Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite
Jupiter,
der Vater der Götter
.

In der Darstellung der alten Götter spielt die
Phantasie der Dichter mit lauter großen Bil-
dern. -- Es sind die großen Erscheinungen der
Natur; der Himmel und die Erde, das Meer,
die Morgenröthe, die Macht der sich empörenden
Elemente unter dem Bilde der Titanen, die strah-
lende Sonne und der leuchtende Mond, welche
alle nur mit wenigen Zügen, als persönliche
Wesen dargestellt, in Reihe und Glied mit stehen,
und mehr Stoff für die Dichtkunst als für die bil-
dende Kunst darbieten.

Aus dem Nebel dieser Erscheinungen treten
die neuen Göttergestalten in Sonnenglanz her-
vor. -- Der mächtige Donnergott mit dem Adler
zu seinen Füßen; Neptun, der Erderschütterer,
mit dem mächtigen Dreizack; die majestätische
Juno; der ewig junge Apoll mit dem silbernen
Bogen; die blauäugigte Minerva mit Helm und
Spieß; die goldne Aphrodite; die jungfräuliche
Diana mit Köcher und Bogen; der eherne Kriegs-
gott, Mars; Merkur, der schnelle Götterbote. --

Jupiter,
der Vater der Goͤtter
.

In der Darſtellung der alten Goͤtter ſpielt die
Phantaſie der Dichter mit lauter großen Bil-
dern. — Es ſind die großen Erſcheinungen der
Natur; der Himmel und die Erde, das Meer,
die Morgenroͤthe, die Macht der ſich empoͤrenden
Elemente unter dem Bilde der Titanen, die ſtrah-
lende Sonne und der leuchtende Mond, welche
alle nur mit wenigen Zuͤgen, als perſoͤnliche
Weſen dargeſtellt, in Reihe und Glied mit ſtehen,
und mehr Stoff fuͤr die Dichtkunſt als fuͤr die bil-
dende Kunſt darbieten.

Aus dem Nebel dieſer Erſcheinungen treten
die neuen Goͤttergeſtalten in Sonnenglanz her-
vor. — Der maͤchtige Donnergott mit dem Adler
zu ſeinen Fuͤßen; Neptun, der Erderſchuͤtterer,
mit dem maͤchtigen Dreizack; die majeſtaͤtiſche
Juno; der ewig junge Apoll mit dem ſilbernen
Bogen; die blauaͤugigte Minerva mit Helm und
Spieß; die goldne Aphrodite; die jungfraͤuliche
Diana mit Koͤcher und Bogen; der eherne Kriegs-
gott, Mars; Merkur, der ſchnelle Goͤtterbote. —

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0105" n="79"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Jupiter,<lb/>
der Vater der Go&#x0364;tter</hi>.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">I</hi>n der Dar&#x017F;tellung der alten Go&#x0364;tter &#x017F;pielt die<lb/>
Phanta&#x017F;ie der Dichter mit lauter großen Bil-<lb/>
dern. &#x2014; Es &#x017F;ind die großen Er&#x017F;cheinungen der<lb/>
Natur; der Himmel und die Erde, das Meer,<lb/>
die Morgenro&#x0364;the, die Macht der &#x017F;ich empo&#x0364;renden<lb/>
Elemente unter dem Bilde der Titanen, die &#x017F;trah-<lb/>
lende Sonne und der leuchtende Mond, welche<lb/>
alle nur mit <hi rendition="#fr">wenigen Zu&#x0364;gen,</hi> als per&#x017F;o&#x0364;nliche<lb/>
We&#x017F;en darge&#x017F;tellt, in Reihe und Glied mit &#x017F;tehen,<lb/>
und mehr Stoff fu&#x0364;r die Dichtkun&#x017F;t als fu&#x0364;r die bil-<lb/>
dende Kun&#x017F;t darbieten.</p><lb/>
        <p>Aus dem Nebel die&#x017F;er Er&#x017F;cheinungen treten<lb/>
die neuen Go&#x0364;tterge&#x017F;talten in Sonnenglanz her-<lb/>
vor. &#x2014; Der ma&#x0364;chtige Donnergott mit dem Adler<lb/>
zu &#x017F;einen Fu&#x0364;ßen; Neptun, der Erder&#x017F;chu&#x0364;tterer,<lb/>
mit dem ma&#x0364;chtigen Dreizack; die maje&#x017F;ta&#x0364;ti&#x017F;che<lb/>
Juno; der ewig junge Apoll mit dem &#x017F;ilbernen<lb/>
Bogen; die blaua&#x0364;ugigte Minerva mit Helm und<lb/>
Spieß; die goldne Aphrodite; die jungfra&#x0364;uliche<lb/>
Diana mit Ko&#x0364;cher und Bogen; der eherne Kriegs-<lb/>
gott, Mars; Merkur, der &#x017F;chnelle Go&#x0364;tterbote. &#x2014;</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0105] Jupiter, der Vater der Goͤtter. In der Darſtellung der alten Goͤtter ſpielt die Phantaſie der Dichter mit lauter großen Bil- dern. — Es ſind die großen Erſcheinungen der Natur; der Himmel und die Erde, das Meer, die Morgenroͤthe, die Macht der ſich empoͤrenden Elemente unter dem Bilde der Titanen, die ſtrah- lende Sonne und der leuchtende Mond, welche alle nur mit wenigen Zuͤgen, als perſoͤnliche Weſen dargeſtellt, in Reihe und Glied mit ſtehen, und mehr Stoff fuͤr die Dichtkunſt als fuͤr die bil- dende Kunſt darbieten. Aus dem Nebel dieſer Erſcheinungen treten die neuen Goͤttergeſtalten in Sonnenglanz her- vor. — Der maͤchtige Donnergott mit dem Adler zu ſeinen Fuͤßen; Neptun, der Erderſchuͤtterer, mit dem maͤchtigen Dreizack; die majeſtaͤtiſche Juno; der ewig junge Apoll mit dem ſilbernen Bogen; die blauaͤugigte Minerva mit Helm und Spieß; die goldne Aphrodite; die jungfraͤuliche Diana mit Koͤcher und Bogen; der eherne Kriegs- gott, Mars; Merkur, der ſchnelle Goͤtterbote. —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/105
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/105>, abgerufen am 20.11.2024.