Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 1. Berlin, 1785.haß hatten sich zwischen seinen schwarzen Augen¬ Die Nutzanwendung lief denn immer, poli¬ Seine Leute konnten ihm nie genug arbei¬ Dem Anton, der ihm vielleicht nicht gnug Uebrigens aber durfte er es auch nicht wa¬ haß hatten ſich zwiſchen ſeinen ſchwarzen Augen¬ Die Nutzanwendung lief denn immer, poli¬ Seine Leute konnten ihm nie genug arbei¬ Dem Anton, der ihm vielleicht nicht gnug Uebrigens aber durfte er es auch nicht wa¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0102" n="92"/> haß hatten ſich zwiſchen ſeinen ſchwarzen Augen¬<lb/> braunen gelagert.</p><lb/> <p>Die Nutzanwendung lief denn immer, poli¬<lb/> tiſch genug, darauf hinaus, daß er ſeine Leute<lb/> zum Eifer und zur Treue — in ſeinem Dienſte<lb/> ermahnte, wenn ſie nicht ewig im hoͤlliſchen<lb/> Feuer brennen wollten.</p><lb/> <p>Seine Leute konnten ihm nie genug arbei¬<lb/> ten — und er machte ein Kreuz uͤber das Brod<lb/> und die Butter, wenn er ausgieng.</p><lb/> <p>Dem Anton, der ihm vielleicht nicht gnug<lb/> arbeiten konnte, verbitterte er ſein Mittagseſſen<lb/> durch tauſend wiederholte Lehren, die er ihm<lb/> gab, wie er das Meſſer und die Gabel halten,<lb/> und die Speiſe zum Munde fuͤhren ſollte, daß<lb/> dieſem oft alle Luſt zum Eſſen vergieng; bis ſich<lb/> der Geſelle einmal nachdruͤcklich ſeiner annahm,<lb/> und Anton doch nun in Frieden eſſen konnte. —</p><lb/> <p>Uebrigens aber durfte er es auch nicht wa¬<lb/> gen, nur einen Laut von ſich zu geben, denn an<lb/> allem, was er ſagte, an ſeinen Mienen, an ſei¬<lb/> nen kleinſten Bewegungen, fand L. immer etwas<lb/> auszuſetzen; nichts konnte ihm Anton zu Danke<lb/> machen, welcher ſich endlich beinahe in ſeiner<lb/></p> </body> </text> </TEI> [92/0102]
haß hatten ſich zwiſchen ſeinen ſchwarzen Augen¬
braunen gelagert.
Die Nutzanwendung lief denn immer, poli¬
tiſch genug, darauf hinaus, daß er ſeine Leute
zum Eifer und zur Treue — in ſeinem Dienſte
ermahnte, wenn ſie nicht ewig im hoͤlliſchen
Feuer brennen wollten.
Seine Leute konnten ihm nie genug arbei¬
ten — und er machte ein Kreuz uͤber das Brod
und die Butter, wenn er ausgieng.
Dem Anton, der ihm vielleicht nicht gnug
arbeiten konnte, verbitterte er ſein Mittagseſſen
durch tauſend wiederholte Lehren, die er ihm
gab, wie er das Meſſer und die Gabel halten,
und die Speiſe zum Munde fuͤhren ſollte, daß
dieſem oft alle Luſt zum Eſſen vergieng; bis ſich
der Geſelle einmal nachdruͤcklich ſeiner annahm,
und Anton doch nun in Frieden eſſen konnte. —
Uebrigens aber durfte er es auch nicht wa¬
gen, nur einen Laut von ſich zu geben, denn an
allem, was er ſagte, an ſeinen Mienen, an ſei¬
nen kleinſten Bewegungen, fand L. immer etwas
auszuſetzen; nichts konnte ihm Anton zu Danke
machen, welcher ſich endlich beinahe in ſeiner
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