Herkules freute sich des Geschenks, und zog sogleich das Kleid als einen festlichen Schmuck zum Opfer an; brachte nun eine Hekatombe den Göttern dar, und ließ die Flamme von den Altä- ren gen Himmel lodern; als plötzlich das Gewand wie angeleimt an seinem Körper klebte, und Zu- ckungen durch alle seine Glieder fuhren. -- Es war das Gift der Hydra, die er selbst erlegt hatte, das nun sein Innerstes verzehrte.
Er rief dem unglücklichen Lichas, der ihm das Kleid gebracht, und schleuderte ihn, da der Schmerz in seinem Eingeweide wüthete an einen Felsen, an welchem sein Schädel zerschmettert ward. -- Mitten in seinen Qualen ließ Herkules sich nach Trachina bringen. -- Kaum aber hatte Dejanira die Würkung ihres Geschenks vernom- men, so gab sie verzweiflungsvoll sich selbst den Tod.
Hyllus, ein Sohn des Herkules, den er mit der Dejanira erzeugte, stand ihm in seinen Qualen bei, und brachte auf seinen Befehl ihn auf den Berg Oeta, wo Herkules auf dem lodern- den Scheiterhaufen seine Leiden durch einen frei- willigen Tod zu enden beschlossen hatte, indem er zugleich dem Hyllus seine geliebte Jole empfahl, und Pfeile und Bogen seinem treuen Gefährten, dem Philoktet, des Päas Sohn, zum Erbtheil hinterließ.
Herkules freute ſich des Geſchenks, und zog ſogleich das Kleid als einen feſtlichen Schmuck zum Opfer an; brachte nun eine Hekatombe den Goͤttern dar, und ließ die Flamme von den Altaͤ- ren gen Himmel lodern; als ploͤtzlich das Gewand wie angeleimt an ſeinem Koͤrper klebte, und Zu- ckungen durch alle ſeine Glieder fuhren. — Es war das Gift der Hydra, die er ſelbſt erlegt hatte, das nun ſein Innerſtes verzehrte.
Er rief dem ungluͤcklichen Lichas, der ihm das Kleid gebracht, und ſchleuderte ihn, da der Schmerz in ſeinem Eingeweide wuͤthete an einen Felſen, an welchem ſein Schaͤdel zerſchmettert ward. — Mitten in ſeinen Qualen ließ Herkules ſich nach Trachina bringen. — Kaum aber hatte Dejanira die Wuͤrkung ihres Geſchenks vernom- men, ſo gab ſie verzweiflungsvoll ſich ſelbſt den Tod.
Hyllus, ein Sohn des Herkules, den er mit der Dejanira erzeugte, ſtand ihm in ſeinen Qualen bei, und brachte auf ſeinen Befehl ihn auf den Berg Oeta, wo Herkules auf dem lodern- den Scheiterhaufen ſeine Leiden durch einen frei- willigen Tod zu enden beſchloſſen hatte, indem er zugleich dem Hyllus ſeine geliebte Jole empfahl, und Pfeile und Bogen ſeinem treuen Gefaͤhrten, dem Philoktet, des Paͤas Sohn, zum Erbtheil hinterließ.
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Herkules freute ſich des Geſchenks, und zog
ſogleich das Kleid als einen feſtlichen Schmuck
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Goͤttern dar, und ließ die Flamme von den Altaͤ-
ren gen Himmel lodern; als ploͤtzlich das Gewand
wie angeleimt an ſeinem Koͤrper klebte, und Zu-
ckungen durch alle ſeine Glieder fuhren. — Es
war das Gift der Hydra, die er ſelbſt erlegt hatte,
das nun ſein Innerſtes verzehrte.
Er rief dem ungluͤcklichen Lichas, der ihm
das Kleid gebracht, und ſchleuderte ihn, da der
Schmerz in ſeinem Eingeweide wuͤthete an einen
Felſen, an welchem ſein Schaͤdel zerſchmettert
ward. — Mitten in ſeinen Qualen ließ Herkules
ſich nach Trachina bringen. — Kaum aber hatte
Dejanira die Wuͤrkung ihres Geſchenks vernom-
men, ſo gab ſie verzweiflungsvoll ſich ſelbſt den
Tod.
Hyllus, ein Sohn des Herkules, den er
mit der Dejanira erzeugte, ſtand ihm in ſeinen
Qualen bei, und brachte auf ſeinen Befehl ihn
auf den Berg Oeta, wo Herkules auf dem lodern-
den Scheiterhaufen ſeine Leiden durch einen frei-
willigen Tod zu enden beſchloſſen hatte, indem er
zugleich dem Hyllus ſeine geliebte Jole empfahl,
und Pfeile und Bogen ſeinem treuen Gefaͤhrten,
dem Philoktet, des Paͤas Sohn, zum Erbtheil
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/302>, abgerufen am 24.11.2024.
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