Schicksals in seiner Seele wieder empor, die mißlungene Fußfallsscene schmerzte ihn zwar noch immer; endlich aber söhnte er sich auch darüber mit dem Schicksal aus -- und so fing nun eine neue Epoche seines Lebens an. --
Er zog von dem Bürstenbinder aus und wurde bei einem Schneider eingemiethet, bei dem er in derselben Stube wohnen, und auf dem Boden schlafen mußte. -- Die Frau F. . . und der Hofmusikus, welche in demselben Hause wohnten, nahmen sich seiner wieder an, indem sie ihm wöchentlich einmal zu essen gaben. -- Die Frau F. . . ließ ihn das kleine Mädchen, welches sie bei sich hatte, im Schreiben und im Katechismus unterrichten -- er besuchte die Schule wieder regelmäßig, man schöpfte wie¬ der neue Hoffnung von ihm -- selbst der Prinz ließ ihn zu sich kommen, und sprach ihn in Ge¬ genwart des Pastor M. . ., der das Geld zu sei¬ ner Unterstützung vom Prinzen für ihn in Em¬ pfang nahm, und damit seine Schulden tilgte.
So ging nun alles wieder so weit gut -- und er fing nun an wieder fleißig zu seyn -- obgleich seine äußere Situation auch hier seinem Studieren
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Schickſals in ſeiner Seele wieder empor, die mißlungene Fußfallsſcene ſchmerzte ihn zwar noch immer; endlich aber ſoͤhnte er ſich auch daruͤber mit dem Schickſal aus — und ſo fing nun eine neue Epoche ſeines Lebens an. —
Er zog von dem Buͤrſtenbinder aus und wurde bei einem Schneider eingemiethet, bei dem er in derſelben Stube wohnen, und auf dem Boden ſchlafen mußte. — Die Frau F. . . und der Hofmuſikus, welche in demſelben Hauſe wohnten, nahmen ſich ſeiner wieder an, indem ſie ihm woͤchentlich einmal zu eſſen gaben. — Die Frau F. . . ließ ihn das kleine Maͤdchen, welches ſie bei ſich hatte, im Schreiben und im Katechismus unterrichten — er beſuchte die Schule wieder regelmaͤßig, man ſchoͤpfte wie¬ der neue Hoffnung von ihm — ſelbſt der Prinz ließ ihn zu ſich kommen, und ſprach ihn in Ge¬ genwart des Paſtor M. . ., der das Geld zu ſei¬ ner Unterſtuͤtzung vom Prinzen fuͤr ihn in Em¬ pfang nahm, und damit ſeine Schulden tilgte.
So ging nun alles wieder ſo weit gut — und er fing nun an wieder fleißig zu ſeyn — obgleich ſeine aͤußere Situation auch hier ſeinem Studieren
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Schickſals in ſeiner Seele wieder empor, die
mißlungene Fußfallsſcene ſchmerzte ihn zwar noch
immer; endlich aber ſoͤhnte er ſich auch daruͤber
mit dem Schickſal aus — und ſo fing nun eine
neue Epoche ſeines Lebens an. —
Er zog von dem Buͤrſtenbinder aus und
wurde bei einem Schneider eingemiethet, bei
dem er in derſelben Stube wohnen, und auf dem
Boden ſchlafen mußte. — Die Frau F. . . und
der Hofmuſikus, welche in demſelben Hauſe
wohnten, nahmen ſich ſeiner wieder an, indem
ſie ihm woͤchentlich einmal zu eſſen gaben. —
Die Frau F. . . ließ ihn das kleine Maͤdchen,
welches ſie bei ſich hatte, im Schreiben und im
Katechismus unterrichten — er beſuchte die
Schule wieder regelmaͤßig, man ſchoͤpfte wie¬
der neue Hoffnung von ihm — ſelbſt der Prinz
ließ ihn zu ſich kommen, und ſprach ihn in Ge¬
genwart des Paſtor M. . ., der das Geld zu ſei¬
ner Unterſtuͤtzung vom Prinzen fuͤr ihn in Em¬
pfang nahm, und damit ſeine Schulden tilgte.
So ging nun alles wieder ſo weit gut — und
er fing nun an wieder fleißig zu ſeyn — obgleich
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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser03_1786/19>, abgerufen am 22.07.2024.
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