Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.Fackeln, die Menge der Zuschauer, das Getüm¬ Dergleichen Vorfälle drängten ihn dann im¬ Und da nun dieser sehnlich gewünschte Som¬ B 4
Fackeln, die Menge der Zuſchauer, das Getuͤm¬ Dergleichen Vorfaͤlle draͤngten ihn dann im¬ Und da nun dieſer ſehnlich gewuͤnſchte Som¬ B 4
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0033" n="23"/> Fackeln, die Menge der Zuſchauer, das Getuͤm¬<lb/> mel, und ſeine Mitſchuͤler als die Hauptperſonen<lb/> dieſes prachtvollen Schauſpiels — und ſich nun<lb/> ausgeſchloſſen, einſam und von aller Welt ver¬<lb/> laſſen — diß verſetzte ihn in eine Wehmuth,<lb/> die derjenigen voͤllig aͤhnlich war, da ſeine<lb/> Eltern ihn oben auf der Stube allein gelaſſen<lb/> hatten, waͤhrend daß ſie unten bei dem Wirth<lb/> bei einer Gaſterei waren, von welcher das frohe<lb/> Gelaͤchter und Klingen mit den Glaͤſern zu ihm<lb/> hinauf erſchallte, und er ſich da auch ſo einſam<lb/> und von aller Welt verlaſſen fuͤhlte, und ſich<lb/> aus den Liedern der Madame Guion troͤ¬<lb/> ſtete. —</p><lb/> <p>Dergleichen Vorfaͤlle draͤngten ihn dann im¬<lb/> mer wieder aus der Welt in die Einſamkeit —<lb/> er war nicht vergnuͤgter, als wenn er allein bei<lb/> ſeinem Klavier ſitzen, und fuͤr ſich leſen und ar¬<lb/> beiten konnte — und wuͤnſchte nichts ſehnli¬<lb/> cher, als daß es bald Sommer ſeyn moͤgte, um<lb/> auf dem Boden, wo ſein Bette ſtand, den gan¬<lb/> zen Tag allein zubringen zu koͤnnen.</p><lb/> <p>Und da nun dieſer ſehnlich gewuͤnſchte Som¬<lb/> mer kam, ſo genoß er nun auch zu allererſt die<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 4<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [23/0033]
Fackeln, die Menge der Zuſchauer, das Getuͤm¬
mel, und ſeine Mitſchuͤler als die Hauptperſonen
dieſes prachtvollen Schauſpiels — und ſich nun
ausgeſchloſſen, einſam und von aller Welt ver¬
laſſen — diß verſetzte ihn in eine Wehmuth,
die derjenigen voͤllig aͤhnlich war, da ſeine
Eltern ihn oben auf der Stube allein gelaſſen
hatten, waͤhrend daß ſie unten bei dem Wirth
bei einer Gaſterei waren, von welcher das frohe
Gelaͤchter und Klingen mit den Glaͤſern zu ihm
hinauf erſchallte, und er ſich da auch ſo einſam
und von aller Welt verlaſſen fuͤhlte, und ſich
aus den Liedern der Madame Guion troͤ¬
ſtete. —
Dergleichen Vorfaͤlle draͤngten ihn dann im¬
mer wieder aus der Welt in die Einſamkeit —
er war nicht vergnuͤgter, als wenn er allein bei
ſeinem Klavier ſitzen, und fuͤr ſich leſen und ar¬
beiten konnte — und wuͤnſchte nichts ſehnli¬
cher, als daß es bald Sommer ſeyn moͤgte, um
auf dem Boden, wo ſein Bette ſtand, den gan¬
zen Tag allein zubringen zu koͤnnen.
Und da nun dieſer ſehnlich gewuͤnſchte Som¬
mer kam, ſo genoß er nun auch zu allererſt die
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