rung schon gewährt, als erst im zehnten das Ver- hängniß von Troja näher rückte.
Die hohen himmlischen Götter alle nahmen an diesem Kriege Theil: Jupiter hielt des Schick- sals Wage. Auf der Seite der Griechen standen Juno, Minerva, Neptun, Vulkan, Merkur; auf der Trojaner Seite, Venus, Apoll, Diana, und Latona. Mars, als der Gott des Krieges selber, ging von einem Heere zum andern, von den Griechen zu den Trojanern über.
Wie nun die Götter an diesem Kriege Theil nehmen; von Sterblichen verwundet werden; sich selber in dem Treffen der Griechen und Trojaner einander zum Streit auffordern; und wie die Göt- tergestalten in ihren Zügen sich unterscheiden; dieß alles ist in dem Abschnitt: die menschenähnli- che Bildung der Götter, schon erwähnt, und auf die Weise ein großer Theil der Geschichte des Trojanischen Krieges in jene Schilderung schon vorläufig eingewebt.
Was nun im zehnten Jahr der Belagrung die Erobrung von Troja verzögerte, war der Zorn des Achilles, der mit dem Agamemnon sich ent- zweite, und eine Zeitlang am Kriege keinen Theil nahm. -- Als nehmlich Agamemnon sich weigerte, die gefangne zur Beute ihm zugefallne Chryseis, ihrem Vater, einem Priester des Apollo, gegen ein Lösegeld, auf sein Bitten, zurückzugeben; so hörte
rung ſchon gewaͤhrt, als erſt im zehnten das Ver- haͤngniß von Troja naͤher ruͤckte.
Die hohen himmliſchen Goͤtter alle nahmen an dieſem Kriege Theil: Jupiter hielt des Schick- ſals Wage. Auf der Seite der Griechen ſtanden Juno, Minerva, Neptun, Vulkan, Merkur; auf der Trojaner Seite, Venus, Apoll, Diana, und Latona. Mars, als der Gott des Krieges ſelber, ging von einem Heere zum andern, von den Griechen zu den Trojanern uͤber.
Wie nun die Goͤtter an dieſem Kriege Theil nehmen; von Sterblichen verwundet werden; ſich ſelber in dem Treffen der Griechen und Trojaner einander zum Streit auffordern; und wie die Goͤt- tergeſtalten in ihren Zuͤgen ſich unterſcheiden; dieß alles iſt in dem Abſchnitt: die menſchenaͤhnli- che Bildung der Goͤtter, ſchon erwaͤhnt, und auf die Weiſe ein großer Theil der Geſchichte des Trojaniſchen Krieges in jene Schilderung ſchon vorlaͤufig eingewebt.
Was nun im zehnten Jahr der Belagrung die Erobrung von Troja verzoͤgerte, war der Zorn des Achilles, der mit dem Agamemnon ſich ent- zweite, und eine Zeitlang am Kriege keinen Theil nahm. — Als nehmlich Agamemnon ſich weigerte, die gefangne zur Beute ihm zugefallne Chryſeis, ihrem Vater, einem Prieſter des Apollo, gegen ein Loͤſegeld, auf ſein Bitten, zuruͤckzugeben; ſo hoͤrte
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rung ſchon gewaͤhrt, als erſt im zehnten das Ver-
haͤngniß von Troja naͤher ruͤckte.
Die hohen himmliſchen Goͤtter alle nahmen
an dieſem Kriege Theil: Jupiter hielt des Schick-
ſals Wage. Auf der Seite der Griechen ſtanden
Juno, Minerva, Neptun, Vulkan, Merkur;
auf der Trojaner Seite, Venus, Apoll, Diana,
und Latona. Mars, als der Gott des Krieges
ſelber, ging von einem Heere zum andern, von
den Griechen zu den Trojanern uͤber.
Wie nun die Goͤtter an dieſem Kriege Theil
nehmen; von Sterblichen verwundet werden; ſich
ſelber in dem Treffen der Griechen und Trojaner
einander zum Streit auffordern; und wie die Goͤt-
tergeſtalten in ihren Zuͤgen ſich unterſcheiden; dieß
alles iſt in dem Abſchnitt: die menſchenaͤhnli-
che Bildung der Goͤtter, ſchon erwaͤhnt, und
auf die Weiſe ein großer Theil der Geſchichte des
Trojaniſchen Krieges in jene Schilderung ſchon
vorlaͤufig eingewebt.
Was nun im zehnten Jahr der Belagrung die
Erobrung von Troja verzoͤgerte, war der Zorn
des Achilles, der mit dem Agamemnon ſich ent-
zweite, und eine Zeitlang am Kriege keinen Theil
nahm. — Als nehmlich Agamemnon ſich weigerte,
die gefangne zur Beute ihm zugefallne Chryſeis,
ihrem Vater, einem Prieſter des Apollo, gegen ein
Loͤſegeld, auf ſein Bitten, zuruͤckzugeben; ſo hoͤrte
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/446>, abgerufen am 24.11.2024.
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