so ergriff er die Ate, oder die Schaden stiftende Macht, welche eine Tochter Jupiters, und sel- ber mit in der Reihe der Götter war, bei ihrem glänzenden Haar, und schleuderte sie vom Himmel zur Erde herunter, mit dem unverbrüch- lichen Schwur, daß sie nie zum Olymp zurück- kehren solle, -- seitdem wandelt sie über den Häup- tern der Menschen einher, und säet, wo sie kann, Verderben und Zwietracht aus; -- wenn daher Streitende sich versöhnten, so schoben sie auf die Ate den Anfang ihres Zwistes.
Das Schicksal selber hatte dem Herkules die härtesten Prüfungen zugedacht, welche Götter und Menschen nicht hintertreiben konnten. Eurystheus war nun durch den Schwur des Jupiter zum Herrscher gebohren; und durch eben diesen Schwur gebunden, konnte Jupiter seinen geliebten Sohn von der harten Dienstbarkeit nicht befreien. --
Alkmene gebahr zwei Söhne, den Herkules vom Jupiter, und den Iphikles von ihrem Gemahl Amphitryo. Wer von beiden der Sohn des Donnergottes sey, offenbarte sich schon, da noch ein hohler Schild, den Am- phitryo vom Pterelaus erbeutet hatte, die Wiege der Kinder war, und Juno zwei Schlangen schick- te, die den Herkules tödten sollten, der sie mit seiner zarten Hand in der Wiege erdrückte.
ſo ergriff er die Ate, oder die Schaden ſtiftende Macht, welche eine Tochter Jupiters, und ſel- ber mit in der Reihe der Goͤtter war, bei ihrem glaͤnzenden Haar, und ſchleuderte ſie vom Himmel zur Erde herunter, mit dem unverbruͤch- lichen Schwur, daß ſie nie zum Olymp zuruͤck- kehren ſolle, — ſeitdem wandelt ſie uͤber den Haͤup- tern der Menſchen einher, und ſaͤet, wo ſie kann, Verderben und Zwietracht aus; — wenn daher Streitende ſich verſoͤhnten, ſo ſchoben ſie auf die Ate den Anfang ihres Zwiſtes.
Das Schickſal ſelber hatte dem Herkules die haͤrteſten Pruͤfungen zugedacht, welche Goͤtter und Menſchen nicht hintertreiben konnten. Euryſtheus war nun durch den Schwur des Jupiter zum Herrſcher gebohren; und durch eben dieſen Schwur gebunden, konnte Jupiter ſeinen geliebten Sohn von der harten Dienſtbarkeit nicht befreien. —
Alkmene gebahr zwei Soͤhne, den Herkules vom Jupiter, und den Iphikles von ihrem Gemahl Amphitryo. Wer von beiden der Sohn des Donnergottes ſey, offenbarte ſich ſchon, da noch ein hohler Schild, den Am- phitryo vom Pterelaus erbeutet hatte, die Wiege der Kinder war, und Juno zwei Schlangen ſchick- te, die den Herkules toͤdten ſollten, der ſie mit ſeiner zarten Hand in der Wiege erdruͤckte.
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ſo ergriff er die Ate, oder die Schaden ſtiftende
Macht, welche eine Tochter Jupiters, und ſel-
ber mit in der Reihe der Goͤtter war, bei
ihrem glaͤnzenden Haar, und ſchleuderte ſie vom
Himmel zur Erde herunter, mit dem unverbruͤch-
lichen Schwur, daß ſie nie zum Olymp zuruͤck-
kehren ſolle, — ſeitdem wandelt ſie uͤber den Haͤup-
tern der Menſchen einher, und ſaͤet, wo ſie kann,
Verderben und Zwietracht aus; — wenn daher
Streitende ſich verſoͤhnten, ſo ſchoben ſie auf die
Ate den Anfang ihres Zwiſtes.
Das Schickſal ſelber hatte dem Herkules die
haͤrteſten Pruͤfungen zugedacht, welche Goͤtter und
Menſchen nicht hintertreiben konnten. Euryſtheus
war nun durch den Schwur des Jupiter zum
Herrſcher gebohren; und durch eben dieſen Schwur
gebunden, konnte Jupiter ſeinen geliebten Sohn
von der harten Dienſtbarkeit nicht befreien. —
Alkmene gebahr zwei Soͤhne, den Herkules
vom Jupiter, und den Iphikles von ihrem
Gemahl Amphitryo. Wer von beiden der
Sohn des Donnergottes ſey, offenbarte ſich
ſchon, da noch ein hohler Schild, den Am-
phitryo vom Pterelaus erbeutet hatte, die Wiege
der Kinder war, und Juno zwei Schlangen ſchick-
te, die den Herkules toͤdten ſollten, der ſie mit
ſeiner zarten Hand in der Wiege erdruͤckte.
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/272>, abgerufen am 24.11.2024.
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