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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785.

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an, und wandte ihr getrost den Rücken, um
wieder aus dem Thore zu wandern, vor wel¬
chem er vor kurzem noch einen so interessanten
Spaziergang gemacht hatte. -- Die hohen
Wälle der Stadt, und der Andreas-Thurm waren
bald aus seinem Gesicht verschwunden, und er
sahe nur noch den Brocken in der Ferne mit
Schnee bedeckt, in trüber Dämmrung sich in
den dicht aufliegenden Wolken verlieren.

Das Herz seines Vaters war gegen ihn
kalt und verschlossen; denn dieser betrachtete
ihn völlig mit den Augen des Hutmacher L...,
und des Hrn. von F.., als einen in dessen Her¬
zen der Satan einmal seinen Tempel errichtet ha¬
be -- es wurde unterwegens wenig gesprochen, son¬
dern sie wanderten immer stillschweigend fort,
und Anton bemerkte kaum die Länge des Weges,
auf eine so angenehme Art unterhielt er sich mit
seinen Gedanken, -- wenn er nun seine Mutter
und seine Brüder wieder sehen, und ihnen seine
Schicksale würde erzählen können.

Die vier schönen Thürme von H.. ragten
endlich wieder hervor -- und wie einen Freund, den
man nach langer Trennung wieder sieht, be¬

trach¬
L

an, und wandte ihr getroſt den Ruͤcken, um
wieder aus dem Thore zu wandern, vor wel¬
chem er vor kurzem noch einen ſo intereſſanten
Spaziergang gemacht hatte. — Die hohen
Waͤlle der Stadt, und der Andreas-Thurm waren
bald aus ſeinem Geſicht verſchwunden, und er
ſahe nur noch den Brocken in der Ferne mit
Schnee bedeckt, in truͤber Daͤmmrung ſich in
den dicht aufliegenden Wolken verlieren.

Das Herz ſeines Vaters war gegen ihn
kalt und verſchloſſen; denn dieſer betrachtete
ihn voͤllig mit den Augen des Hutmacher L...,
und des Hrn. von F.., als einen in deſſen Her¬
zen der Satan einmal ſeinen Tempel errichtet ha¬
be — es wurde unterwegens wenig geſprochen, ſon¬
dern ſie wanderten immer ſtillſchweigend fort,
und Anton bemerkte kaum die Laͤnge des Weges,
auf eine ſo angenehme Art unterhielt er ſich mit
ſeinen Gedanken, — wenn er nun ſeine Mutter
und ſeine Bruͤder wieder ſehen, und ihnen ſeine
Schickſale wuͤrde erzaͤhlen koͤnnen.

Die vier ſchoͤnen Thuͤrme von H.. ragten
endlich wieder hervor — und wie einen Freund, den
man nach langer Trennung wieder ſieht, be¬

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[161/0171] an, und wandte ihr getroſt den Ruͤcken, um wieder aus dem Thore zu wandern, vor wel¬ chem er vor kurzem noch einen ſo intereſſanten Spaziergang gemacht hatte. — Die hohen Waͤlle der Stadt, und der Andreas-Thurm waren bald aus ſeinem Geſicht verſchwunden, und er ſahe nur noch den Brocken in der Ferne mit Schnee bedeckt, in truͤber Daͤmmrung ſich in den dicht aufliegenden Wolken verlieren. Das Herz ſeines Vaters war gegen ihn kalt und verſchloſſen; denn dieſer betrachtete ihn voͤllig mit den Augen des Hutmacher L..., und des Hrn. von F.., als einen in deſſen Her¬ zen der Satan einmal ſeinen Tempel errichtet ha¬ be — es wurde unterwegens wenig geſprochen, ſon¬ dern ſie wanderten immer ſtillſchweigend fort, und Anton bemerkte kaum die Laͤnge des Weges, auf eine ſo angenehme Art unterhielt er ſich mit ſeinen Gedanken, — wenn er nun ſeine Mutter und ſeine Bruͤder wieder ſehen, und ihnen ſeine Schickſale wuͤrde erzaͤhlen koͤnnen. Die vier ſchoͤnen Thuͤrme von H.. ragten endlich wieder hervor — und wie einen Freund, den man nach langer Trennung wieder ſieht, be¬ trach¬ L

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser01_1785/171>, abgerufen am 23.11.2024.