Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.wärtigkeiten sich jetzt nicht wiederum ein glück¬ Sobald der junge Kaufmann nur die Hand¬ L 5
waͤrtigkeiten ſich jetzt nicht wiederum ein gluͤck¬ Sobald der junge Kaufmann nur die Hand¬ L 5
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0179" n="169"/> waͤrtigkeiten ſich jetzt nicht wiederum ein gluͤck¬<lb/> licher Umſtand fuͤr ihn ereignet haͤtte. — Der<lb/> Kaufmannsdiener hatte ſich nehmlich aus der<lb/> Geſellſchaft, worin er ſich befand, losgeriſſen,<lb/> um zu Hauſe etwas nothwendiges zu beſorgen,<lb/> und da er hoͤrte, daß jemand einen Brief von<lb/> ſeinem Bruder an ihn habe abgeben wollen, den<lb/> nachher noch in der Naͤhe am Waſſer ſpatzieren<lb/> gegangen waͤre, ſo eilte er gleich, um den Ueber¬<lb/> bringer des Briefes, deſſen Anſehen man ihm be¬<lb/> ſchrieben hatte, was moͤglich, aufzuſuchen, und<lb/> traf auch Reiſern, den er gleich erkannte, wirk¬<lb/> lich an, da dieſer ſchon alle Hoffnung aufgegeben<lb/> hatte, die Nacht ein Obdach zu finden. —</p><lb/> <p>Sobald der junge Kaufmann nur die Hand¬<lb/> ſchrift ſeines Bruders erblickte, war er gegen<lb/> Reiſern aͤußerſt freundſchaftlich und gefaͤllig, und<lb/> erbot ſich ſogleich, ihn in einen Gaſthof zu fuͤh¬<lb/> ren. — Reiſer entdeckte ihm denn ſeinen wahren<lb/> Zuſtand, freilich mit einigen Erdichtungen; —<lb/> er ſei nehmlich wider ſeiner Gewohnheit zum<lb/> Spiel verleitet worden, und habe alle ſeine Baar¬<lb/> ſchaft verloren — denn daß er ſich mit zu weni¬<lb/> gem Gelde zu dieſer Reiſe verſehen habe, ſchaͤmte<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L 5<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [169/0179]
waͤrtigkeiten ſich jetzt nicht wiederum ein gluͤck¬
licher Umſtand fuͤr ihn ereignet haͤtte. — Der
Kaufmannsdiener hatte ſich nehmlich aus der
Geſellſchaft, worin er ſich befand, losgeriſſen,
um zu Hauſe etwas nothwendiges zu beſorgen,
und da er hoͤrte, daß jemand einen Brief von
ſeinem Bruder an ihn habe abgeben wollen, den
nachher noch in der Naͤhe am Waſſer ſpatzieren
gegangen waͤre, ſo eilte er gleich, um den Ueber¬
bringer des Briefes, deſſen Anſehen man ihm be¬
ſchrieben hatte, was moͤglich, aufzuſuchen, und
traf auch Reiſern, den er gleich erkannte, wirk¬
lich an, da dieſer ſchon alle Hoffnung aufgegeben
hatte, die Nacht ein Obdach zu finden. —
Sobald der junge Kaufmann nur die Hand¬
ſchrift ſeines Bruders erblickte, war er gegen
Reiſern aͤußerſt freundſchaftlich und gefaͤllig, und
erbot ſich ſogleich, ihn in einen Gaſthof zu fuͤh¬
ren. — Reiſer entdeckte ihm denn ſeinen wahren
Zuſtand, freilich mit einigen Erdichtungen; —
er ſei nehmlich wider ſeiner Gewohnheit zum
Spiel verleitet worden, und habe alle ſeine Baar¬
ſchaft verloren — denn daß er ſich mit zu weni¬
gem Gelde zu dieſer Reiſe verſehen habe, ſchaͤmte
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