Auge ausbrannte. -- Plötzlich wurde das Meer vom Sturmwind aufgeregt. Von seinem Floß herabgeworfen, ein Raub der ungestümen Wellen, verzagte Ulyß, am Felsen angeklammert, im wil- den Sturme nicht; schwimmend rettete er sich mit Gefahr und Noth auf die Insel der Phäacier, die ihn gastfreundlich aufnahmen, und mit Ge- schenken überhäuft in seine Heimath sandten, wo er seine treue Gattinn Penelope, seinen Vater Laertes, und seinen Sohn Telemach wieder fand. Er tödtete zuerst die ungerechten und übermüthigen Freier Penelopens, die schon seit Langem seine Habe aufzehrten, und des jungen Telemachs Tod einmüthig beschlossen hatten. Nun herrschte er wieder in seinem Reiche; die Seelen der getödte- ten Freier führte Merkur in die Unterwelt.
Auf der hier beigefügten Kupfertafel ist, nach antiken geschnittnen Steinen, Paris, wie er den goldnen Apfel Aphroditen zutheilt, und Achill am Grabe des Patroklus opfernd, abgebildet.
Niobe.
Mit dem Könige Amphion, der über The- ben herrschte, war Niobe, die Tochter des Tan- talus vermählt; -- sie gebahr dem Amphion sie- ben Söhne und sieben Töchter, und spottete einst übermüthig der Verehrung der Latona, welche nur einen Sohn, und eine Tochter gebohren.
Auge ausbrannte. — Ploͤtzlich wurde das Meer vom Sturmwind aufgeregt. Von ſeinem Floß herabgeworfen, ein Raub der ungeſtuͤmen Wellen, verzagte Ulyß, am Felſen angeklammert, im wil- den Sturme nicht; ſchwimmend rettete er ſich mit Gefahr und Noth auf die Inſel der Phaͤacier, die ihn gaſtfreundlich aufnahmen, und mit Ge- ſchenken uͤberhaͤuft in ſeine Heimath ſandten, wo er ſeine treue Gattinn Penelope, ſeinen Vater Laertes, und ſeinen Sohn Telemach wieder fand. Er toͤdtete zuerſt die ungerechten und uͤbermuͤthigen Freier Penelopens, die ſchon ſeit Langem ſeine Habe aufzehrten, und des jungen Telemachs Tod einmuͤthig beſchloſſen hatten. Nun herrſchte er wieder in ſeinem Reiche; die Seelen der getoͤdte- ten Freier fuͤhrte Merkur in die Unterwelt.
Auf der hier beigefuͤgten Kupfertafel iſt, nach antiken geſchnittnen Steinen, Paris, wie er den goldnen Apfel Aphroditen zutheilt, und Achill am Grabe des Patroklus opfernd, abgebildet.
Niobe.
Mit dem Koͤnige Amphion, der uͤber The- ben herrſchte, war Niobe, die Tochter des Tan- talus vermaͤhlt; — ſie gebahr dem Amphion ſie- ben Soͤhne und ſieben Toͤchter, und ſpottete einſt uͤbermuͤthig der Verehrung der Latona, welche nur einen Sohn, und eine Tochter gebohren.
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Auge ausbrannte. — Ploͤtzlich wurde das Meer
vom Sturmwind aufgeregt. Von ſeinem Floß
herabgeworfen, ein Raub der ungeſtuͤmen Wellen,
verzagte Ulyß, am Felſen angeklammert, im wil-
den Sturme nicht; ſchwimmend rettete er ſich mit
Gefahr und Noth auf die Inſel der Phaͤacier,
die ihn gaſtfreundlich aufnahmen, und mit Ge-
ſchenken uͤberhaͤuft in ſeine Heimath ſandten, wo
er ſeine treue Gattinn Penelope, ſeinen Vater
Laertes, und ſeinen Sohn Telemach wieder fand.
Er toͤdtete zuerſt die ungerechten und uͤbermuͤthigen
Freier Penelopens, die ſchon ſeit Langem ſeine
Habe aufzehrten, und des jungen Telemachs Tod
einmuͤthig beſchloſſen hatten. Nun herrſchte er
wieder in ſeinem Reiche; die Seelen der getoͤdte-
ten Freier fuͤhrte Merkur in die Unterwelt.
Auf der hier beigefuͤgten Kupfertafel iſt, nach
antiken geſchnittnen Steinen, Paris, wie er den
goldnen Apfel Aphroditen zutheilt, und Achill
am Grabe des Patroklus opfernd, abgebildet.
Niobe.
Mit dem Koͤnige Amphion, der uͤber The-
ben herrſchte, war Niobe, die Tochter des Tan-
talus vermaͤhlt; — ſie gebahr dem Amphion ſie-
ben Soͤhne und ſieben Toͤchter, und ſpottete einſt
uͤbermuͤthig der Verehrung der Latona, welche
nur einen Sohn, und eine Tochter gebohren.
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/454>, abgerufen am 20.11.2024.
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