aus dieser Entführung erwachsen würde; und nicht lange blieb die Erfüllung aus.
Ganz Griechenland nahm an dem Schicksal des Menelaus Theil. Gegen den Paris waren alle Gemüther wegen der Verletzung des heiligen Gastrechts aufgebracht; auch hielt man die Schön- heit selber für wichtig genug, um ihren Raub als den Raub von etwas Kostbarem zu betrachten, das man der Mühe wohl werth achtete, um es den Händen der Barbaren mit Kriegesmacht wieder zu entreißen.
Als eine Gesandschaft an den Priamus, die Helena vergeblich zurückgefordert hatte, verbanden sich die Fürsten Griechenlands mit einem Schwur zum Kriege gegen Troja, und theilten dem Aga- memnon, welcher der mächtigste unter ihnen war, den Oberbefehl im Heere zu. Ein jeder rüstete Schiffe aus, und in dem Hafen von Aulis ver- sammlete sich die griechische Flotte. Die vornehm- sten Anführer in diesem Kriege, deren fast aller schon gedacht ist, waren:
Agamemnon;
Menelaus;
Nestor;
Diomedes, des Tydeus Sohn:
Ajax, der Sohn des Telamon;
Ulysses;
aus dieſer Entfuͤhrung erwachſen wuͤrde; und nicht lange blieb die Erfuͤllung aus.
Ganz Griechenland nahm an dem Schickſal des Menelaus Theil. Gegen den Paris waren alle Gemuͤther wegen der Verletzung des heiligen Gaſtrechts aufgebracht; auch hielt man die Schoͤn- heit ſelber fuͤr wichtig genug, um ihren Raub als den Raub von etwas Koſtbarem zu betrachten, das man der Muͤhe wohl werth achtete, um es den Haͤnden der Barbaren mit Kriegesmacht wieder zu entreißen.
Als eine Geſandſchaft an den Priamus, die Helena vergeblich zuruͤckgefordert hatte, verbanden ſich die Fuͤrſten Griechenlands mit einem Schwur zum Kriege gegen Troja, und theilten dem Aga- memnon, welcher der maͤchtigſte unter ihnen war, den Oberbefehl im Heere zu. Ein jeder ruͤſtete Schiffe aus, und in dem Hafen von Aulis ver- ſammlete ſich die griechiſche Flotte. Die vornehm- ſten Anfuͤhrer in dieſem Kriege, deren faſt aller ſchon gedacht iſt, waren:
Agamemnon;
Menelaus;
Neſtor;
Diomedes, des Tydeus Sohn:
Ajax, der Sohn des Telamon;
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aus dieſer Entfuͤhrung erwachſen wuͤrde; und
nicht lange blieb die Erfuͤllung aus.
Ganz Griechenland nahm an dem Schickſal
des Menelaus Theil. Gegen den Paris waren
alle Gemuͤther wegen der Verletzung des heiligen
Gaſtrechts aufgebracht; auch hielt man die Schoͤn-
heit ſelber fuͤr wichtig genug, um ihren Raub als
den Raub von etwas Koſtbarem zu betrachten, das
man der Muͤhe wohl werth achtete, um es den
Haͤnden der Barbaren mit Kriegesmacht wieder zu
entreißen.
Als eine Geſandſchaft an den Priamus, die
Helena vergeblich zuruͤckgefordert hatte, verbanden
ſich die Fuͤrſten Griechenlands mit einem Schwur
zum Kriege gegen Troja, und theilten dem Aga-
memnon, welcher der maͤchtigſte unter ihnen war,
den Oberbefehl im Heere zu. Ein jeder ruͤſtete
Schiffe aus, und in dem Hafen von Aulis ver-
ſammlete ſich die griechiſche Flotte. Die vornehm-
ſten Anfuͤhrer in dieſem Kriege, deren faſt aller
ſchon gedacht iſt, waren:
Agamemnon;
Menelaus;
Neſtor;
Diomedes, des Tydeus Sohn:
Ajax, der Sohn des Telamon;
Ulyſſes;
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/444>, abgerufen am 25.11.2024.
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