht
so viel wie Eckhof mit ihm einließ. Indes
machte er ihm zu einer Debütrolle Hofnung,
welches Reisers höchster Wunsch war, denn
wenn er nur dazu käme, zweifelte er nicht, sei¬
nen Endzweck zu erreichen.

Mit Heiterkeit im Gesichte kehrte er nun zu
Hause, weil er diesen Anfang seiner Unterneh¬
mung für höchst glücklich hielt, und unter diesen
günstigen Umständen sich so viel zutraute, daß nun
sein Wunsch ihm nicht mehr fehlschlagen könne.

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konnte, der vierzig Meilen weit bei trockenem
Brodte zu Fuße gereißt war, um Eckhof zu
ſehen und zu ſprechen, und unter ſeiner Anfuͤh¬
rung Schauſpieler zu werden.

Was nun ſein Engagement anbetraͤfe, ſagte
Eckhof, ſo muͤſſe er ſich deswegen vorzuͤglich bei
dem Bibliothekarius Reichardt melden, mit
welchem er ſelbſt auch Reiſers wegen ſprechen
wolle.

Reiſer verſaͤumte keinen Augenblick dieſer
Anweiſung zu folgen, und gieng von Eckhof,
der in einem Beckerhauſe wohnte, nach dem
Hauſe des Bibliothekarius Reichardt, der ihn
zwar auch hoͤflich empfing, aber ſich doch nicht
ſo viel wie Eckhof mit ihm einließ. Indes
machte er ihm zu einer Debuͤtrolle Hofnung,
welches Reiſers hoͤchſter Wunſch war, denn
wenn er nur dazu kaͤme, zweifelte er nicht, ſei¬
nen Endzweck zu erreichen.

Mit Heiterkeit im Geſichte kehrte er nun zu
Hauſe, weil er dieſen Anfang ſeiner Unterneh¬
mung fuͤr hoͤchſt gluͤcklich hielt, und unter dieſen
guͤnſtigen Umſtaͤnden ſich ſo viel zutraute, daß nun
ſein Wunſch ihm nicht mehr fehlſchlagen koͤnne.

D 5
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[57/0071] konnte, der vierzig Meilen weit bei trockenem Brodte zu Fuße gereißt war, um Eckhof zu ſehen und zu ſprechen, und unter ſeiner Anfuͤh¬ rung Schauſpieler zu werden. Was nun ſein Engagement anbetraͤfe, ſagte Eckhof, ſo muͤſſe er ſich deswegen vorzuͤglich bei dem Bibliothekarius Reichardt melden, mit welchem er ſelbſt auch Reiſers wegen ſprechen wolle. Reiſer verſaͤumte keinen Augenblick dieſer Anweiſung zu folgen, und gieng von Eckhof, der in einem Beckerhauſe wohnte, nach dem Hauſe des Bibliothekarius Reichardt, der ihn zwar auch hoͤflich empfing, aber ſich doch nicht ſo viel wie Eckhof mit ihm einließ. Indes machte er ihm zu einer Debuͤtrolle Hofnung, welches Reiſers hoͤchſter Wunſch war, denn wenn er nur dazu kaͤme, zweifelte er nicht, ſei¬ nen Endzweck zu erreichen. Mit Heiterkeit im Geſichte kehrte er nun zu Hauſe, weil er dieſen Anfang ſeiner Unterneh¬ mung fuͤr hoͤchſt gluͤcklich hielt, und unter dieſen guͤnſtigen Umſtaͤnden ſich ſo viel zutraute, daß nun ſein Wunſch ihm nicht mehr fehlſchlagen koͤnne. D 5

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser04_1790/71>, abgerufen am 22.11.2024.