Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.Glück verwünschte, weil er das größtt Glück des Ich suchte meinen Freund, Wollt' ihm sagen meine Leiden Und fand ihn nicht -- -- Da ging ich bekümmert Mit schwerem Herzen In meine Hütte zurück -- -- Ich suchte meinen Freund, Wollt' ihm sagen meine Freuden Und fand ihn nicht -- Da ward ich so traurig, Als freudig ich vor war, Und ging und schwieg -- Ich suchte meinen Freund,
Wollt' ihm sagen mein Glück Und fand ihn todt -- -- Da verflucht' ich mein Glück Gluͤck verwuͤnſchte, weil er das groͤßtt Gluͤck des Ich ſuchte meinen Freund, Wollt' ihm ſagen meine Leiden Und fand ihn nicht — — Da ging ich bekuͤmmert Mit ſchwerem Herzen In meine Huͤtte zuruͤck — — Ich ſuchte meinen Freund, Wollt' ihm ſagen meine Freuden Und fand ihn nicht — Da ward ich ſo traurig, Als freudig ich vor war, Und ging und ſchwieg — Ich ſuchte meinen Freund,
Wollt' ihm ſagen mein Gluͤck Und fand ihn todt — — Da verflucht' ich mein Gluͤck <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0135" n="125"/> Gluͤck verwuͤnſchte, weil er das groͤßtt Gluͤck des<lb/> Lebens, einen treuen Freund, verlohren hatte. —<lb/> Daraus bildeten ſich denn wieder folgende Verſe,<lb/> die er aufſchrieb, als er zu Hauſe kam —</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ich ſuchte meinen Freund,</l><lb/> <l>Wollt' ihm ſagen meine Leiden</l><lb/> <l>Und fand ihn nicht — —</l><lb/> <l>Da ging ich bekuͤmmert</l><lb/> <l>Mit ſchwerem Herzen</l><lb/> <l>In meine Huͤtte zuruͤck — —</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Ich ſuchte meinen Freund,</l><lb/> <l>Wollt' ihm ſagen meine Freuden</l><lb/> <l>Und fand ihn nicht —</l><lb/> <l>Da ward ich ſo traurig,</l><lb/> <l>Als freudig ich vor war,</l><lb/> <l>Und ging und ſchwieg —</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Ich ſuchte meinen Freund,</l><lb/> <l>Wollt' ihm ſagen mein Gluͤck</l><lb/> <l>Und fand ihn todt — —</l><lb/> <l>Da verflucht' ich mein Gluͤck</l><lb/> </lg> </lg> </body> </text> </TEI> [125/0135]
Gluͤck verwuͤnſchte, weil er das groͤßtt Gluͤck des
Lebens, einen treuen Freund, verlohren hatte. —
Daraus bildeten ſich denn wieder folgende Verſe,
die er aufſchrieb, als er zu Hauſe kam —
Ich ſuchte meinen Freund,
Wollt' ihm ſagen meine Leiden
Und fand ihn nicht — —
Da ging ich bekuͤmmert
Mit ſchwerem Herzen
In meine Huͤtte zuruͤck — —
Ich ſuchte meinen Freund,
Wollt' ihm ſagen meine Freuden
Und fand ihn nicht —
Da ward ich ſo traurig,
Als freudig ich vor war,
Und ging und ſchwieg —
Ich ſuchte meinen Freund,
Wollt' ihm ſagen mein Gluͤck
Und fand ihn todt — —
Da verflucht' ich mein Gluͤck
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Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser03_1786/135>, abgerufen am 22.07.2024. |