Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 2. Berlin, 1786.Um fernern schiefen Urtheile, wie schon Wem nun an einer solchen getreuen Um fernern ſchiefen Urtheile, wie ſchon Wem nun an einer ſolchen getreuen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0009"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">U</hi>m fernern ſchiefen Urtheile, wie ſchon<lb/> einige uͤber dieß Buch gefaͤllt ſind, vorzu¬<lb/> beugen, ſehe ich mich genoͤthigt, zu er¬<lb/> klaͤren, daß dasjenige, was ich aus Urſa¬<lb/> chen, die ich fuͤr leicht zu errathen hielt, ei¬<lb/> nen <hi rendition="#fr">pſychologiſchen Roman</hi> genannt<lb/> habe, im eigentlichſten Verſtande <hi rendition="#fr">Biogra¬<lb/> phie</hi>, und zwar eine ſo wahre und getreue<lb/> Darſtellung eines Menſchenlebens, bis auf<lb/> ſeine kleinſten Nuancen, iſt, als es vielleicht<lb/> nur irgend eine geben kann. —</p><lb/> <p>Wem nun an einer ſolchen getreuen<lb/> Darſtellung etwas gelegen iſt, der wird<lb/> ſich an das anfaͤnglich unbedeutende und<lb/> unwichtig ſcheinende nicht ſtoßen, ſondern<lb/> in Erwaͤgung ziehen, daß dieß kuͤnſtlich<lb/></p> </body> </text> </TEI> [0009]
Um fernern ſchiefen Urtheile, wie ſchon
einige uͤber dieß Buch gefaͤllt ſind, vorzu¬
beugen, ſehe ich mich genoͤthigt, zu er¬
klaͤren, daß dasjenige, was ich aus Urſa¬
chen, die ich fuͤr leicht zu errathen hielt, ei¬
nen pſychologiſchen Roman genannt
habe, im eigentlichſten Verſtande Biogra¬
phie, und zwar eine ſo wahre und getreue
Darſtellung eines Menſchenlebens, bis auf
ſeine kleinſten Nuancen, iſt, als es vielleicht
nur irgend eine geben kann. —
Wem nun an einer ſolchen getreuen
Darſtellung etwas gelegen iſt, der wird
ſich an das anfaͤnglich unbedeutende und
unwichtig ſcheinende nicht ſtoßen, ſondern
in Erwaͤgung ziehen, daß dieß kuͤnſtlich
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