Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 2. Berlin, 1786.Das war wieder the Joy of Grief, die Dieß gieng so weit, daß er selbst bei komi¬ Wenn irgend äußere Umstände fähig waren, Man kann nun leicht schließen, wie Romeo L 2
Das war wieder the Joy of Grief, die Dieß gieng ſo weit, daß er ſelbſt bei komi¬ Wenn irgend aͤußere Umſtaͤnde faͤhig waren, Man kann nun leicht ſchließen, wie Romeo L 2
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Das war wieder the Joy of Grief, die
Wonne der Thraͤnen, die ihm von Kindheit auf
im vollen Maße zu Theil ward, wenn er auch
alle uͤbrigen Freuden des Lebens entbehren mußte.
Dieß gieng ſo weit, daß er ſelbſt bei komi¬
ſchen Stuͤcken, wenn ſie nur einige ruͤhrende
Scenen enthielten, als z. B. bei der Jagd,
mehr weinte, als lachte — was aber auch ein
ſolches Stuͤck damals fuͤr Wirkung thun mußte,
kann man wieder aus der Rollenbeſetzung ſchlieſ¬
ſen, indem die Charlotte Ackermann Roͤßchen,
ihre Schweſter Hannchen, die Reiniken die
Mutter; Schroͤder den Toͤffel; Reineke den
Vater; und Dauer den Chriſtel ſpielte. —
Wenn irgend aͤußere Umſtaͤnde faͤhig waren,
jemanden einen entſchiednen Geſchmack am Thea¬
ter beizubringen, ſo war es, Reiſers Vorliebe
und ſeine beſondern Verhaͤltniſſe abgerechnet, der
Zufall, welcher dieſe vortrefflichen Schauſpieler
damals in eine Truppe zuſammen brachte.
Man kann nun leicht ſchließen, wie Romeo
und Julie, die Rache von Young, die Oper
Klariſſa, Eugenie, welche Stuͤcke auf Reiſern
L 2
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