Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.sein solle, wenn er künftig sich anders betrüge Unzählige gute Vorsätze und Entschliessungen ſein ſolle, wenn er kuͤnftig ſich anders betruͤge Unzaͤhlige gute Vorſaͤtze und Entſchlieſſungen <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0018" n="8"/> ſein ſolle, wenn er kuͤnftig ſich anders betruͤge<lb/> und dergleichen, kam der Paſtor M. . ., auf eine<lb/> gar nicht empfindſame Art, ſogleich auf Reiſers<lb/> zerrißene Schuhe und Struͤmpfe, und auf die<lb/> Schulden, die er gemacht hatte, und wie dieſe<lb/> nun bezahlt, und ſeine zerrißenen Kleidungs¬<lb/> ſtuͤcken wieder hergeſtellt werden ſollten. —<lb/> Nicht einmal zu feierlicher Angelobung kuͤnftiger<lb/> Beſſerung oder ſo etwas Ruͤhrendem ließ er Rei¬<lb/> ſern kommen. — Sein ganzes Benehmen gegen<lb/> ihn, ob er ſich gleich ſeiner nun wieder annahm,<lb/> war rauh und hart — aber eben diß rauhe und<lb/> harte Betragen war es, was Reiſern aus ſeinem<lb/> Schlummer weckte, und ihn aus ſeiner idealiſchen<lb/> Romanen- und Komoͤdienwelt wieder in die wirk¬<lb/> liche Welt verſetzte, insbeſondere, da ihm ſein<lb/> Roman, den er mit dem Paſtor M. . . zu ſpie¬<lb/> len gedachte, mißlungen war, und er doch nun<lb/> auch wieder aus ſeinem ſchrecklichen Zuſtande,<lb/> durch keine leere Phantaſie, <hi rendition="#fr">ein Bauer zu wer¬<lb/> den</hi>, und dergleichen, ſondern <hi rendition="#fr">wirklich</hi> heraus¬<lb/> geriſſen werden ſollte. —</p><lb/> <p>Unzaͤhlige gute Vorſaͤtze und Entſchlieſſungen<lb/> draͤngten ſich nun mit dieſer Wendung ſeines<lb/></p> </body> </text> </TEI> [8/0018]
ſein ſolle, wenn er kuͤnftig ſich anders betruͤge
und dergleichen, kam der Paſtor M. . ., auf eine
gar nicht empfindſame Art, ſogleich auf Reiſers
zerrißene Schuhe und Struͤmpfe, und auf die
Schulden, die er gemacht hatte, und wie dieſe
nun bezahlt, und ſeine zerrißenen Kleidungs¬
ſtuͤcken wieder hergeſtellt werden ſollten. —
Nicht einmal zu feierlicher Angelobung kuͤnftiger
Beſſerung oder ſo etwas Ruͤhrendem ließ er Rei¬
ſern kommen. — Sein ganzes Benehmen gegen
ihn, ob er ſich gleich ſeiner nun wieder annahm,
war rauh und hart — aber eben diß rauhe und
harte Betragen war es, was Reiſern aus ſeinem
Schlummer weckte, und ihn aus ſeiner idealiſchen
Romanen- und Komoͤdienwelt wieder in die wirk¬
liche Welt verſetzte, insbeſondere, da ihm ſein
Roman, den er mit dem Paſtor M. . . zu ſpie¬
len gedachte, mißlungen war, und er doch nun
auch wieder aus ſeinem ſchrecklichen Zuſtande,
durch keine leere Phantaſie, ein Bauer zu wer¬
den, und dergleichen, ſondern wirklich heraus¬
geriſſen werden ſollte. —
Unzaͤhlige gute Vorſaͤtze und Entſchlieſſungen
draͤngten ſich nun mit dieſer Wendung ſeines
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