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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.

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Thyestes erzeugte in Blutschande mit seiner
eignen Tochter Pelopia den Aegisthus, der, als
er erwachsen war, den Atreus tödtete, und dessen
Söhne Agamemnon und Menelaus verjagte,
worauf Thyestes den Thron bestieg.

Die vertriebnen Söhne des Atreus vermählten
sich mit den Töchtern des Tyndarus; Agamem-
non mit der Klytemnestra, und mit der Helena
Menelaus. Sie rächten des Atreus Tod; ver-
jagten den Thyestes; und Agamemnon erhielt sei-
nes Vaters Reich, und herrschte zu Mycene, wo
er mit der Klytemnestra die Iphigenie, Elektra,
und den Orest erzeugte; Menelaus folgte dem
Tyndarus in der Herrschaft über Sparta.

Als Agamemnon nun das Heer der Griechen
gegen die Trojaner anführte, versöhnte er sich
mit dem Aegisthus; verzieh ihm seines Vaters
Tod, und vertraute sogar die Sorge für Klytem-
nestra, und für sein Haus ihm an. -- Aegisthus
aber mißbrauchte dieß Vertrauen; verleitete die
Klytemnestra zur Untreue gegen den Agamemnon;
und als dieser nach der Eroberung von Troja wie-
der in seine Heimath kehrte, ward er vom Aegis-
thus und seinem eignen Weibe mitten unter dem
Gastmahl ermordet, das man bei seiner Ankunft,
dem Scheine nach, ihm zu Ehren mit erdichteter
Freude anstellte.

Thyeſtes erzeugte in Blutſchande mit ſeiner
eignen Tochter Pelopia den Aegiſthus, der, als
er erwachſen war, den Atreus toͤdtete, und deſſen
Soͤhne Agamemnon und Menelaus verjagte,
worauf Thyeſtes den Thron beſtieg.

Die vertriebnen Soͤhne des Atreus vermaͤhlten
ſich mit den Toͤchtern des Tyndarus; Agamem-
non mit der Klytemneſtra, und mit der Helena
Menelaus. Sie raͤchten des Atreus Tod; ver-
jagten den Thyeſtes; und Agamemnon erhielt ſei-
nes Vaters Reich, und herrſchte zu Mycene, wo
er mit der Klytemneſtra die Iphigenie, Elektra,
und den Oreſt erzeugte; Menelaus folgte dem
Tyndarus in der Herrſchaft uͤber Sparta.

Als Agamemnon nun das Heer der Griechen
gegen die Trojaner anfuͤhrte, verſoͤhnte er ſich
mit dem Aegiſthus; verzieh ihm ſeines Vaters
Tod, und vertraute ſogar die Sorge fuͤr Klytem-
neſtra, und fuͤr ſein Haus ihm an. — Aegiſthus
aber mißbrauchte dieß Vertrauen; verleitete die
Klytemneſtra zur Untreue gegen den Agamemnon;
und als dieſer nach der Eroberung von Troja wie-
der in ſeine Heimath kehrte, ward er vom Aegis-
thus und ſeinem eignen Weibe mitten unter dem
Gaſtmahl ermordet, das man bei ſeiner Ankunft,
dem Scheine nach, ihm zu Ehren mit erdichteter
Freude anſtellte.

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[367/0439] Thyeſtes erzeugte in Blutſchande mit ſeiner eignen Tochter Pelopia den Aegiſthus, der, als er erwachſen war, den Atreus toͤdtete, und deſſen Soͤhne Agamemnon und Menelaus verjagte, worauf Thyeſtes den Thron beſtieg. Die vertriebnen Soͤhne des Atreus vermaͤhlten ſich mit den Toͤchtern des Tyndarus; Agamem- non mit der Klytemneſtra, und mit der Helena Menelaus. Sie raͤchten des Atreus Tod; ver- jagten den Thyeſtes; und Agamemnon erhielt ſei- nes Vaters Reich, und herrſchte zu Mycene, wo er mit der Klytemneſtra die Iphigenie, Elektra, und den Oreſt erzeugte; Menelaus folgte dem Tyndarus in der Herrſchaft uͤber Sparta. Als Agamemnon nun das Heer der Griechen gegen die Trojaner anfuͤhrte, verſoͤhnte er ſich mit dem Aegiſthus; verzieh ihm ſeines Vaters Tod, und vertraute ſogar die Sorge fuͤr Klytem- neſtra, und fuͤr ſein Haus ihm an. — Aegiſthus aber mißbrauchte dieß Vertrauen; verleitete die Klytemneſtra zur Untreue gegen den Agamemnon; und als dieſer nach der Eroberung von Troja wie- der in ſeine Heimath kehrte, ward er vom Aegis- thus und ſeinem eignen Weibe mitten unter dem Gaſtmahl ermordet, das man bei ſeiner Ankunft, dem Scheine nach, ihm zu Ehren mit erdichteter Freude anſtellte.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/439>, abgerufen am 29.11.2024.