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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785.

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So sehr dies gegen seine Erwartungen ab¬
stach, wurde ihm doch das Unangenehme eini¬
germaßen durch den Reiz der Neuheit ersetzt.
Und er fand wirklich eine Art von Vergnügen,
selbst beim Auskehren, Holzspalten, und Was¬
sertragen.

Seine Phantasie aber, womit er sich alles
dies ausmalte, kam ihm auch sehr dabei zu stat¬
ten. -- Oft war ihm die geräumige Werkstatt,
mit ihren schwarzen Wänden, und dem schauer¬
lichem Dunkel, das des Abends und Morgens
nur durch den Schimmer einiger Lampen erhellt
wurde, ein Tempel, worin er diente.

Des Morgens zündete er unter den großen
Kesseln das heilige belebende Feuer an, wodurch
nun den Tag über alles in Arbeit und Thätig¬
keit erhalten, und so vieler Hände beschäftiget
wurden.

Er betrachtete dann dies Geschäft, wie eine
Art von Amt, dem er in seinen Augen eine ge¬
wisse Würde ertheilte.

Gleich hinter der Werkstatt floß die Oker,
auf welcher eine Fülle oder Vorsprung von Bret¬
tern zum Wasserschöpfen hinausgebauet war.

So ſehr dies gegen ſeine Erwartungen ab¬
ſtach, wurde ihm doch das Unangenehme eini¬
germaßen durch den Reiz der Neuheit erſetzt.
Und er fand wirklich eine Art von Vergnuͤgen,
ſelbſt beim Auskehren, Holzſpalten, und Waſ¬
ſertragen.

Seine Phantaſie aber, womit er ſich alles
dies ausmalte, kam ihm auch ſehr dabei zu ſtat¬
ten. — Oft war ihm die geraͤumige Werkſtatt,
mit ihren ſchwarzen Waͤnden, und dem ſchauer¬
lichem Dunkel, das des Abends und Morgens
nur durch den Schimmer einiger Lampen erhellt
wurde, ein Tempel, worin er diente.

Des Morgens zuͤndete er unter den großen
Keſſeln das heilige belebende Feuer an, wodurch
nun den Tag uͤber alles in Arbeit und Thaͤtig¬
keit erhalten, und ſo vieler Haͤnde beſchaͤftiget
wurden.

Er betrachtete dann dies Geſchaͤft, wie eine
Art von Amt, dem er in ſeinen Augen eine ge¬
wiſſe Wuͤrde ertheilte.

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[84/0094] So ſehr dies gegen ſeine Erwartungen ab¬ ſtach, wurde ihm doch das Unangenehme eini¬ germaßen durch den Reiz der Neuheit erſetzt. Und er fand wirklich eine Art von Vergnuͤgen, ſelbſt beim Auskehren, Holzſpalten, und Waſ¬ ſertragen. Seine Phantaſie aber, womit er ſich alles dies ausmalte, kam ihm auch ſehr dabei zu ſtat¬ ten. — Oft war ihm die geraͤumige Werkſtatt, mit ihren ſchwarzen Waͤnden, und dem ſchauer¬ lichem Dunkel, das des Abends und Morgens nur durch den Schimmer einiger Lampen erhellt wurde, ein Tempel, worin er diente. Des Morgens zuͤndete er unter den großen Keſſeln das heilige belebende Feuer an, wodurch nun den Tag uͤber alles in Arbeit und Thaͤtig¬ keit erhalten, und ſo vieler Haͤnde beſchaͤftiget wurden. Er betrachtete dann dies Geſchaͤft, wie eine Art von Amt, dem er in ſeinen Augen eine ge¬ wiſſe Wuͤrde ertheilte. Gleich hinter der Werkſtatt floß die Oker, auf welcher eine Fuͤlle oder Vorſprung von Bret¬ tern zum Waſſerſchoͤpfen hinausgebauet war.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser01_1785/94>, abgerufen am 23.11.2024.