und an den er denken konnte, so oft er etwas niederschrieb. --
Nun war es sonderbar; wenn er im Anfang etwas niederschreiben wollte, so kamen ihm im¬ mer die Worte in die Feder: was ist mein Da¬ seyn, was mein Leben? Diefe Worte stan¬ den daher auch auf mehreren kleinen Stückchen Papiere, die er hatte beschreiben wollen, und dann, wenn es nicht ging, wieder wegwarf. --
Seine dunkle Vorstellung vom Leben und Daseyn, das wie ein Abgrund vor ihm lag, drängte sich immer zuerst in seiner Seele empor -- er fühlte sich gedrungen, erst diesen wichtig¬ sten Punkt seiner Zweifel und Besorgnisse zu be¬ richtigen, ehe er irgend etwas anders zum Ge¬ genstande seines Denkens machte. -- Es war also sehr natürlich, daß ihm, wider seinen Wil¬ len, diese Worte immer wieder in die Feder ka¬ men, wenn er sich bemühte, Gedanken nieder¬ zuschreiben. --
Endlich arbeitete sich denn doch der Aus¬ druck durch die Gedanken durch -- und das erste, was ihm in ziemlich passende Worte
und an den er denken konnte, ſo oft er etwas niederſchrieb. —
Nun war es ſonderbar; wenn er im Anfang etwas niederſchreiben wollte, ſo kamen ihm im¬ mer die Worte in die Feder: was iſt mein Da¬ ſeyn, was mein Leben? Diefe Worte ſtan¬ den daher auch auf mehreren kleinen Stuͤckchen Papiere, die er hatte beſchreiben wollen, und dann, wenn es nicht ging, wieder wegwarf. —
Seine dunkle Vorſtellung vom Leben und Daſeyn, das wie ein Abgrund vor ihm lag, draͤngte ſich immer zuerſt in ſeiner Seele empor — er fuͤhlte ſich gedrungen, erſt dieſen wichtig¬ ſten Punkt ſeiner Zweifel und Beſorgniſſe zu be¬ richtigen, ehe er irgend etwas anders zum Ge¬ genſtande ſeines Denkens machte. — Es war alſo ſehr natuͤrlich, daß ihm, wider ſeinen Wil¬ len, dieſe Worte immer wieder in die Feder ka¬ men, wenn er ſich bemuͤhte, Gedanken nieder¬ zuſchreiben. —
Endlich arbeitete ſich denn doch der Aus¬ druck durch die Gedanken durch — und das erſte, was ihm in ziemlich paſſende Worte
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und an den er denken konnte, ſo oft er etwas
niederſchrieb. —
Nun war es ſonderbar; wenn er im Anfang
etwas niederſchreiben wollte, ſo kamen ihm im¬
mer die Worte in die Feder: was iſt mein Da¬
ſeyn, was mein Leben? Diefe Worte ſtan¬
den daher auch auf mehreren kleinen Stuͤckchen
Papiere, die er hatte beſchreiben wollen, und
dann, wenn es nicht ging, wieder wegwarf. —
Seine dunkle Vorſtellung vom Leben und
Daſeyn, das wie ein Abgrund vor ihm lag,
draͤngte ſich immer zuerſt in ſeiner Seele empor
— er fuͤhlte ſich gedrungen, erſt dieſen wichtig¬
ſten Punkt ſeiner Zweifel und Beſorgniſſe zu be¬
richtigen, ehe er irgend etwas anders zum Ge¬
genſtande ſeines Denkens machte. — Es war
alſo ſehr natuͤrlich, daß ihm, wider ſeinen Wil¬
len, dieſe Worte immer wieder in die Feder ka¬
men, wenn er ſich bemuͤhte, Gedanken nieder¬
zuſchreiben. —
Endlich arbeitete ſich denn doch der Aus¬
druck durch die Gedanken durch — und
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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser03_1786/62>, abgerufen am 22.07.2024.
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