Gerade, da er eines Abends an dieser Ab¬ handlung schrieb, trat der Buchdrucker P. . . . aus Hannover in die Stube, und brachte ihm einen Brief von Philipp Reisern. Dies war eben der Buchdrucker, für den er in Hannover eine Anzahl kleiner Neujahrwünsche verfertigt, und sich zum erstenmal in denselben gedruckt ge¬ sehen hatte.
Als Reiser den Buchdrucker vor die Thüre hinausbegleitete, drückte ihm dieser ein kleines Goldstück in die Hand, welches hinlänglich war, einen Menschen, der nun seit einigen Wochen schon ganz von Gelde entblößt war, und sich doch seinen Mangel nicht wollte merken lassen, auf einmal aus dem Staube zu heben.
Dies unvermuthete Geschenk erhielt noch ei¬ nen größern Werth durch die Art, womit es gegeben wurde, indem der Buchdrucker P. . . . die Worte hinzufügte: es sey diese Kleinigkeit eine alte Schuld, die er abtrüge, weil nehmlich Reiser Neujahrwünsche, Gedichte u. s. w. bloß der Ehre wegen in Hannover für ihn verfer¬ tigt hatte.
In
Gerade, da er eines Abends an dieſer Ab¬ handlung ſchrieb, trat der Buchdrucker P. . . . aus Hannover in die Stube, und brachte ihm einen Brief von Philipp Reiſern. Dies war eben der Buchdrucker, fuͤr den er in Hannover eine Anzahl kleiner Neujahrwuͤnſche verfertigt, und ſich zum erſtenmal in denſelben gedruckt ge¬ ſehen hatte.
Als Reiſer den Buchdrucker vor die Thuͤre hinausbegleitete, druͤckte ihm dieſer ein kleines Goldſtuͤck in die Hand, welches hinlaͤnglich war, einen Menſchen, der nun ſeit einigen Wochen ſchon ganz von Gelde entbloͤßt war, und ſich doch ſeinen Mangel nicht wollte merken laſſen, auf einmal aus dem Staube zu heben.
Dies unvermuthete Geſchenk erhielt noch ei¬ nen groͤßern Werth durch die Art, womit es gegeben wurde, indem der Buchdrucker P. . . . die Worte hinzufuͤgte: es ſey dieſe Kleinigkeit eine alte Schuld, die er abtruͤge, weil nehmlich Reiſer Neujahrwuͤnſche, Gedichte u. ſ. w. bloß der Ehre wegen in Hannover fuͤr ihn verfer¬ tigt hatte.
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Gerade, da er eines Abends an dieſer Ab¬
handlung ſchrieb, trat der Buchdrucker P. . . .
aus Hannover in die Stube, und brachte ihm
einen Brief von Philipp Reiſern. Dies war
eben der Buchdrucker, fuͤr den er in Hannover
eine Anzahl kleiner Neujahrwuͤnſche verfertigt,
und ſich zum erſtenmal in denſelben gedruckt ge¬
ſehen hatte.
Als Reiſer den Buchdrucker vor die Thuͤre
hinausbegleitete, druͤckte ihm dieſer ein kleines
Goldſtuͤck in die Hand, welches hinlaͤnglich war,
einen Menſchen, der nun ſeit einigen Wochen
ſchon ganz von Gelde entbloͤßt war, und ſich
doch ſeinen Mangel nicht wollte merken laſſen,
auf einmal aus dem Staube zu heben.
Dies unvermuthete Geſchenk erhielt noch ei¬
nen groͤßern Werth durch die Art, womit es
gegeben wurde, indem der Buchdrucker P. . . .
die Worte hinzufuͤgte: es ſey dieſe Kleinigkeit
eine alte Schuld, die er abtruͤge, weil nehmlich
Reiſer Neujahrwuͤnſche, Gedichte u. ſ. w. bloß
der Ehre wegen in Hannover fuͤr ihn verfer¬
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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser04_1790/158>, abgerufen am 30.07.2024.
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