Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.W. . . beim Weggehen sein Vergnügen über diese Er besuchte von nun an, entweder in W...s 3r Theil. J
W. . . beim Weggehen ſein Vergnuͤgen uͤber dieſe Er beſuchte von nun an, entweder in W...s 3r Theil. J
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0139" n="129"/> W. . . beim Weggehen ſein Vergnuͤgen uͤber dieſe<lb/> Bekanntſchaft nicht genug beſchreiben konnte. —</p><lb/> <p>Er beſuchte von nun an, entweder in W...s<lb/> Geſellſchaft oder allein den Eſſigbrauer faſt alle<lb/> Abend, und fand ſich hier, wenn ſie bei der han¬<lb/> genden Lampe zwiſchen den Faͤſſern, am warmen<lb/> Ofen, auf ihren hoͤlzernen Schemeln ſaßen, und<lb/> im Tom Jones laſen, oder Charakterſchilderun¬<lb/> gen machten, ſo gluͤcklich und vergnuͤgt, als er<lb/> noch nie, ausgenommen mit Philipp Reiſern,<lb/> geweſen war — allein in dem Umgange mit dem<lb/> Eſſigbrauer fuͤhlte er ſich allemal erhoben und<lb/> geſtaͤrkt, ſo oft er bei ſich erwog, daß ein Mann<lb/> von ſolchen Kenntniſſen und Faͤhigkeiten ſich mit<lb/> ſolcher Geduld und Standhaftigkeit der Seele,<lb/> ſeinem Schickſale unterwarf, welches ihn von<lb/> allem Umgange mit der feinern Welt, und von<lb/> aller Nahrung des Geiſtes, die ihm daraus haͤtte<lb/> zuſtroͤmen koͤnnen, gaͤnzlich ausſchloß. — Und<lb/> eben der Gedanke, daß ein ſolcher Mann ſo ver¬<lb/> ſteckt und in der Dunkelheit lebte, machte Rei¬<lb/> ſern den Werth deſſelben noch auffallender —<lb/> ſo wie ein Licht in der Dunkelheit ſtaͤrker zu<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3r <hi rendition="#fr">Theil</hi>. J<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [129/0139]
W. . . beim Weggehen ſein Vergnuͤgen uͤber dieſe
Bekanntſchaft nicht genug beſchreiben konnte. —
Er beſuchte von nun an, entweder in W...s
Geſellſchaft oder allein den Eſſigbrauer faſt alle
Abend, und fand ſich hier, wenn ſie bei der han¬
genden Lampe zwiſchen den Faͤſſern, am warmen
Ofen, auf ihren hoͤlzernen Schemeln ſaßen, und
im Tom Jones laſen, oder Charakterſchilderun¬
gen machten, ſo gluͤcklich und vergnuͤgt, als er
noch nie, ausgenommen mit Philipp Reiſern,
geweſen war — allein in dem Umgange mit dem
Eſſigbrauer fuͤhlte er ſich allemal erhoben und
geſtaͤrkt, ſo oft er bei ſich erwog, daß ein Mann
von ſolchen Kenntniſſen und Faͤhigkeiten ſich mit
ſolcher Geduld und Standhaftigkeit der Seele,
ſeinem Schickſale unterwarf, welches ihn von
allem Umgange mit der feinern Welt, und von
aller Nahrung des Geiſtes, die ihm daraus haͤtte
zuſtroͤmen koͤnnen, gaͤnzlich ausſchloß. — Und
eben der Gedanke, daß ein ſolcher Mann ſo ver¬
ſteckt und in der Dunkelheit lebte, machte Rei¬
ſern den Werth deſſelben noch auffallender —
ſo wie ein Licht in der Dunkelheit ſtaͤrker zu
3r Theil. J
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |