Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.regnete es so stark, daß er in seiner Kleidung Dieß war nun freilich etwas Unvermuthetes Hier war also nichts zu thun, als auszu¬ Nun kam schon in aller frühe ein Kaiserli¬ regnete es ſo ſtark, daß er in ſeiner Kleidung Dieß war nun freilich etwas Unvermuthetes Hier war alſo nichts zu thun, als auszu¬ Nun kam ſchon in aller fruͤhe ein Kaiſerli¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0040" n="26"/> regnete es ſo ſtark, daß er in ſeiner Kleidung<lb/> mit Schuhen und ſeidenen Struͤmpfen, nicht<lb/> aus dem Hauſe gehen, viel weniger ſeine Reiſe<lb/> fortſetzen konnte; da uͤberdem hier ein leimigter<lb/> Bogen iſt, der bei jeder Naͤſſe das Gehen auf<lb/> der Landſtraße ganz außerordentlich beſchwer¬<lb/> lich macht.</p><lb/> <p>Dieß war nun freilich etwas Unvermuthetes<lb/> fuͤr Reiſern — er hatte dem Wetter in dieſer<lb/> Jahrszeit zuviel zugetrauet, und war auf dieſen<lb/> Fall nicht vorbereitet, da er weder mit Stie¬<lb/> feln, noch ſonſt mit Kleidung zum Regenwetter<lb/> verſehen war, und ſein beſtaͤndiger Anzug auch<lb/> ſeinen ganzen Kleidervorrath ausmachte.</p><lb/> <p>Hier war alſo nichts zu thun, als auszu¬<lb/> harren, bis der Himmel ſich wieder aufklaͤren,<lb/> und das Erdreich ſich wieder trocknen wuͤrde. —<lb/> Es hoͤrte aber dieſen und den folgenden Tag<lb/> nicht auf, zu regnen. —</p><lb/> <p>Nun kam ſchon in aller fruͤhe ein Kaiſerli¬<lb/> cher Unteroffizier in die Gaſtſtube, der in dieſem<lb/> Orte auf Werbung lag, ſich mit ſeinem Krug<lb/> Bier ganz vertraulich neben Reiſern an den<lb/> Tiſch ſetzte, und vom Soldatenleben erſt von<lb/></p> </body> </text> </TEI> [26/0040]
regnete es ſo ſtark, daß er in ſeiner Kleidung
mit Schuhen und ſeidenen Struͤmpfen, nicht
aus dem Hauſe gehen, viel weniger ſeine Reiſe
fortſetzen konnte; da uͤberdem hier ein leimigter
Bogen iſt, der bei jeder Naͤſſe das Gehen auf
der Landſtraße ganz außerordentlich beſchwer¬
lich macht.
Dieß war nun freilich etwas Unvermuthetes
fuͤr Reiſern — er hatte dem Wetter in dieſer
Jahrszeit zuviel zugetrauet, und war auf dieſen
Fall nicht vorbereitet, da er weder mit Stie¬
feln, noch ſonſt mit Kleidung zum Regenwetter
verſehen war, und ſein beſtaͤndiger Anzug auch
ſeinen ganzen Kleidervorrath ausmachte.
Hier war alſo nichts zu thun, als auszu¬
harren, bis der Himmel ſich wieder aufklaͤren,
und das Erdreich ſich wieder trocknen wuͤrde. —
Es hoͤrte aber dieſen und den folgenden Tag
nicht auf, zu regnen. —
Nun kam ſchon in aller fruͤhe ein Kaiſerli¬
cher Unteroffizier in die Gaſtſtube, der in dieſem
Orte auf Werbung lag, ſich mit ſeinem Krug
Bier ganz vertraulich neben Reiſern an den
Tiſch ſetzte, und vom Soldatenleben erſt von
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